In der Mensa mit Rudi Dutschke

68er Jahre50 Jahre 1968: Für Kontext erinnert sich Anstifter und Alt-68er Peter Grohmann an die Besonderheiten der Protest-Bewegung in Stuttgart. Und an seine Bekanntschaft mit Rudi und Gretchen Dutschke. (…) Weil es keine Handys gab, kaum Telefon, waren wir in den frühen Sechzigern gezwungen, uns zu treffen. Entweder in der Wohnung oder eben Auge um Auge am Arbeitsplatz: Gespräche in der kleinen und großen Pause, Debatte nach Feierabend, Bier, Gruppenabende, Wanderungen, Seminare am Wochenende, Zeltlager. Briefe schreiben, echte Leute besuchen, Bücher lesen. Musik, Moorsoldaten und Moritaten. Abendschule. Wir waren viel unterwegs auf dem dritten Bildungsweg. Die Welt war interessant, innen wie außen, der Jubel der Kriegsgegner über gewonnene Befreiungskriege laut. (…) Am Stuttgarter Schlossplatz unter den Kastanien jeden Abend bis tief in die Nacht lustgetränkte Volksdebatten, spontane Aktionen gegen Strauß oder die neuen Luftschutzsirenen. Nato nein? Autokorso in die Innenstadt: Ich musste beim Stuttgarter Polizeipräsidenten die Slogans zur Genehmigung vorlegen. (…) wir gründen in der Leonhardstraße 8 in Stuttgart den Club Voltaire (1964-1971). Wir? Lohnabhängige, undogmatische Linke, Junge. Künstlerinnen…“ Artikel von Peter Grohmann vom 17.01.2018 bei der Kontext-Wochenzeitung externer Link

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