Am 1. November 2019: Aras Ören wird 80 Jahre alt! Zum Geburtstag erscheint die »Berliner Trilogie«

Aras Ören: »Berliner Trilogie«Der seit 1969 in Deutschland lebende türkische Autor Aras Ören vollendet sein 80. Lebensjahr in Berlin. Der Schriftsteller ist Chronist und Begleiter mehrerer Generationen von Einwanderern, von denen die erste noch schönfärberisch „Gast“arbeiter genannt wurde. Von der in Deutschland literarisch bekanntesten Figur , Ali Levent (oder auch Ali Sigirlioglu) wissen wir viel über die wahnsinnigen Arbeitsbedingungen, die entmenschliche Ausbeuterei, die illegalen Methoden mit denen ausländische Menschen in der BRD zu tun hatten, unter ihnen litten. Doch Ali war Deutscher, die Hauptperson in Günter Wallraffs Enthüllungsklassiker „Ganz unten“. Aras Ören ging in seinen Texten weiter: Arbeit, Lohnarbeit ist kein ganzes Leben. In seinen Arbeiten schaut er (in fast operaistischer Weise) auf die zur Arbeitswelt gehörenden sozialpolitischen Aspekte, auf Bereiche wie Wohnen, Nachbarschaft, er schreibt vom Weggehen und von Ankunft, von kulturellen Unterschieden, vom Leben auch außerhalb der Arbeit. Bekanntestes Werk ist der Gedichtband „Was will Niyazi in der Naunynstraße?“ (Rotbuch Verlag, Berlin 1973). Darin zeichnet Ören das Leben und Zusammenleben in Kreuzberg Anfang der 70er Jahre in all seinen Facetten von Arbeit, Ämtern, Alltag nach. (…) Zum 80. Geburtstag erscheint am 1. November eine schöne Ausgabe im Verbrecher Verlag: die »Berliner Trilogie«. Die drei Gedichtbände »Was will Niyazi in der Naunynstraße« (1973), »Der kurze Traum aus Kagithane« (1974) und »Die Fremde ist auch ein Haus« (1980) bilden zusammen die »Berliner Trilogie«. Die Poeme waren unter den ersten literarisch anspruchsvollen und erfolgreichen Texten, die in Deutschland die Situation türkischer Arbeitsmigrant*innen überhaupt thematisierten…“ Siehe die Würdigung von Michael Banos samt Informationen zur »Berliner Trilogie« sowie eine Leseprobe aus dieser – wir danken Autor und Verlag!

Am 1. November: Aras Ören 80 Jahre alt!

Von dieser Stelle ein herzlicher Glückwunsch.

Aras Ören (Foto © Nane Diehl)

Aras Ören (Foto © Nane Diehl)

Der seit 1969 in Deutschland lebende türkische Autor Aras Ören vollendet sein 80. Lebensjahr in Berlin. Der Schriftsteller ist Chronist und Begleiter mehrerer Generationen von Einwanderern, von denen die erste noch schönfärberisch „Gast“arbeiter genannt wurde.

Von der in Deutschland literarisch bekanntesten Figur , Ali Levent (oder auch Ali Sigirlioglu) wissen wir viel über die wahnsinnigen Arbeitsbedingungen, die entmenschliche Ausbeuterei, die illegalen Methoden mit denen ausländische Menschen in der BRD zu tun hatten, unter ihnen litten. Doch Ali war Deutscher, die Hauptperson in Günter Wallraffs Enthüllungsklassiker „Ganz unten“.

Aras Ören ging in seinen Texten weiter: Arbeit, Lohnarbeit ist kein ganzes Leben. In seinen Arbeiten schaut er (in fast operaistischer Weise) auf die zur Arbeitswelt gehörenden sozialpolitischen Aspekte, auf Bereiche wie Wohnen, Nachbarschaft, er schreibt vom Weggehen und von Ankunft, von kulturellen Unterschieden, vom Leben auch außerhalb der Arbeit.

Bekanntestes Werk ist der Gedichtband „Was will Niyazi in der Naunynstraße?“ externer Link (Rotbuch Verlag, Berlin 1973). Darin zeichnet Ören das Leben und Zusammenleben in Kreuzberg Anfang der 70er Jahre in all seinen Facetten von Arbeit, Ämtern, Alltag nach.

Seit 1969 lebt Aras Ören in Berlin. Er war Redakteur des SFB und Leiter der türkischen Redaktion von Radio Multikulti des RBB. 1981 erhielt er die Ehrengabe der Bayrischen Akademie der Schönen Künste, 1985 wurde Aras Ören mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet, und 1999 hatte er eine Poetik-Dozentur an der Universität Tübingen inne. Seit 2012 ist er Mitglied der Akademie der Künste, Berlin. Ören schreibt auf Türkisch und arbeitet bei der Übersetzung seiner Werke ins Deutsche mit.

Aras Ören: »Berliner Trilogie«Zum 80. Geburtstag erscheint am 1. November eine schöne Ausgabe im Verbrecher Verlag: die »Berliner Trilogie«. Die drei Gedichtbände »Was will Niyazi in der Naunynstraße« (1973), »Der kurze Traum aus Kagithane« (1974) und »Die Fremde ist auch ein Haus« (1980) bilden zusammen die »Berliner Trilogie«. Die Poeme waren unter den ersten literarisch anspruchsvollen und erfolgreichen Texten, die in Deutschland die Situation türkischer Arbeitsmigrant*innen überhaupt thematisierten. »Was will Niyazi in der Naunynstraße«, der Auftakt der Trilogie, diente als Vorlage für mehrere Filme und wurde 1987 von Tayfun Erdem vertont. Ören stellt in diesen Texten das Leben von Arbeiter*innen in der Bundesrepublik und in Berlin in all seiner Widersprüchlichkeit dar.

Aras Ören
BERLINER TRILOGIE
Drei Poeme
Hardcover, ca. 200 Seiten, 22 €
Verbrecher Verlag Berlin
ISBN: 978-3-95732-400-9
Infos zum Buch beim Verbrecher Verlag: https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/1001 externer Link

Und eine Leseprobe aus dem Buch  – wir danken dem Verlag !!!!

Würdigung von Michael Banos (war Schriftsetzer und lebt als glücklich-parteiloser Kommunist in Dortmund)

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=156529
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