Mit dem Grundeinkommen zur Befreiung von der Arbeit

BGE für alle!„… Der Vorschlag des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) trifft regelmäßig auf die Kritik, dass mit Grundeinkommen die Arbeits­bereitschaft stark zurückgehen werde. Was wäre, wenn niemand mehr arbeiten würde – alles würde zusammenbrechen. Viele Grundeinkommensbefürworter antworten diesen Kritikern, sie hätten das falsche Menschenbild. In Wirklichkeit würden mit Grundeinkommen die Menschen sehr gerne weiter arbeiten wollen, nur eben nicht mehr unter Zwang, sondern intrinsisch motiviert. Auch die diversen Grundeinkommensexperimente haben das Ziel zu zeigen, dass die Arbeitsbereitschaft mit Grundeinkommen erhalten bleibt. Jedoch bleiben die Grundeinkommensbefürworter mit dieser Argumentation einem Arbeitsethos verpflichtet, das mit dem Grundeinkommen gerade herausgefordert werden könnte. Diese Anerkennung des Arbeitsethos durch die BGE-Befürworter ist ein sehr weit gehendes Entgegenkommen zum gesellschaftlichen Mainstream. Zudem ein Entgegenkommen, das auf wackeligen Füßen steht – es unterschätzt die Tragweite der Bedingungslosigkeit des Grundeinkommens. Es ist wichtig, die durch das bedingungslose Grundeinkommen bewirkte Entkopplung von Arbeit und Einkommen auch mental zu vollziehen: als Entkopplung von Einkommen und Arbeitsbereitschaft. Denn das autoritäre Prinzip unserer heutigen Lohngesellschaft – keine Leistung ohne Gegenleistung – gilt dann nicht mehr. Das bedingungslose Grundeinkommen wird nicht nur ZUR Arbeit, sondern auch VON der Arbeit befreien und dadurch auch DIE Arbeit befreien…“ Beitrag von Robert Ulmer vom 8. Juli 2017 beim Netzwerk Grundeinkommen externer Link

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