[Buch] Die schöne Utopie. Paul Mason, der Postkapitalismus und der Traum vom grenzenlosen Überfluss

[Buch] Die schöne Utopie. Paul Mason, der Postkapitalismus und der Traum vom grenzenlosen ÜberflussDerzeit ist es populär, nicht nur das Ende des Kapitalismus anzusagen, sondern auch auszumalen, was nach ihm kommt. So verkündet Paul Mason publikumswirksam eine postkapitalistische Zukunft, in der grenzenloser Überfluss herrscht. Ermöglichen soll dies eine vernetzte digitale Technik: Dank ihrer solle materielle Produktion so einfach erfolgen wie das Copy & Paste digitaler Fragmente und könnten all die Aufgaben gesellschaftlicher Planung und Steuerung, an denen frühere Versuche gescheitert sind, bruchlos gelingen. Enthält digitale Informationstechnik auch Potenziale zur Steigerung der Produktivität von Arbeit und Ressourcen wie für die gesellschaftliche Planung, so beruht diese Utopie doch auf einer Überschätzung von deren Möglichkeiten. Dahinter verbirgt sich ein fundamentales Missverständnis nicht nur dieser Technik, sondern auch der Probleme materieller Produktion sowie dessen, was Natur- und ­Gesellschaftswissenschaften zu leisten vermögen. Angesichts wachsender Popularität solcher Missverständnisse erscheint ihre explizite Kritik angezeigt.“ Klappentext des Buchs von Rainer Fischbach im Papyrossa-Verlag (140 Seiten, 12,90 €, ISBN 978-3-89438-630-6). Siehe weitere Infos sowie das Inhaltsverzeichnis und ein Teilkapitel des Buches (Arbeit und Lohn) als Leseprobe im LabourNet Germany – wir danken!

  • Arbeit und Lohn
    Eine der Stärken der durch Karl Marx beeinflussten Tradition des Denkens bestand darin, dass in ihr den Fragen der Produktion, der Auseinandersetzung der Menschheit mit der Natur durch Arbeit eine zentrale Rolle zukam: an der Organisation ihres Stoffwechsels mit der Natur entscheidet sich für jenes Denken die Zukunft der Menschheit. Masons Postkapitalismus markiert den vorläufigen Tiefpunkt eines Degenerationsprozesses, in dem jene Tradition sich immer weiter von dieser Orientierung abwandte. Weder die absehbaren noch die anzustrebenden Wandlungen in der gegebenen Vergesellschaftungsform von Arbeit sind für ihn von  Interesse: Er glaubt auf der einen Seite an eine vollständige Elimination der Form  von Arbeit und ihrer Organisation, die sich in den letzten Jahrhunderten als beherrschende herausbildete, durch umfassende Automatisierung, während er auf der anderen Seite die Verallgemeinerung von Formen erhofft, die nicht nur bisher allenfalls in Nischen existieren, sondern von denen in keiner Weise geklärt  ist, ob sie verallgemeinerungsfähig sind und wie wünschenswert ihre Durchsetzung wäre…“Inhaltsverzeichnis und das Teilkapitel des Buches  als Leseprobe im LabourNet Germany – wir danken!
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