Sinnlose Jobs und entfremdete Arbeit

Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der ArbeitsmoralSätze in der Politik wie “Sozial ist, was Arbeit schafft” oder “was der Wirtschaft dient, dient den Menschen”, führen bei mir nur zum Kopfschütteln. Arbeit ist kein Selbstzweck und leider überhaupt nicht selbstverständlich Sinn stiftend. In diesem Land dienen eher die Menschen der Wirtschaft, als andersrum. (…) Wenn man sich über die Zukunft der Arbeit Gedanken macht, dann sollte man sich, meines Erachtens, fragen, welche Berufe denn Sinn-voll sind. Und welche eben nicht. Entfremdet und sinnlos sind für mich Tätigkeiten die keinen, oder lediglich den Zweck des Erwerbseinkommens haben. Das gilt für sogenannte Nischenarbeitsplätze in der Industrie, Stellen in der Produktion und Vertrieb von bestimmten Konsumgütern und auch für die Berufe, die einen Missstand stabilisieren. (…) Sinnvoll kann hingegen sehr viel sein, fast der komplette Bereich der Care-Arbeit, Produktion und Handel mit tatsächlich erforderlichem wie zB guter Nahrung. Alle Berufe, die Kreativität und Selbstverwirklichung der Beteiligten beinhalten und im besten Falle noch zur Kultur und Lebensqualität anderer beitragen. Aber auch Tätigkeiten, die gewünscht werden und die nicht jeder kann. Das kann von Buchhaltung, Ingenieurleistungen, handwerklichem bis zum Sport gehen. (…) All das, macht jemand, weil er es für sinnvoll hält, es tatsächlich gemacht werden muss und weil er es kann. All das würde aus diesen Gründen auch weiter gemacht werden, wenn wir ein bedingungsloses Grundeinkommen hätten. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass diejenigen, die heute entfremdete Arbeit machen und diese mit einem Grundeinkommen nicht mehr fortsetzten würden in den sinnvollen Bereichen Erfüllung finden würden. Zu tun gibt es da genug, nur wird es meistens nicht, oder nur schlecht bezahlt. Deswegen braucht man das Grundeinkommen. Auch gut für diejenigen, die dann nur in der Hängematte liegen und dabei glücklich sind. Wenn das ihre Form von Hedonismus ist, okay. Wer aber krank wird vor Langeweile, der braucht Hilfe. Und könnte die zB in Form von Psychotherapie bekommen, weil die Therapeuten nicht mehr so viele Leute behandeln müssten, die krank geworden sind von ihrer Arbeit.“ Beitrag von Baukje Dobberstein vom 25. September 2017 auf ihrer Homepage externer Link

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