Amazon schafft den Logistik-Arbeiter ab – gut so [Kommentar]

Kostenloser schneller Versand, billige Artikel – der Kunde erwartet es. Ohne günstige und effiziente Logistik unmöglich, deshalb ersetzen bei Amazon jetzt Roboter den teuren Mitarbeiter. Ein Kommentar über eine eigentlich begrüßenswerte Entwicklung.
Eine schon etwas abgedroschene Befürchtung schießt den meisten Menschen durch den Kopf, wenn es um Roboter und Jobs geht: Roboter stehlen den menschlichen Mitarbeitern Jobs. Besonders wenn der große, böse Konzern Amazon diese Roboter einsetzt um seine unterbezahlten Mitarbeiter zu ersetzen – wie wir gerade im Artikel „Amazon ersetzt Mitarbeiter durch Roboter“ vermeldet haben. Sicher, Amazon meldet gleichzeitig 70.000 neue (Teilzeit-) Arbeitsplätze – betreibt damit aber nur geschickte Beschwichtigung. Ein Roboter, der das zwei- bis dreifache Pensum eines Menschens erledigt, lässt den Umkehrschluss zu, dass mindestens zwei Stellen pro Roboter eingespart werden können. Eigentlich ein Grund um auf die Barrikaden zu gehen –klingt ja fast menschenverachtend. In Wirklichkeit jedoch ist die Automatisierung eine unvermeidbare Entwicklung, mehr noch: eine wünschenswerte Entwicklung
…“ Artikel von Jochen G. Fuchs vom 26.10.2013 bei t3n externer Link

  • Aus dem Text: „… In den letzten Tagen habe ich zwei Bücher gelesen, die thematisch wunderbar hierher passen: der Roman „Herr aller Dinge “ von Andreas Eschbach und das Sachbuch „Work-Life-Bullshit “ von Thomas Vasek. Andreas Eschbach legt seinem Protagonisten Hiroshi Kato eine immer wiederkehrende Frage in den Mund: Würden Sie diese Arbeit auch erledigen, wenn Sie diese nicht für Ihren Lebenunterhalt bräuchten?. Zugegeben: Eschbachs Roman ist Science-Fiction und beschäftigt sich mit einer Maschinenform, die für soziale Gerechtigkeit sorgen soll, so dass jeder seine Arbeit frei wählen kann. Das kann in der Realität nicht jeder. Würde man den Packer am Fließband bei Amazon fragen, würde er aber vielleicht auch antworten: nein, ich wäre nicht hier. Die Arbeit ist stumpf, die Lagerhalle kalt und den ganzen Tag stehen bei schlechter Bezahlung ist auch nicht prickelnd. Das erwähnte Sachbuch „Work-Life-Bullshit“ sagt zusammengefasst aus, dass wir nicht weniger Arbeit, sondern bessere Arbeit brauchen – um eben nicht einen Ausgleich zwischen einer ungeliebten Arbeit und der geliebten Freizeit zu schaffen, sondern mehr Lebensqualität in die Arbeit zu bringen…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=72698
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