Wider den Arbeitsfetisch für Würde — auch ohne Arbeitsvertrag

Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der ArbeitsmoralRoboter nehmen uns die Arbeit ab: 47% in den nächsten 25 Jahren, sagt eine Studie der Oxford-Universität. Es könnte ein Grund zur Freude sein: Endlich Zeit den Klimawandel zu stoppen, die Eltern zu pflegen und Kunst zu schaffen. Aber nein, in unserer Industriekultur wird eine solche Zukunft als Bedrohung gesehen. Immer noch gilt: Menschen können nur in Würde leben, wenn sie einen Arbeitsvertrag haben. Deshalb streben wir als Gesellschaft nicht nach freier Zeit, sondern nach Vollbeschäftigung. Ein absurder Arbeitsfetisch. Absurd, weil er den Sinn der Beschäftigung nicht hinterfragt. Weil in ihm der Glaube verwurzelt ist, dass wir die Arbeit mehr brauchen, als sie uns. Dieser Glaube steckt auch im Vorschlag des „solidarischen Grundeinkommens“ von Berlins Bürgermeister Michael Müller. Demnach soll der Staat mit den Menschen solidarisch sein, indem er „ihnen Arbeit gibt, die sie brauchen.“ Volkswirtschaft als kollektive Beschäftigungstherapie. (…) Wenn wir das gestörte Verhältnis zur Erwerbsarbeit überwinden, können alle Menschen einen würdevollen Platz in der Gesellschaft finden. Mit oder ohne Arbeitsvertrag. Dann könnten wir uns auf die Roboter freuen.“ Gastbeitrag von Meera Zaremba von der „Mein Grundeinkommen e.V.“ beim taz blog vom 17. April 2018 externer Link

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