Der neue Sozialstaat des Thomas Straubhaar: Warum wir ein bedingungsloses Grundeinkommen brauchen

Was würden Sie arbeiten, wenn für Ihr Einkommen gesorgt wäre?„Die Digitalisierung wird Millionen Jobs vernichten – aber auch Millionen neue schaffen. Der Sozialstaat muss an die neue Arbeitswelt angepasst werden, bevor er zerbricht. Die Lösung ist einfach. (…) Digitalisierung und Individualisierung sind die neuen Megatrends. Sie verändern den Alltag, das Zusammenleben und die Arbeitswelt rasend schnell, fundamental und in jeder Beziehung. Vor diesem Hintergrund ist es unabdingbar, auch die Staatsaufgaben zu modernisieren. Das gilt ganz besonders für den Sozialstaat. Ein Umbau genügt hier allerdings nicht, es bedarf eines Neubaus…“ Artikel von Thomas Straubhaar vom 17. Mai 2016 bei der Welt online externer Link und nun ausführlicher dazu:

  • Grundeinkommen: Wer hat Lust auf Arbeit?
    Künftig werden Roboter nicht nur Autos montieren, sondern auch Loks fahren und Menschen operieren. Das erfordert einen neuen Sozialstaat und ein Grundeinkommen für alle. Ein Gastbeitrag von Thomas Straubhaar vom 2. Juni 2016 bei der Zeit online externer Link. Wichtig im Text: „… Fast niemand will mit dem Arbeiten aufhören. Fast alle aber glauben, dass sich alle anderen ganz anders verhalten und auf die faule Haut legen würden. Andere wiederum argumentieren: Unser Wirtschaftsmodell sei existenziell darauf angewiesen, dass es Menschen gibt, die durch Existenznot und Erwerbsdruck zu zwingen wären, für wenig Geld Jobs anzunehmen, die niemand gerne macht. Was für ein zynischer Irrtum. Es ist höchste Zeit, mit diesem anachronistischen Ausbeutungssystem des Frühkapitalismus aufzuräumen. Im Zeitalter der Digitalisierung ist es mehr denn je wirtschaftlich unsinnig, Menschen zu zwingen, Arbeiten zu erledigen, die menschenunwürdig sind. (…) Die menschliche Arbeit durch Roboter und Maschinen zu ersetzen bedeutet das Ende eines Sozialstaates, dessen Finanzierungsgrundlage das Arbeitseinkommen darstellt. (…) Die Zukunft erfordert einen „blinden“ Sozialstaat. Er muss alle Einkommen – also Löhne, Zinsen, ausgeschüttete Gewinne, Dividenden, Tantiemen, Mieteinnahmen, Transaktions- und Spekulationsgewinne – gleichermaßen und mit dem gleichen Steuersatz in die Pflicht nehmen und nicht die eine gegenüber der anderen Einkommensform bevorzugen oder benachteiligen. (…) Je höher das Grundeinkommen, umso höher müssen die Steuersätze zur Finanzierung sein und umso geringer dürften die Arbeitsanreize bleiben. So einfach funktionieren die Regeln der Ökonomik – auch im Zeitalter der Digitalisierung und auch bei einem Grundeinkommen.“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=98376
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