Vergewaltigung der Menschenwürde per se – Kinder in den Jobcentern

Nein, keiner sollte mehr sagen dürfen, er hätte von nichts gewusst. Hartz, Agenda 2010, Schröder, Merkel, Frau von der Leyen, Bundesagentur für Arbeit, Jobcenter, Sanktionen, Leih- und Zeitarbeit sowie das Sozialgesetzbuch II (SGB II) sind Begriffe, die spätestens mit der Einführung von Hartz IV prägend sind. Von Beginn an begleiten sie rund sechs Millionen Arbeitslose, wenn der Medienbegriff Arbeitslose übernommen wird, und stigmatisieren. Unberücksichtigt in der offiziellen Arbeitslosenstatistik bleiben die Kinder, die in einer Welt und Familie aufwachsen, ohne Chance für einen Start oder Neubeginn aus dem Scham- und Angstland Deutschland…“ Beitrag vom 18. Mai 2013 bei altonabloggt, dem Blog von Inge Hannemann externer Link. Aus dem Text:

„… Die Vorgaben forderten eine Eingliederungsvereinbarung. Eine Willenserklärung zum Nachteil der jungen Frau und somit rechtswidrig. Trotzdem wird sie verlangt und diese im rechtskonformen Ausgleich von freigestalteten Benennungen der Pflichten und Rechten unserer „Kunden“. Die Justitia-Waage zur Benachteiligung der Erwerbslosen, auch bei Minderjährigen.  Vergewaltigung der Menschenwürde per se. Vergessen die Zwangsverpflichtungen, dass Erwerbslose ihren Wohnort nicht verlassen dürfen und vergessen die Verpflichtung jede Arbeit anzunehmen. Diese stellen im System keinen freigestalteten Leistungssoll dar, jedoch von jedem Mitarbeiter in den Jobcentern zu erwähnen sind; auch wenn der Mensch schon am Boden liegt: Bewerben kann sich schließlich jeder und stellt somit zumindest eine Norm dar – guter Arbeitsvermittler! Vermutlich wird mir das Fehlen dieser Vereinbarung demnächst im Falle meiner Freistellung gerichtlich um die Ohren gehauen. Ist der fehlende Schulabschluss ein wichtiger Punkt der jungen Frau dieser Scham, ist für mich der weitaus größere Aspekt die Aussage dieser jungen Mutter. Scham ist subjektiv und wird von den Menschen unterschiedlich bewertet. Aber eines ist Scham immer: Angst, der Gesellschaft nicht zu genügen, nicht mehr zuzugehören und eine gefühlte Ausgrenzung. Was habe ich falsch gemacht? Eine Ich-bezogene Frage, die durch das System Hartz konstruiert wurde und mit jedem Jahr lebendiger wird. Ausgereifter, perfider, rechtssicherer und gewollt. Und das beschämt mich…“

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=35767
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