Qualifizierendes Schlammschaufeln

Für die Beseitigung der Schäden, die durch das Hochwasser entstanden sind, werden Ein-Euro-Jobber eingesetzt. Flutkatastrophen sind eine regelmäßige Erscheinung. Mit nahezu ähnlicher Gesetzmäßigkeit werden in Deutschland im Nachhinein jeweils Forderungen erhoben, Arbeitslose als möglichst kostengünstige Helfer zur Beseitigung der entstandenen Schäden heranzuziehen…“ Artikel von Julian Bernstein in der Jungle World vom 29. August 2013 externer Link

Aus dem Text: „… Die Zulässigkeit derartiger Arbeitseinsätze verkündete Anfang August das Bundesarbeitsministerium. Auf eine Anfrage der Linkspartei im Bundestag teilte die Behörde mit, dass der Einsatz Arbeitsloser zur Beseitigung von Flutschäden nicht gegen die Grund- und Menschenrechte verstoße und die Regierung nicht gedenke, diese Praxis zu unterbinden. Das Sozialgesetzbuch sehe diese Möglichkeit ausdrücklich vor. Das formale Ziel der »Arbeitsgelegenheiten« und von Programmen wie »Aktiv zur Rente« ist jedoch die Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt. Dass das gemeinsame Entfernen von Schlamm Arbeitslosen zu einem nennenswerten Qualifikationssprung verhilft, darf allerdings bezweifelt werden. Auf Nachfrage der Jungle World schreibt Veil hierzu, dass »neben den ganz prak­tischen Tätigkeiten auch das Trainieren von Skills wie Teamwork, Zeitmanagement und Organi­sation und darüber hinaus auch das Erleben eines ›normalen‹ Arbeitsalltags« hilfreich seien. Ausschlaggebend für den Einsatz dürfte dennoch sein, dass die Kommunen gern die billigen Arbeitskräfte in Anspruch nehmen…“

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=43563
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