Hartz 5. Ein Hartz IV-Roman von Peter Hetzler

Hartz 5. Ein Hartz IV-Roman von Peter HetzlerSo einen Hartz IV-Roman gab es noch nie. Hier lernt man nicht nur die kafkaesk anmutenden und teilweise entwürdigenden Bedingungen kennen, denen Hartz IV-Bezieher unterworfen sind. Hier gibt es auch die Erwerbsloseninitiative „Hartz 5“, deren Mitglieder die Jobcenterbürokratie mit unkonventionellen Methoden und anarchischem Witz aufmischen. Ein informativer, authentischer und unterhaltsamer Roman über eines der großen sozialen Probleme unserer Zeit – und ein diebisches Lesevergnügen. Der 1955 geborene Autor ist Journalist (Schwerpunkt Sozialpolitik) und Mitarbeiter einer Erwerbslosengruppe. Viele der geschilderten Situationen haben sich so oder ähnlich tatsächlich zugetragen.“ Aus dem Klappentext des empfehlenswerten Buches. Siehe dazu:

  • Ebd. aus der Besprechung durch den Autor externer Link : „… Ich beschäftige mich als Journalist nicht nur mit Comics, sondern auch mit Sozialpolitik und arbeite in einer Erwerbslosengruppe. Und was man da erlebt und zu hören bekommt, rollt einem die Fußnägel auf. Andererseits müssen sich Hartz IVler aber auch nicht jede Schikane ihrer Fallmanager gefallen lassen. Mit ein bisschen Phantasie und Willen zum Widerstand kann man sich sehr erfolgreich wehren. In diesem Roman lernt man also nicht nur die kafkaesken und streckenweise entwürdigenden Bedingungen kennen, denen Hartz IV-Bezieher unterworfen sind. Hier gibt es auch die Erwerbsloseninitiative „Hartz 5“, deren Mitglieder die Jobcenterbürokratie mit unkonventionellen Methoden und anarchischem Witz aufmischen…“
  • Die Redaktion des LabourNet Germany kann dies nur bestätigen! Hier unsere Lieblingspassage (S. 46/47): „… Am anderen Ende des Raums schob 10% die Unterlagen zusammen. „Tut mir leid“, sagte er, „aber die Berechnungen des Jobcenters sind korrekt. Sie haben rund 17.000 Euro zu viel auf dem Konto. Die müssen Sie ausgeben, bevor Sie Anspruch auf Arbeitslosengeld haben.“ „Das ist die Rücklage fürs Alter“, protestierte die Frau. 10% zuckte die Schultern. „Auch private Altersvorsorge darf bestimmte Beträge nicht übersteigen. Da ist leider nichts zu machen. Das ist Hartz IV.“  Der Mann war blass. Die Frau sagte nichts. 10% wartete. Der Mann stand auf. „Ja, dann gehen wir mal.“ „Das kann doch nicht sein!“ Die Frau wollte es nicht glauben. „Was sollen wir denn machen, wenn wir Pflege brauchen?“ „Schreiben Sie Ihrem Abgeordneten“, schlug 10% vor. „Machen Sie einen Sitzstreik vor dem Bundestag. Arbeiten Sie bei uns mit. Es gibt viel, was Sie tun können. Nur tun müssen Sie was.“ „Verbrecher“, wetterte die Frau. Sie kramte die Papiere zusammen und packte sie in ihrer Tasche. „Politiker sind alle Verbrecher!“ „Die meisten“, bestätigte 10%, während er ihr die Tür aufhielt. „Aber ich nehme an, Sie haben diese Verbrecher selber gewählt?“…“
  • »Ein bißchen Leben in die Bude bringen«
    Darf ein Hartz-IV-Buch Spaß machen? Behördenvertreter agieren oft unfreiwillig komisch, sagt der Autor eines neuen Romans. Ein Gespräch mit Peter Hetzler. Interview von Eva Petermann in junge Welt vom 29.07.2013 externer Link
  • Der Luxus eines Bügeleisens – Über Peter Hetzlers Hartz 5-Buch
    Rezension von Richard Albrecht veröffentlicht von Film und Buch am Juli 25, 2013 externer Link. Aus dem Text: „… Das Buch des Journalisten Peter Hetzler (*1955) ist kein großer Roman. Sondern eine beachtliche Erzählung. Sie ist aufklärerisch angelegt und locker geschrieben. Sie führt ins Sozialmilieu von Hartzvier-abhängigen Menschen, die versuchen, unter schwierigen und bedrückenden Umständen zu überleben und ihre Würde als ausgegrenzte und wie Objekte behandelte Menschen aktiv handelnd zu bewahren. Damit kommt immer auch die Gegenseite als sie zu oft schikanierendes Jobcenter und der Doppelcharakter der Hartzvier-Lage in den Blick: unmittelbar zu wenig zum auch kulturell angemessenen Leben zu haben. Und um die eigene Abhängigkeit von übermächtig erscheinenden Behörden als Teil des meist feindlich erfahrenen Staats zu wissen: „Im Grunde ist Artikel drei des Grundgesetzes für Erwerbslose außer Kraft gesetzt. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich… ist ein Hohn.“…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=37565
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