Zerstörte Ordnung am Arbeitsmarkt: Privatisierungen und Liberalisierungen seit den 1980ern

„Ein Blick auf Frankreich, Griechenland, Italien oder die jüngsten Brüsseler Papiere zeigt: Europa ist drauf und dran, mit noch mehr Liberalisierung und Flexibilisierung seine Ordnung am Arbeitsmarkt zu zerstören. In manchen Ländern lässt sich mit Fug und Recht von den letzten Resten sprechen, die derzeit kaputtgemacht werden. Nicht zu Unrecht wird – von Befürwortern und Gegnern dieser Politik – die rot-grüne „Agenda 2010“ als Beispiel und Vorbild dieser Politik angeführt. Die Wurzeln neoliberalen Denkens und Handelns in der deutschen Arbeitsmarktpolitik sind aber älter. Diese kleine Artikelreihe gibt einen Überblick über 35 Jahre Neoliberalismus in Deutschland. Teil 1 widmet sich insbesondere den Privatisierungen und Liberalisierungen seit den 1980er Jahren – ein Thema, das heute viel zu oft vergessen wird, wenn von Sozialabbau und Prekarisierung die Rede ist…“ Teil 1 der Artikelreihe von Patrick Schreiner vom 15. September 2016 bei den Nachdenkseiten externer Link – Siehe nun Teil 3:

  • Zerstörte Ordnung am Arbeitsmarkt (3): Globalisierung – und Deutschland als schlechtes Vorbild
    „… Unter Globalisierung wird im Allgemeinen eine immer engere internationale Verflechtung auf verschiedensten Gebieten verstanden, insbesondere aber in Politik, Wirtschaft und Kultur. Als solche ist Globalisierung keineswegs neu: So war es etwa schon in den 1920er Jahren zu einem intensiveren weltweiten Austausch von Waren, Dienstleistungen und Kapital gekommen. (…) Wenn es nun allerdings um Globalisierung und Freihandel geht, scheinen diese – eigentlich wohlbekannten – Zusammenhänge vergessen (Schreiner 2015). Dabei bräuchte es gerade auch hier gemeinsame Höchststandards für alle Länder in den Bereichen Arbeit, Umwelt, Steuern und Soziales. Sie könnten Konkurrenz zwischen den Ländern unterbinden – Konkurrenz zwischen Unternehmen um möglichst gute, effizient produzierte Produkte wäre dann die Konsequenz. Ökonomisch schwächere Länder könnte man durch zusätzliche Schutzmaßnahmen davor schützen, von den stärkeren überrollt zu werden. Doch die Realität ist eine andere: Freihandelsabkommen und einzelstaatliche Deregulierungsprogramme verschärfen die Konkurrenz zwischen den Ländern und Unternehmen. Von Höchststandards, die funktional etwa einzelstaatlichen Tarifvertragssystemen entsprächen, kann nicht die Rede sein. Unternehmen können sich freuen – sie haben jede Möglichkeit, Regierungen und Staaten unter Druck zu setzen. Die wiederum singen das Lied von der Alternativlosigkeit einer neoliberalen Standortpolitik, um in der internationalen Konkurrenz wettbewerbsfähig zu bleiben. Es ist das Lied der unumgänglichen Globalisierung…“ Beitrag von Patrick Schreiner vom 29. September 2016 bei den NachDenkSeiten externer Link
  • Zerstörte Ordnung am Arbeitsmarkt (2): Flexibilisierung, Senkung der Löhne und „Lohnnebenkosten“
    Mehr Flexibilität! Weniger Kosten! Weg mit der sozialen Hängematte! Aktiviert die Faulen! Die Forderungen neoliberaler Wissenschaftler und Arbeitgeber-Vertreter waren und sind eindeutig: Arbeitskraft sollte in ihren Augen so billig und flexibel wie irgend möglich zur Verfügung stehen. Entsprechende politische Maßnahmen ließen in Deutschland nicht allzu lange auf sich warten, wie Teil 2 der Artikelreihe von Patrick Schreiner zeigt…“ Artikel von Patrick Schreiner vom 22. September 2016 bei den Nachdenkseiten externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=104506
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