VW Emden: Etwa 100 Beschäftigte der Konzerntochter Autovision verlangen Verträge mit VW

Leiharbeit in der Autoindustrie. Grafik von Findus - wir danken!Auf Vortragsveranstaltungen des Hamburger Arbeitsrechtsexperten Dr. Rolf Geffken in Emden-Hinte vor Beschäftigten der Konzerntochter „Autovision“ verlangten am 15.9. die etwa 40 TeilnehmerInnen und am 30.9. die etwa 50 TeilnehmerInnen die Übernahme in Anstellungsverträge der VW AG. Auf der Veranstaltung vom 30.9. wurde eine einstimmige Resolution verabschiedet, die in der Anlage beigefügt ist und in der die Teilnehmer die Forderung nach Übernahme in feste Beschäftigungsverhältnisse erhoben. Die Veranstaltungen mußten getrennt stattfinden, weil vor allem die Beschäftigten der Spätschicht am 15.9. keine Gelegenheit zur Teilnahme an der ersten Veranstaltung hatten. Dr. Geffken legte auf beiden Veranstaltungen im Einzelnen dar, daß spätestens mit der Novellierung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes eine Übernahme der meisten Autovisionsmitarbeiter erfolgen müsse. Er drückte sein Unverständnis darüber aus, daß der zuständige Betriebsrat hier noch nicht aktiv geworden sei und im Gegenteil solche Übernahmen bislang überwiegend abgelehnt habe. Neben der Mehrzahl der Teilnehmer beider Veranstaltungen haben noch weitere Beschäftigte signalisiert, ihre Forderungen unter Umständen auch mit gerichtlicher Hilfe durchzusetzen. „Uns wurden erste Aufträge erteilt, insoweit tätig zu werden. Wir erwarten weitere Aufträge“, erklärte Rechtsanwalt Dr. Rolf Geffken. Weitere Informationsveranstaltungen sind geplant.“ Pressemitteilung der Kanzlei vom 2.10.2017 (per e-mail).  Siehe die angesprochene Resolution der 50 Teilnehmer der Versammlung von Autovisionsmitarbeitern am 30.9.2017 : „Beschäftigte von Autovision verlangen Übernahme durch VW“ – und die angekündigte Darstellung aus der Belegschaft von VW Emden. Siehe unser Dossier: Klagen auf Festanstellung gegen VW: Mitarbeiter von Autovision klagen in Emden und Hannover und hier zu Emden:

  • Stellungnahme zum Artikel ‚VW Emden: Etwa 100 Beschäftigte der Konzerntochter Autovision verlangen Verträge mit VW‘New
    Zu dem von Dr. Geffken und der Resolution von Herrn Frerichs gibt es einiges richtig zu stellen, bzw. zu ergänzen. Zuerst einmal gilt es zu trennen zwischen den Beschäftigten der Autovision GMBH & Co OHG, also dem Geschäftsfeld der Zeitarbeit, und dem Geschäftsfeld der Autovision GmbH. Letztere betreiben Geschäftsfelder, welche von Volkswagen an die Autovision übertragen wurden, wie z.B. die Logistik. Dort gibt es teilweise Zustände, welche nach dem neuen Arbeitnehmerüberlassungsgesetz die Schlussfolgerung zulassen, dass die Kollegen/innen dort im direkten Arbeitsverhältnis mit Volkswagen stehen und demnach übernommen werden müssten. Die Behauptung in der Resolution und von Dr. Geffken, dass der Betriebsrat inaktiv sei, und die Übernahmen bisher verweigert habe ist zurückzuweisen! Dank der IG Metall und Ihren Betriebsräten ist es bisher gelungen weit über 1000 Kollegen/innen in den Haustarif zu übernehmen. Ebenfalls werden bis Ende des Jahres weitere 500 Kollegen/innen übernommen und im Jahre 2019 weitere 300, welche jetzt bei Volkswagen Osnabrück arbeiten. (…) Auch die Aussage in der Resolution der Betriebsrat müsse sich der Verantwortung stellen, ist zurückzuweisen. Der Verantwortliche Herr Frerichs weiß genau, dass eine Aufforderung an die Kollegen/innen sich in den Haustarif von Volkswagen einklagen zu können, in einer Infoveranstaltung der IG Metall von den  Betriebsräten der IG Metall kam! Danach haben sich diverse Kollegen/innen bei der IG Metall Geschäftsstelle eingefunden, um sich dort eine Rechtsberatung einzuholen. Aktuell findet eine Überprüfung der Arbeitsverträge von den Kollegen/innen statt, welche der Kollege Tino Junghans vom DGB durchführt. Auf ein Ergebnis wird noch gewartet…“ Stellungnahme von einem Mitglied des Vertrauenskörpers der IG Metall , dem LabourNet Germany zugestellt am 10.10.2017
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=122156
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