Schwarzer Freitag für Real Supermärkte am 13.07.2018 gegen Arbeitsunrecht und Union Busting durch die Metro AG

Dossier

Schwarzer Freitag für Real Supermärkte am 13.07.2018 gegen Arbeitsunrecht und Union Busting durch die Metro AGDie aktion./.arbeitsunrecht wird am Freitag, 13. Juli 2018 unter dem Motto »Der Horror ist real« öffentlichkeitswirksame und phantasievolle Aktionen vor und in Supermärkten der Kette Real anstoßen und koordinieren. Die Bürgerrechtsinitiative wirft der Metro-Tochter Real Ausbeutung, Tarifflucht und Lohndumping vor. Real arbeitet in großem Stil mit Leiharbeit, Werkverträgen und willkürlicher Befristung. Die Kette umgeht Gesetze und schließt Dumping-Tarifverträge mit der Pseudo-Gewerkschaft DHV ab, um ver.di auszuhebeln. Betroffen sind mehr als 34.000 Beschäftigte an über 280 Standorten. »Wir wollen den Ruf von Real bei lohnabhängigen Kunden gerade rücken«, erklärte Kampaignerin Jessica Reisner. »Die Metro AG beutet nicht nur ihre Beschäftigten aus und verarscht sie nach Strich und Faden. Sie zeigt auch der Bundesregierung und dem Gemeinwesen eine lange Nase, indem sie das Equal-Pay-Gebot in der Leiharbeit schamlos unterläuft.« Die Initiative ruft alle Mitglieder und Unterstützer*innen auf, sich ab sofort auf den Schwarzen Freitag vorzubereiten; sie kooperiert mit Gewerkschaftern, Betriebsräten, lokalen Solidaritätskomitees und Aktionsgruppen von ver.di, attac, der Roten Hilfe und anderen…“ Pressemitteilung vom 11. Juni 2018 mit umfangreichen Hintergründen externer Link. Siehe dazu unser Dossier zur Tarifflucht von Real und hier zu den Aktionen:

  • Freitag13: Absurder Strafbefehl gegen Gewerkschafter. Staatsanwaltschaft will 1.400 Euro, weil stellv. Tübinger DGB-Vorsitzender an Protesten gegen Real teilnahm – Aufruf zu Solidarität am 2. Januar 2019 + Spenden – und nun Einstellung 
    • Tübingen: Verfahren gegen Gewerkschafter eingestellt New
      Das Tübinger Amtsgericht hat das Verfahren gegen den DGB-Gewerkschafter Tobias Kaphegyi wegen Abhaltens einer illegalen Versammlung vorläufig eingestellt. Der Prozess stieß auf außergewöhnlich großes öffentliches Interesse: Rund 100 Zuschauer wollten dabei sein. Bereits um 8.45 Uhr hatten sie sich vor dem Gericht zu einer kurzen Kundgebung versammelt, um Kaphegyi ihre Solidarität zu zeigen. (…) Nach der Anhörung von vier Zeugen aber beschlossen Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Gericht, das Verfahren einzustellen. Als Geldauflage muss Kaphegyi, der sich nach wie vor keiner Schuld bewusst ist, 300 Euro an den Tübinger Arbeitslosentreff zahlen. Das Publikum zeigte sich solidarisch: Noch am Ausgang des Gerichtssaals kamen 435 Euro zusammen.“ Bericht vom 02.01.2019 im Schwäbischen Tagblatt online externer Link
    • Freitag13: Tübinger DGB-Gewerkschafter im Fadenkreuz der StaatsanwaltschaftDie Meinungsfreiheit ist im Grundgesetz, Artikel 5 verankert: „Jeder Mensch hat das Recht seine Meinung in Wort, Bild, Schrift und Ton frei zu vebreiten“, heißt es dort. Das gilt in Baden-Württemberg offenbar nur noch eingeschränkt – zumindest wenn es nach dem Willen der Staatsanwaltschaft Tübingen geht. Am Freitag, 13. Juli 2018 verteilte der stellvertretende Vorsitzende des DGB-Kreisverbands Tübingen, Tobias K., mit drei Unterstützern Flugblätter am Real-Markt in Weilheim. Sie beteiligten sich am Aktionstag Schwarzer Freitag13, der sich gegen die Arbeitsbedingungen bei der Kaufhauskette Real richtete (mehr zu den Hintergründen). Zeitgleich fand ein Streik der Gewerkschaft Verdi statt, deren Tarifvertrag bei Real von der Metro AG gekündigt worden war. Die Staatsanwalschaft Tübingen schickte Tobias K. inzwischen einen Strafbefehl über 1.400,- Euro wegen „Abhaltens einer nicht angemeldeten Kundgebung„. Und zwar zu dritt und über die Dauer von 12 Minuten. Detaillierte Pressemitteilungen von DGB (pdf) und Verdi (pdf) aus der Region legen nahe, dass dieser Vorwurf wohl arg konstruiert ist. (…) Dass die Staatsanwaltschaft Tübingen unter dem Leitenden Oberstaatsanwalt Prof. Dr. Michael Pfohl ihre Kräfte auf drei Gewerkschafter verwendet, die auf einem Bürgersteig zusammen stehen, lässt keine andere Deutung zu, als dass Bürgerrechtler*innen und Gewerkschafter*innen gezielt eingeschüchtert und von selbstorganisierten Protesten abgehalten werden sollen…“ Aufruf vom 27. Dezember 2018 externer Link von und bei der Aktion Arbeitsunrecht zu Spenden externer Link sowie zur solidarischen Begleitung des Gerichtstermins auf: Mittwoch, 2. Januar 2019 | Treffen: 08:45 Uhr vor dem Amtsgericht Tübingen, Doblerstr. 14, 72074 Tübingen | Die Sitzung beginnt um 09:15 Uhr  in Saal 13 (Erdgschoss).
  • [Bericht] Bundesweite, selbstorganisierte, bunte Proteste + traditioneller Verdi-Streik 
    Die Bürgerrechtsorganisation aktion ./. arbeitsunrecht zeigt sich zufrieden mit dem 7. Aktionstag #Freitag13, der sich am 13. Juli 2018 gegen die Einzelhandelskette Real (Metro AG) und die Schein-Gewerkschaft DHV richtete. Es gab Protest-Aktionen in über 20 Städten; sie reichten vom Verteilen von Flugblättern vor Real-Märkten und in den Verkaufsräumen (Shop-Dropping) über Kundgebungen und kreative Performances. (…) Der Schaden für die Metro AG dürfte recht ordentlich gewesen sein. Hinter den Kulissen herrschte Nervosität bis hin zur Panik. In den Märkten wurde verstärkt Security aufgefahren. Im Würzburger Real-Markt kursierte ein Dokument im Stile eines Fahndungsplakats mit Fotos des aktion./.arbeitsunrecht-Teams (offenbar Screenshots unserer Vereinsseite). Im Real-Markt im Park Center, Berlin-Treptow drangsalierte Kötter-Security Aktivisten mit Hausverboten, die von der Polizei durchgesetzt wurden. In Nürnberg das gleiche Szenario – allerdings fanden die fränkischen Ordnungshüter zur Enttäuschung der Marktleitung keinen Ansatz, die Aktion zu unterbinden. (…) Rätselhaft: Was macht Verdi? Und sie bewegt sich doch – Verdi rief am Freitag, 13. bundesweit zum Streik auf! Wir erhalten zahlreiche Kommentare dazu: Die einen freuen sich, dass wir der „lahmen Ente Verdi Beine gemacht“ hätten. Andere sehen die Verdi-Streikaktivitäten skeptisch, weil sie einen Rückgriff auf die immer gleiche Routine bedeuten und wenig fantasievoll sind. Insgesamt aber überwiegt die Freude über diese neue Entwicklung des Schwarzen Freitag. (…) Intern rumorte es – insbesondere unter aktiven Betriebsräten, die auf eine Beteiligung am #Freitag13 drängten. Dabei blieb die Strategie von Verdi rätselhaft. In Pressemitteilungen schwieg Verdi die aktion ./. arbeitsunrecht und den Schwarzen Freitag durchgängig tot. Dahinter steckte offenbar eine Generallinie, die von Bundesverwaltung und Landesfachbereichen vorgegeben wurde: Verdi-Sekretäre wurden ermahnt, nicht an unseren Aktivitäten teilzunehmen, Verdi-Mitglieder in Würzburg sollen sogar offiziell angewiesen worden sein kein Verdi-Fahnen und Transparente mitzubringen. Ein Düsseldorfer Verdi-Sekretär machte Beschäftigten in einer Tarifkommissionsversammlung mit Gerüchten Angst: Es könnte am Schwarzen Freitag zu unkontrollierbaren Gewalttaten kommen. Angeblich sei in Berlin am Schwarzen Freitag, 13. Oktober 2018 bei H&M eine Scheibe eingeworfen worden. Davon ist allerdings nichts bekannt…“ Pressemitteilung vom 14. Juli 2018 samt Bildergalerie und Pressespiegel externer Link
  • [Update:] Der Horror ist Real – Aktionstag Freitag, der 13. an mehr als 20 Orten. Proteste gegen die Metro AG. Streikt Verdi? Flashmobs als Arbeitskampfmaßname 
    Am Freitag, 13. Juli 2018 werden Bürgerrechtler, Gewerkschafter_innen, Solidaritätskomitees und linke Organisationen in über 19 Städten gegen die Geschäftspraktiken der Metro AG vorgehen. Das Motto für den Schwarzen Freitag lautet „Der Horror ist real“. [Update:] Gleichzeitig verdichten sich Gerüchte, dass die Gewerkschaft Verdi den Aktionstag für Streikmaßnahmen nutzen könnte…“ Arbeitsunrecht- Pressemitteilung vom 12. Juli 2018 externer Link, dort alle Aktionen in den Städten. Zum etwaigen Streik bei real siehe unser Dossier: Tarifflucht von Real
  • Metro AG: Aktionstag bei Real an über 15 Orten 
    Bundesweite Proteste vor Supermärkten gegen Lohndumping, Tarifflucht, Leiharbeit und gelbe Gewerkschaft DHV. Am Freitag, 13. Juli 2018 werden Bürgerrechtler, Gewerkschafter_innen, Solidaritätskomitees und linke Organisationen an über 15 Städten gegen die Geschäftspraktiken der Metro AG vorgehen. Das Motto für den Schwarzen Freitag lautet „Der Horror ist real“...“ Pressemitteilung vom 10. Juli 2018 externer Link
  • [Online-Petition] Rote Karte für die Metro AG! Lohndumping, Tarifflucht und gelbe Gewerkschaften stoppen! Der Horror ist real,- 
    Zeigen Sie dem Vorstand der Metro AG die Rote Karte für unfaires & falsches Spiel! Fordern Sie Platzverweis für den Vorstandsvorsitzenden Olaf Koch wegen wiederholten Foulspiels an Beschäftigten der Einzelhandelskette real: Lohndumping, Missbrauch von Leiharbeit + Werkverträgen, Aufbau der gelben Schein-Gewerkschaft DHV. Die Metro AG treibt bei real ein extrem sozialschädliches Geschäftsmodell voran: Lohnraub an Beschäftigten, Gewinne für Aktionäre, Verluste für Steuerzahler und Sozialkassen. Es geht um grundsätzliche Missstände, die immer mehr Arbeiter*innen und Angestellte betreffen. Unterschreiben Sie unsere Online-Petition!…“ Petition bei der Aktion Arbeitsunrecht externer Link
  • Zur Bewerbung
    Siehe den doppelseitigen Flyer externer Link , schicke, schauerliche Plakate sind bei arbeitsunrecht zu bestellen (1,- Euro pro Stück, Versand frei)
  • aktion./.arbeitsunrecht e.V. bittet: „Sagt uns jetzt Bescheid, an welchem Real-Markt ihr aktiv werden wollt! Falls ihr Anregungen für phantasievolle Aktionen sucht, könnt ihr uns gern im Kölner Büro kontaktieren! Jede kleine Tat zählt, wenn viele gleichzeitig aktiv werden! Lasst und die Metro AG und ihre Aktionärsfamilien das Fürchten lehren!
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=133243
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