[Flugblatt vom Juni 2018] Wir geben unsere Arbeitsplätze nicht her für Daimlers kriminelle Machenschaften

Protest gegen Fremdvergabe und Leiharbeit bei DC Bremen am 4.2.2014„400 Fremdvergaben, also Werkverträge mit Niedrigstlöhnen und Leiharbeit, das ist es, was Daimler unter „Konzentration auf das Kerngeschäft“ versteht. Die komplette Logistik der Halle 93 soll abgestoßen werden und Hunderte weitere Arbeitsplätze sollen folgen. Längst angekündigt durch die Werkleitung für Presswerk, Rohbau, Montage … spätestens mit dem Anlauf der Baureihe 206. Wenn die Logistik nicht mehr zur Produktion gehört, dann erklären Sie mal, Herr Theurer, was eine Produktion ohne Logistik ist und was eine Logistik ohne Produktion! Richtig dagegen ist, dass Sie und Ihr ganzer Stab von hoch bezahlten Lakaien nicht einen Cent Mehrwert einbringen, also überflüssig sind, wie ein Kropf und nur von unser Hände Arbeit – auch der Logistiker – leben. Ihrer  Fremdvergabe würde kein Mensch eine Träne nach weinen (aber wahrscheinlich würde sich auch keine Fremdfirma und auch kein Sklavenhändler finden, der so etwas übernimmt). Nein, wir geben unsere Arbeitsplätze nicht dafür her, dass Daimler seine Milliardenstrafen für seine kriminellen Machenschaften bezahlen kann. Nein, wir lassen uns als Arbeiter nicht in Sparten unter dem Dach einer Holding aufspalten, um für die Zukunft der Aktionäre und Investoren unseren Kopf hin zu halten, den sie uns dann – je nach Bedarf – abhacken. Nein, wir zahlen nicht für Eure völlig veraltete, planlose und perspektivlose Autoindustrie, die am Ende angelangt ist. (Die Stückzahlabsenkung von über 8000 Autos ist nur der Anfang) Ja, wir haben eine Zukunft vor uns und die lassen wir uns von Euch nicht nehmen. Wir wissen was wir, was die Gesellschaft braucht: Zum Beispiel vernünftige Verkehrsmittel, wie Bahnen, Schnell- und U-Bahnen, die uns von Staus, Krankheit, Parkplatzsucherei und vor allem von Euren kriminellen Machenschaften befreien…“ Flugblatt vom Juni 2018 , geschrieben, verteilt und finanziert von Vertrauensleuten und Betriebsräten des Daimler-Werkes Bremen. Siehe dazu und daraus:

Siehe daraus auch:

  •  „Einigung bei Opel“ – ein Pyrrhus-Sieg, der uns alle angeht
    Mitte April sind die Arbeiter in Eisenach auf die Straße gegangen, als sie von der drohenden Schließung des Werkes hörten. Sie haben dafür gekämpft, weiter Autos bauen zu dürfen, trotz rapide sinkender Verkaufszahlen. Die Märkte sind übervoll, genau wie die Straßen. Jetzt gibt es eine „Einigung“ zwischen IG Metall und Kapital: 3.700 Arbeiter weniger wird Opel künftig ausbeuten und den Rest mit weniger Geld und noch mehr Ausbeutung vorläufig weiter Autos bauen lassen, die kein Mensch mehr kauft, geschweige denn braucht. Die IG Metall hebt für die Arbeiter ihren gerade noch so groß gefeierten Tarifvertrag auf und tritt damit wieder eine Konkurrenz zwischen den Belegschaften los, die den Krieg in der Autoindustrie noch mehr anheizen wird. Damit spaltet und atomisiert sie die Klasse weiter, wie bei der Leiharbeit und den Werkverträgen. (…) Der einzige Weg ist der Streik um die Fabrik. Im Kampf um die Fabrik stellt sich auch die Frage: Was produzieren wir, was braucht die Gesellschaft? Ja, wir brauchen dringend vernünftige Transportmittel. (…) In diesem Kampf hätten die Automobilar-beiter die Sympathie breiter Teile der Gesell-schaft auf ihrer Seite, genau so, wie die französi-schen Eisenbahner, die gegen die Privatisierung (und damit Vernichtung) der Staatsbahn streiken. Die „Einigung“ bei Opel ist ein verzweifeltes Klammern an die Vergangenheit, an das Alte…“ Siehe zum Hintergrund unser Dossier: PSA kauft Opel – “Eigentlich kann es uns egal sein, welches Emblem wir auf den Arbeitsanzügen tragen, Hauptsache die Konditionen stimmen” (Info der GoG Nr. 1 vom Juni 2000)
  • IGM-Mitgliedschaft = Festeinstellung? Wie tief kann man eigentlich noch sinken?
    Da behauptet die Vertrauenskörperleitung in ihrer „Kopfstütze“ vom April doch tatsächlich, sie hätte sich für die Wandlung der Leiharbeiter „stark gemacht“ und empört sich nun darüber, dass die übernommenen Kollegen nicht Mitglied der IG Metall werden! Mehr noch, sie fordert vom Betriebsrat „in Zukunft nur noch Kolleginnen und Kollegen zu wandeln, die Mitglied der IG Metall sind“. Die IG Metall also als Übernahme-Versiche-rungsverein? Werte VKL, habt Ihr Euch einmal im Leben darüber Gedanken gemacht, warum die Kollegen Leiharbeiter einem solchen Verein nicht beitreten? Ist es nicht die IG Metall, die mit hilft, das Verbrechen Leiharbeit zu „regulieren“, anstatt es zu bekämpfen? (…) Hört auf mit Eurer Eierei und mit Eurer künstlichen Empörung über einen Zustand, den Ihr selbst mitverschuldet habt! Ihr habt jetzt ganz aktuell die Chance: 400 und mehr Fremdvergaben sind angekündigt, von denen die große Masse in Leiharbeit gehen wird. Organisiert den Streik dagegen – und Ihr werdet sehen, wie interessant die Gewerkschaft wird für jeden Einzelnen, der noch nicht organisiert ist…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=133542
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