Die Situation der Leihabeiterinnen und Leiharbeiter bei Daimler in Untertürkheim verschärft sich zusehends – Internationalistisches Bündnis aktiv gegen Entlassungen

Betriebsgruppe Alternative im hamburger Mercedes-Benz Werk: "Feste statt Prekäre - Leiharbeiter fest einstellen"Die Arbeiterinnen und Arbeiter sollten zunächst vertröstet werden: Sie würden ja zu Porsche wechseln können. Doch am 30. April sollen nun die meisten der 900 Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter ihren Job verlieren. Das ist aber nur ein weiterer Vorbote. Insgesamt plant die Automobilindustrie massive Arbeitsplatzvernichtung, angeblich, weil die Produktion von Elektroautos weniger Arbeiterinnen und Arbeiter benötige. Vor allem geht es aber darum, den Profit von Daimler von 7 Milliarden Euro auf Kosten der Arbeiterinnen und Arbeiter weiter zu erhöhen. Dabei beklagen sich die Kolleginnen und Kollegen in den Werken schon lange, dass es in vielen Abteilungen zu wenig Personal gibt. (…) Am Donnerstag, 25. April, wurden die Arbeiterinnen und Arbeiter zum Schichtwechsel vor Tor 8 des Daimler-Werkes in Mettingen mit drei großen Transparenten, Mitmach-Listen, einem Lautsprecher und kämpferischer Musik von gut 20 Aktivistinnen und Aktivisten des Bündnisses angesprochen. Dabei waren neben Einzelpersonen die Organisationen ATIK und ATIF, MLPD, Anatolische Föderation, Frauenverband Courage sowie Kolleginnen und Kollegen der Offensiven Metaller und der IG Metall. Die meisten Kolleginnen und Kollegen finden nicht gut, was mit den Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern passiert. Es wurden lebhafte Gespräche geführt, und viele Arbeiterinnen und Arbeiter blieben stehen…“ Korrespondenz aus Stuttgart am 26.04.2019 bei Rote-Fahne-News externer Link – siehe dazu:

  • Umbau für E-Mobilität: Daimler trennt sich von fast 700 Zeitarbeitern New
    Der Stuttgarter Autobauer Daimler hat sich im Stammwerk Untertürkheim von allen Zeitarbeitern in der Produktion getrennt. Das teilte der Betriebsrat auf Anfrage unserer Zeitung mit. „Stand 3. 6. 2019 sind noch 261 Leihmitarbeiter bei uns in der Logistik beschäftigt“, sagte eine Sprecherin der Arbeitnehmervertreter unserer Zeitung. „In den Produktionsbereichen wie Montagen und Fertigungen sind keine Leiharbeitnehmer mehr beschäftigt.“ Im Januar waren in Untertürkheim noch 950 Zeitarbeiter im Einsatz. Jetzt sind es also fast 700 weniger. Bislang war nur bekannt, dass sich Daimler externer Link von Zeitarbeitern trennen will, aber nicht in welchem Umfang. Der Konzern macht die Zahl der Männer und Frauen, die betroffen sind, auch jetzt nicht transparent und schickt stattdessen ein allgemeines Statement über das Wesen der Zeitarbeit und die Einstiegsmöglichkeiten von Zeitarbeitern bei Daimler. Dies wirkt für die betroffenen Arbeiter, die nun nicht mehr eingesetzt werden, freilich befremdlich. Viele von ihnen arbeiten schon jahrelang bei dem Autobauer und rechnen mit dem Gehalt, das sie dort beziehen. Wenn Daimler keine Arbeit mehr für sie hat, verlieren sie zwar nicht ihren Job, da sie weiterhin bei der Verleihfirma angestellt sind. Sie können jedoch nicht mehr mit der gleichen Vergütung rechnen, denn Daimler bezahlt seine Leiharbeiter überdurchschnittlich. So erhalten die Arbeiter in der Produktion etwa vom ersten Tag an den gleichen Lohn wie die Stammbeschäftigten. Dadurch kommen sie bereits im ersten Jahr auf einen Monatslohn von mehr als 3200 Euro. (…) Viele Zeitarbeiter, die von Daimler abgemeldet wurden, hoffen, dass sie nun beim Sportwagenbauer Porsche unterkommen. Dort werden noch Produktionsmitarbeiter für den E-Sportwagen Taycan gesucht. Michael Häberle, Betriebsratsvorsitzender des Werks Untertürkheim, hatte sich deshalb an Porsche gewendet, um auszuloten, ob Daimler-Zeitarbeiter beim Sportwagenbauer übernommen werden können. Darüber hinaus sinken die Chancen auf einen gut bezahlten Job in der Produktion nach Ansicht von Branchenexperten in der Region derzeit eher, als dass sie steigen…“ Artikel von Anne Guhlich vom 4. Juni 2019 bei der Stuttgarter Zeitung online externer Link
  • Daimler entlässt Leiharbeiter kurz vor dem 1. Mai 
    Kurz vor dem „Tag der Arbeit“ am Mittwoch mussten sich viele Leiharbeiter bei Daimler von ihren Jobs verabschieden. Inzwischen ist ihre Zahl in der Autoindustrie deutlich gesunken – im Vergleich zum Vorjahr um über 10 Prozent.“ Video des Beitrags aus der Sendung vom 2.5.2019 beim SWR externer Link – „SWR „3 hat kurz vor dem 1. Mai ein Interview mit vier Leiharbeitern geführt, die von Daimler im Zuge der gerade stattfindenden Massenentlassungen gekündigt wurden.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=148062
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