Gedicht zur Leiharbeit: „… das ist nur Statistik, in Wirklichkeit haben wir ein Sklavenheer – geschaffen durch Hartz Vier…“

Diskriminierende Tarifverträge jetzt kündigen - Equal Pay für Leiharbeiter!Wie jedes Jahr im Jänner und Juni deren Male zwei, Redet sich die Agentur eine schöne Märchenstunde herbei. Offiziell mit Brief und Siegel, stehen Zahlen dort im Spiegel. Um deren Deutungshoheit geht’s hoch her, alles harmlos, kuckt mal 1 Millon nur, sagt der ArbeitgeBER. Weit gefehlt, das ist nur Statistik, in Wirklichkeit haben wir ein Sklavenheer – geschaffen durch Hartz Vier in Null Zwo sagt der Gewerkschafter…“ Gedicht eines Kooperationspartners des LabourNet Germany bei der Kampagne gegen die Leiharbeitstarife – im Volltext im Beitrag. Der Zeitpunkt scheint passend, meldet das Statistische Bundesamt gerade externer Link den Rekordstand der Zahl der Erwerbstätigen – natürlich ohne zu berücksichtigen, ob diese von ihren Jobs leben können…

Gedicht zur Leiharbeit

Wie jedes Jahr im Jänner und Juli deren Male zwei,
Redet sich die Agentur eine schöne Märchenstunde herbei.
Offiziell mit Brief und Siegel, stehen Zahlen dort im Spiegel.

Um deren Deutungshoheit geht’s hoch her,
alles harmlos, kuckt mal 1 Millon nur, sagt der ArbeitgeBER.
Weit gefehlt, das ist nur Statistik, in Wirklichkeit haben wir ein Sklavenheer –
geschaffen durch Hartz Vier in Null Zwo sagt der Gewerkschafter.

Der Branche ist auch nichts zu blöd und dumm,
sie reden laut und verbreitens reihum.
Zeitarbeit ist sooo Modern und auch die Zukunft,
kuckt doch her vom Helfer bis zur Fachkkraft
sind sie alle mit an Board.

Doch der Tanker Leiharbeit segelt, so voller Stolz (Werner)
und für alles bereit, bereits nach kurzer Fahrt, es ächzt im Holz,
faulig ist es und auch schmutzig, wer will da nicht wieder weg –
lange Arbeitszeiten, Überstunden, Mangel mit den Abrechnungen,
Klagedrohungen, Streitereien, Psychoterror pur, Arbeitgeberklagerunden
und was bleibt ist meist nicht viel.

Die Branche ist politisch gut vernetzt in Berlin und auch in Brüssel,
poltert, tobt giftet und ätzt – haben überall ihre Griffel und den Rüssel.
Politiker aller Partein´reden viel und tun es nicht –
und auch die Anwaltsschaar, die sich streitet für Recht und Gesetz –
in Roben vor Gerichte oder auch als Blog im Netz.

Ein Doktor tut sich ganz besonders hervor,
aus der Stadt des Karnevals und der Jecken –
textet, schreibt und dichtet er, jeder LAN denkt nur er soll ihn lecken
am Arsche oder auch sonst wo.

Doch zuletzt lag er so oft daneben und kuckte doof –
Fälle um das Arbeitszeitkonto, er bekommt dafür wohl viel Moos.
Spricht ein Richter aber Recht und er textete verBISSELS noch so schlecht,
er wird’s kaum ändern der olle Tor, und bleibt so dumm wie zuvor.

 Das mit der Leiharbeit ist eine große Scheiße, mit der geht man nur auf die Reise,
wenn man Arbeitslos wird kurz vor Hartz vier aus null zwo,
und eine ganze Branche verdient sich daran dumm und so.

Disponeten heißen sie, die Sklaventreiber,
sitzen dumm rum, manche mit dicken Leibern
Haben keine Ahnung nix- weder Tarifvertrag noch vom Gesetz.

Als LAN hat man es schwer, tut sich an das Geschwätz
meist am Telefon, denn die Disponenten sitzen weit
weit weg und waren vorher „irgendwas mit Kunden“ und meistens breit.

Drüber wird’s nicht viel besser, auf der Karriereleiter,
dort feixt der dämliche Niederlassungsleiter.
Schicker Anzug, tolle Karre, gegelte Fresse und sonst nix.
Macht auf dicke Hose, wenn er LAN einschüchtert und danach auf dem Klo wichst.

Sein Stil ist arrogant und autoritär, alle kuschen brav vor ihm,
Hirnlos er kuckt, wenn man gegen ihn vors Arbeitsgericht zieht.
Davor war er meist Verteter, für Tiefkühlkost oder Versicherungen.
Ein lächerlich Menschlein er ist, nix im Leben gar gelungen.

Manches mal, es ist sehr selten, man weitere Wesen trifft in diesen Welten,
heissen Betriebsrat und sollen sich laut Betriebsverfassungsgesetz schelten
mit dem Niederlassungsleiter für die LAN-Kollegen.
Doch so HOFFnungsfroh man sich umschaut,
fast immer wird einem der Glaube ans Gute geraubt.

Mit fetten Prämien und auch Dienst-Wägen, tuf tuff,
geht der Betriebsrat oft zusammen mit dem Niederlassungsleiter in den Puff.
Trostlos ist die Branche, und was kann man machen –
ich rate es daher nur drüber lachen.

Und aber auch fette Klagen.
Nur mit Anwalt und durch alle Instanzen zelebrieren wie eine heilige Messe –
diese Sprache verstehen sie alle: Einfach voll auf die Fr……

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=111870
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