IGM: Wasser predigen – Wein saufen: „Gleiche Arbeit – Gleiches Geld“-T-Shirt kommt von Arvato

Quelle: Artikel von Gastautor vom 20. Januar 2013 bei Randzone externer Link – „Beiträge zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“

„Wenn ein sogenannter Leiharbeiter ein Kampagnen-T-Shirt der Gewerkschaft IG Metall (IGM) mit der Aufschrift “Gleiche Arbeit – Gleiches Geld” im Auftrag der selben Gewerkschaft kommissionieren und verpacken muß, so ist das wohl mehr als zynisch. Doch lesen Sie selbst, was uns ein rz-Leser dazu schrieb…“

Aus dem Text: „… Durch gewerkschaftliche Tätigkeit, insbesondere für die Arbeitnehmer/innen in der Leiharbeitsbranche, hatte ich ein T-Shirt bei der IG Metall gewonnen. Versandt wurde dieses T-Shirt von Arvato Services in Ennigerloh, ein Unternehmen, das bis heute – insbesondere in der Weihnachts- und Osterzeit – massenhaft Leiharbeiter beschäftigt.

Bei Arvato gibt es keinen Tarifvertrag, bisherige Verhandlungen z.B. in Erfurt mit Ver.di sind gescheitert. Arvato sieht keine Notwendigkeit für einen Tarifvertrag. Ein Betriebsrat gibt es auch nicht. Ein ehemaliger Mitarbeiter im Versand berrichtete mir, daß er für einen Stundenlohn von 7,89 Euro gearbeitet hat (heute die Entgeltgruppe 8,19 Euro bei der Zeitarbeit im Westen). Von einer 15-Minuten-Pause nach vier Stunden Arbeit gehen allein fünf Minuten für den Weg zum Pausenraum drauf. Weihnachts- oder Urlaubsgeld gibt es natürlich auch nicht.

Ich hatte ebenfalls die Möglichkeit dort anzufangen. Vor Weihnachten wurden 48-Stunden-Wochen im Dreischicht-System gefahren, inklusive Sonntagsarbeit. Kurzum: Arbeiten bis zum Umfallen. Überstunden am Samstag und Sonntag sind gang und gäbe, ebenso wie an Feiertagen wie Heiligabend, und natürlich Silvesterbereitschaft. (…) Gleichzeitig fährt die IGM aber die Kampagne “Gleiche Arbeit – Gleiches Geld”. Mein T-Shirt mit der Aufschrift “Gleiche Arbeit – Gleiches Geld” wurde u.U. also von einem Leiharbeiter kommissioniert, weil die Gewerkschaft IGM Geschäftsbeziehungen mit dem Bertelsmann-Konzern pflegt…“

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=23104
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