IG Metall NRW will Leiharbeit für Festangestellte einführen: Neues Leiharbeitsmodell soll Entlassungen in der kommenden Krise verhindern

Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und BremenAls „Chance zur eigenen Weiterentwicklung“ verkauft die Industriegewerkschaft IG Metall ihre neue Initiative, um in Zeiten ökonomischer Krise auch festangestellte ArbeiterInnen zwischen verschiedenen Unternehmen ausleihen zu können. (…) Gemeinsam mit den Unternehmen und dem Arbeitgeberverband soll der Vorschlag der Gewerkschaft in nächster Zeit konkretisiert werden. Bisher ist vieles an dem Vorschlag noch nicht geregelt. Zum Beispiel über welche Stelle die Vermittlung der ArbeiterInnen laufen soll. Zumindest umfasst der Vorschlag die Verleihung der ArbeiterInnen zum selben Lohn wie bei ihrem bisherigen Arbeitgeber. Ob die Unternehmen dem zustimmen werden, ist jedoch ungewiss. Ebenso soll die Verleihung erst nach Zustimmung der ArbeiterInnen erfolgen können. Doch wer würde etwa bei drohender Kurzarbeit oder Entlassungen nicht längere Arbeitswege etc. in Kauf nehmen? Bereits in der vergangenen Weltwirtschaftskrise gab es in Deutschland erste kleinere Versuche mit einem solchen Modell bei einem nordrhein-westfälischen Autozulieferer. Allerdings machten damals lediglich 20 der 350 Beschäftigten von dem Vorschlag Gebrauch, trotz Kurzarbeit…“ Beitrag vom 28. September 2018 bei Perspektive online externer Link, siehe dazu auch:

  • Eine Chance zur eigenen Weiterentwicklung. Die IG Metall will im Ruhrgebiet 400 Unternehmen dazu bewegen, im Krisenfall Mitarbeiter auszuleihen statt zu feuern
    Anfang September machte Knut Gießler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen, mit einem Vorschlag von sich reden. Seine Idee: Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie im Ruhrgebiet könnten gegenseitig Arbeitnehmer austauschen, um so einerseits dem Fachkräftemangeln zu begegnen und andererseits eine schlechte Auftragslage zu überbrücken. 400 tarifgebundene Unternehmen in der Region sollen diesen Mitarbeiteraustausch nach seinem Wunsch testweise vereinbaren. Spruchreif ist bisher noch nichts. Mit Unternehmen und Arbeitgeberverband sollen die Überlegungen in naher Zukunft konkretisiert werden. Die Unternehmen stünden dem Modell positiv gegenüber, erzählt Mike Schürg, Sprecher der IG Metall NRW. Zu klären sei vor allem die praktische Ausgestaltung. Soll heißen: An wen können Unternehmen ihre Bedarfe nach Arbeitskräften adressieren? Wer ist für die Vermittlung zuständig – die Bundesagentur für Arbeit, Zeitarbeitsfirmen, Arbeitgeberverband oder Gewerkschaften? Wie können höhere Zumutungen für die Beschäftigten – etwa längere Arbeitswege – ausgeglichen werden? Ganz neu ist die Idee von der sogenannten tarifvertraglichen Arbeitnehmerüberlassung nicht…“ Artikel von Josephine Schulz vom 28.09.2018 beim ND online externer Link mit einigen betrieblichen Beispielen
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=138045
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