Wenigverdiener haben auch wenig von Lohnerhöhungen

Achtung Niedriglohn! Löhne unter 10 €/Std....Höheres Einkommen gleich höhere Steuern und Sozialabgaben? Das trifft nicht in jedem Fall zu, hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) errechnet. Vor allem Menschen mit niedrigem Gehalt sowie an der Schwelle von Mini- zu Midijobs müssen vergleichsweise viel von etwaigen Lohnerhöhungen abgeben. Die Wissenschaftler fordern, diese sogenannte Grenzabgabenbelastung zu senken. Sie sagt aus, wie viel ein Arbeitnehmer von einer Lohnerhöhung abgeben muss. Ein Mindestlohn-Empfänger mit einem monatlichen Bruttogehalt von 1.600 Euro hat dem IW zufolge nach allen Abgaben noch rund 1.200 Euro übrig. Das entspricht etwa einem Viertel seines Gehalts. Steige der Lohn um 100 Euro, müsse der Mitarbeiter von dieser Erhöhung aber prozentual deutlich mehr abgeben als von seinem bisherigen Gehalt: Ihm blieben von den 100 nur noch 53 Euro, was etwa der Hälfte entspricht. Ein Spitzenverdiener könnte dagegen über 56 von zusätzlichen 100 Euro netto verfügen. Vor allem im Bereich des Mindestlohns und im Übergang von Mini- zu Midijobs hätten die Beschäftigten kaum etwas von Lohnerhöhungen, so Ko-Autor Tobias Hentze. Inflation und Lohnwachstum hätten in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass für Singles mit niedrigem Einkommen die Grenzsteuerbelastung relativ schnell und steil ansteigt. Hinzu kämen die Sozialbeiträge. Darüber hinaus müssten auch Arbeitnehmer, die die Mini- und Midi-Job-Zonen verlassen, verhältnismäßig viel von ihrem erarbeiteten Geld an den Staat abgeben…“ Beitrag von Beitrag David Schahinian vom 17. Juni 2019 bei BetriebsratsPraxis24 externer Link

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