Die Gewerkschaft soll’s richten

CDU und FDP haben ihre Haltung gegenüber Gewerkschaften seit dem Wahlkampf 2005 radikal geändert. Warum Schwarz-Gelb plötzlich die Rolle der Arbeitnehmervertreter stärken will…“ Artikel von Eva Roth in der FR online vom 09. September 2013 externer Link

Aus dem Text: „… Allerdings gibt es mittlerweile viele Tarifverträge mit Öffnungsklauseln, die Einschnitte ermöglichen. Das haben IG Metall und Co. auch angesichts des öffentlichen Drucks akzeptiert. Zudem gilt inzwischen für 40 Prozent der Beschäftigten im Westen und 51 Prozent der Arbeitnehmer im Osten gar kein Tarifvertrag. Viele Menschen müssen sich mit Niedriglöhnen begnügen. Heute betonen Politiker von CDU und FDP die Bedeutung der Gewerkschaften insbesondere dann, wenn es um den Mindestlohn geht. Beide Parteien lehnen einen einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn ab und begründen dies damit, dass die Tarifparteien besser als die Politik über die Lohnhöhe entscheiden können. (…)  Das sehen die Gewerkschaften selbst inzwischen nicht mehr so. Sie sind in vielen Unternehmen und einigen Branchen schlicht zu schwach, um Niedrigstlöhne zu verhindern. Millionen Arbeitnehmer in Deutschland erhalten weniger als sechs Euro pro Stunde. Das ist seit vielen Jahren so und den Gewerkschaften ist es nicht gelungen, dies zu ändern. Deswegen fordern längst auch sie eine gesetzliche Untergrenze. (…)  2005 wollten sie die Gewerkschaften entmachten, um Firmen Einschnitte zu erleichtern. Heute verweisen sie auf die Tarifautonomie, um weiterhin Niedrigstlöhne zu ermöglichen.“

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