Aufstocker – vom Aufschwung abgehängt?

Kombilohn? Nein danke!Die Zahl der Aufstocker geht weiterhin langsam zurück. Doch verabschieden sich nur Minijobber und Selbstständige aus dem Leistungsbezug. Die Gruppe der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Bezieher von Hartz IV-Leistungen wächst dagegen wieder. An ihnen scheint der Aufschwung vorbeizugehen. (…) Es sind eben nicht zu fällig die Aufstocker, die überdurchschnittlich oft in Teilzeit- oder Minijobs mit geringem Arbeitsstundenumfang und vergleichsweise niedrigen Stundenlöhnen beschäftigt sind. Auch in unsicheren Beschäftigungsformen wie der Leiharbeit oder in befristeten Stellen arbeiten sie häufiger, heißt es in der Arbeitsmarktforschung. Das aber bedeutet im Umkehrschluss: Wer auch im Jobboom nur Teilzeit- oder Minijobs ergattern kann oder auf Grund von zu geringer institutioneller Unterstützung bei der Kindererziehung oder der Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger auf Vollzeit verzichten muss, wer nur Arbeit zu Niedriglöhnen bekommt, der ist von einer existenzsichernden Beschäftigung weiterhin noch viel zu oft entfernt. Und da, wo Arbeit im Niedriglohnsektor angesiedelt ist, bieten auch Vollzeitjobs trotz des Mindestlohns nicht immer ein Auskommen. Vor allem bei größeren Familien reicht ein Einkommen aus Vollzeitarbeit allein nicht aus, um über die Runden zu kommen. (…) Im genannten Zeitraum ging die Zahl der Aufstocker mit Minijob um immerhin 6,1 Prozent auf 486.000 Personen zurück. Zuwächse gab es hingegen in der Gruppe der Teilzeitbeschäftigten. Zuletzt wurden hier knapp 396.000 Personen gezählt, ein leichtes Plus von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Erneut deutlich stärker gestiegen ist die Zahl der vollzeiterwerbstätigen Aufstocker. Sie lag Ende Juni 2017 bei mehr als 194.000 Personen, das sind gut 14.000 mehr als ein Jahr zuvor, was einem kräftigen Zuwachs um 7,9 Prozent entspricht.“ Beitrag von Markus Krüsemann vom 9. Februar 2018 bei Miese Jobs online externer Link

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