Ansonsten Schiffbruch: Gewerkschaftsinstitut fordert steigende Löhne in Deutschland gegen Ungleichgewichte in der Euro-Zone

„Seit Jahrzehnten bekommen die Arbeiter in Deutschland zu geringe Löhne ausgezahlt. Das hat nicht nur für den einzelnen Folgen, sondern führt bis zu Ungleichgewichten in der Europäischen Union. Darauf wies das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung am Montag in Berlin im aktuellen »Arbeits- und Lohnstückkostenreport« hin. Die von den Unternehmern zu zahlenden sogenannten Arbeitskosten – Sozialversicherungsbeiträge, Lohn- und Gehaltsfortzahlungen im Krankheitsfall, betriebliche Altersversorgung etc. – hätten sich hierzulande »in der Privatwirtschaft in den gesamten 2000er Jahren deutlich geringer als der EU-Durchschnitt entwickelt«, schreiben die Wissenschaftler. Seit 2011 scheine sich die Entwicklung jedoch langsam zu »normalisieren«. Dass die deutsche Wirtschaft in einem »schwierigen internationalen Umfeld« noch ganz passabel wachse, sei vor allem der Normalisierung der Lohnentwicklung zu verdanken, erklärte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Gustav Adolf Horn. »In Zeiten von Wachstumsschwäche in den Schwellenländern, von Brexit und nachwirkender Euro-Raum-Krise würden wir mit dem alten, einseitig exportorientierten Wachstumsmodell Schiffbruch erleiden«, so Horn weiter…“ Artikel von Simon Zeise bei der jungen Welt vom 12. Juli 2016 externer Link

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