Alfred Kleinknecht: „Lohnzurückhaltung schadet der Produktivität“

„Ein Interview mit Alfred Kleinknecht über den Zusammenhang zwischen Lohnentwicklung und Produktivität sowie Innovation. Kleinknecht ist emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaften an der TU Delft (Niederlande)…“ Patrick Schreiner im Gespräch mit Alfred Kleinknecht bei annotazioni.de vom 16. Februar 2017 externer Link

  • Alfred Kleinknecht zum Thema „Lohnzurückhaltung“: „… Wenn Arbeit billiger und flexibler wird, dann lohnt sich die Einführung arbeitssparender Technologie weniger. Auch alte Maschinen werden dann langsamer ersetzt durch neuere (und produktivere). In unserer Analyse von 19 OECD-Ländern über einen Zeitraum von 44 Jahren kommt heraus: Ein Prozent mehr (bzw. weniger) reale Lohnerhöhung führt mittelfristig zu ca. 0,4 Prozent mehr (bzw. weniger) Wachstum der Wertschöpfung pro Arbeitsstunde. Mit Lohnzurückhaltung wird also der Kuchen kleiner, den wir zwischen Kapital, Arbeit und Staat verteilen können. (…) Es zeigt auf jeden Fall, dass Lohnzurückhaltung letztendlich nicht so vorteilhaft ist wie gedacht. Und die Gewerkschaften müssen sich klarmachen, dass Lohnzurückhaltung in späteren Tarifrunden den Spielraum für produktivitätsorientierte Reallohnerhöhungen kleiner macht…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=112099
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