Unternehmer-Vision 4.0: Arbeit rund um die Uhr

Grafik zur Debatte um Arbeit 4.0. - fuer das LabourNet Germany erstellt durch T.S.„Permanente Verfügbarkeit der Arbeitskraft ist ein wichtiges Thema für Unternehmen, sie soll durch die Digitalisierung der Arbeit weiter vorangetrieben werden. Die Klagen im Betrieb über die ständige Erreichbarkeit mehren sich – für immer mehr Beschäftigte verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. (…) Betriebsräte, die gegen ständige Erreichbarkeit vorgehen möchten, müssen nicht nur dem Unternehmen, sondern auch den Beschäftigten gegenüber agieren. (…) Über Mitbestimmungsrechte ist Gegenwehr möglich, der Unternehmer muss über eine Betriebsvereinbarung verhandeln. (…) In der Praxis ist es vor allem wichtig, die Beschäftigten einzubeziehen…“ Beitrag von Marcus Schwarzbach in Soz Nr.07/2016 externer Link. Siehe dazu:

  • Digitalisierung der Arbeitswelt: Beschäftigte wollen mehr Selbstbestimmung im Job
    „… Die IG Metall macht sich für mehr selbstbestimmtes Arbeiten stark. „Seit der Krise 2008/2009 wurde den Beschäftigten, was ihre Flexibilität angeht, viel abverlangt. Nun gibt es einen starken Wunsch nach mehr Selbstbestimmung am Arbeitsplatz nach dem Motto ‚Jetzt sind wir dran'“, sagte IG Metall-Chef Jörg Hofmann gegenüber dpa. Viele Beschäftigte wollten zeitweise kürzer arbeiten, zum Beispiel vier statt fünf Tage die Woche, um sich um pflegebedürftige Eltern oder die Kindererziehung zu kümmern. „Eine zeitweise Reduzierung der Arbeitszeit mit teilweisem Lohnausgleich müsste tarifvertraglich geregelt werden.“ Um genauer zu wissen, wo die Beschäftigten der Schuh drückt, plant die IG Metall im Januar 2017 eine Umfrage mit dem Schwerpunkt Arbeitszeit. „Wir wollen wissen, welche Erwartungen die Beschäftigten bei dem Thema an die nächste Tarifrunde und darüber hinaus an die Arbeitszeitpolitik haben.“…“ Beitrag vom 22. August 2016 bei heise online externer Link

  • Arbeitszeit noch flexibler und souveräner gestalten
    In einem Interview sieht DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach »Segen und Fluch« in der vom Bundesarbeitsministerium geplanten Änderung des Arbeitszeitgesetzes. Aus dem Text: „… Die digitalen Möglichkeiten zur Erreichbarkeit sind Segen und Fluch zugleich. Wichtig ist, dass für mobile Arbeit und Home Office faire Regeln vereinbart werden. Dazu gehört, dass die vereinbarten Arbeitszeiten eingehalten werden und die Arbeitgeber keine permanente Verfügbarkeit erwarten. Hier hilft ein Recht auf Log-Off für die Beschäftigten. Außerdem muss die Arbeitszeit erfasst und auch vergütet werden. Das Problem ist heute, dass im Home Office viele Überstunden anfallen, aber nicht bezahlt werden. Grenzen braucht es auch bei der Arbeitsmenge: Wir wollen, dass die Zielvorgaben erreichbar sind und die Beschäftigten ihre Arbeit in der vereinbarten Arbeitszeit auch schaffen können. (…) Die Zunahme psychischer Erkrankungen hat nicht nur etwas mit der Digitalisierung zu tun. Quer durch alle Branchen muss mehr dafür getan werden, dass die Gesundheit der Beschäftigten geschützt wird. Deshalb fordern wir ein verbindliches Regelwerk gegen Arbeitsstress. Es geht hier auch um die Handlungs- und Entscheidungsspielräume für die Beschäftigten – also um mitbestimmte Arbeit….“ Interview Annelie Buntenbach aus „Computer und Arbeit“ 7-8/2016 bei den Nachrichten für Betriebsräte vom 18. August 2016 externer Link
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