Nahles’ kalter Kaffee: Die SPD-Ressortchefin stänkert gegen eine Arbeitszeitverkürzung. Dabei leisten wegen der Digitalisierung Beschäftigte in weniger Zeit mehr

Initiative "Arbeitszeitverkürzung jetzt!"„… Für die Erhebung »Auswirkungen der Digitalisierung der Arbeit auf die Gesundheit von Beschäftigten« befragten die Forscher zwischen Juli und August mehr als 8.000 Arbeiter und Angestellte in Deutschland. Die Untersuchung entstand im Auftrag der Barmer GEK in Kooperation mit Bild am Sonntag, involviert ist auch die Deutsche Telekom. Ergebnis der Studie: Gesundheit und Familienleben der Angestellten werden in Mitleidenschaft gezogen. (…) An diesem Thema arbeitete sich auch eine auf die Studienvorstellung folgende Podiumsdiskussion ab. An ihr nahm Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) teil. (…) Wären aber Digitalisierung und die mit ihr erreichten Produktivitätsfortschritte nicht ein Anlass, um die Arbeitszeit generell zu verkürzen? Das wollte jW wissen. Auf die Einführung der 35-Stunden-Woche angesprochen, sagte die sozialdemokratische Ministerin: »Entschuldigen Sie mal, das ist doch wirklich kalter Kaffee.« Es gehe derzeit nicht um eine »kollektive, für alle reduzierte Arbeitszeit«. Vielmehr gebe es Frauen, die mehr arbeiten wollen, und Männer, die weniger Überstunden schieben möchten. An ihnen müsse man sich orientieren und jeweils spezifische Lösungen finden. »Dafür bin ich zu haben, für alles andere nicht.« Auf die Aussage reagierte das Publikum – bestehend aus Journalisten und Vertretern deutscher Großkonzerne wie Audi – mit Applaus.“ Bericht von Johannes Supe bei der jungen Welt vom 28. September 2016 externer Link

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