IG Metall: 30 Stunden und viele Ausreden

Das Echo in den Medien war gar nicht so schlecht und die Resonanz in der arbeitenden Bevölkerung erstaunlich gut und durchweg positiv. 100 ProfessorInnen, GewerkschafterInnen und PolitikerInnen wandten sich im Februar an die Gewerkschaftsführungen mit einem Appell für eine 30-Stunden-Woche…“ Artikel von Frederik Haber in Neue Internationale 178, April 2013 bei der Arbeitermacht externer Link

  • Aus dem Text: „… Während in der Analyse also noch der Blick mindestens auf Europa gerichtet war, endet für die AutorInnen die kapitalistische Konkurrenz an den Landesgrenzen. Dabei ist der Rationalisierungszwang genau die Stärke des deutschen Imperialismus, der seine Stärke auf Exportüberschüssen aufbaut. So hoffen die AutorInnen letztlich auf die deutsche Betriebsverfassung (…)  Die IG Metall als einstiger Motor der Arbeitszeitverkürzung ist also direkt angesprochen. Aber bis heute hält sie eine angemessene Antwort für unnötig. Für Außenstehende nicht sichtbar wird im Extranet der IG Metall erklärt: „Wer angesichts der realen Arbeitszeiten und der tariflichen Arbeitszeitunterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern sowie zwischen den Wirtschaftsbereichen eine allgemeine kollektive Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden fordert, der verkennt die Schrittfolge erfolgreicher gewerkschaftlicher Arbeitszeitpolitik.“ (…) Der Naivität der AutorInnen setzt sie erbärmliche Scheinforderungen entgegen. Knut Giesler, Bezirksleiter der IGM in NRW meint: „Einfach zu sagen, wir reduzieren auf 30 Stunden und verteilen auf alle – das funktioniert in so einer komplexen und globalisierten Wirtschaft, wie wir sie jetzt haben, leider nicht mehr.“ „Einfach sagen“ hat auch in den achtziger Jahren nicht funktioniert. Sieben Wochen Streik in der Metallindustrie waren auch damals nicht „einfach“. Heute würde die völlig richtige Forderung nach verkürzter Arbeitszeit noch härteren Einsatz verlangen…“
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