Stipendien abschaffen – BAföG erhöhen und massiv ausweiten!

Stipendien waren – als Alternative zum BAföG und damit der Studienfinanzierung für alle – schon immer ein strukturell feudales Instrument. Nicht nur stammen sie aus einer Zeit, in der es kein Recht auf einen Studienplatz gab und „Dritte“ darüber entschieden, wem sie durch Verleihung eines Stipendiums, das Privileg von Bildung zukommen lassen wollten und somit von sich abhängig respektive sich gewogen machen wollten. Auch förderten sie junge Menschen stets überwiegend aufgrund ihrer vermeintlichen „Leistung“ und ignorieren dabei, dass diese durch soziale Herkunft immens mitbestimmt wird: Vorträge halten, klug daherkommen und reden, kurzum: die ganze Uni-Angst und der ganze Uni-Bluff, sie sind für ein Arbeiterkind eben deutlich schwerer zu überwinden bzw. „erbringen“ als für Kinder, in deren Kindheit derlei Teil des erzieherischen Allgemeingutes ist…“  Artikel von Jens Wernicke vom 4. Juni 2013 bei den Nachdenkseiten externer Link. Siehe dazu auch:

  • Büchergeld für Elitestudenten: Stunk in der Böcklerstiftung
    Der Streit um die Büchergelderhöhung geht weiter. Auch die Stipendiaten der gewerkschaftsnahen Böcklerstiftung sind erbost. Das Geldgeschenk der Bundesregierung an Elitestudenten sorgt weiter für Ärger. 300 Euro Büchergeld bekommen Studierende, die von einem der zwölf deutschen Förderwerke unterstützt werden, unabhängig von Einkommen und Bedürftigkeit. Die Stipendiaten der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung lehnen die Büchergelderhöhung daher als unsozial ab…“ Artikel von Bernd Kramer in der taz vom 11. 09. 2013 externer Link
  • Privilegierte gegen Privilegienausbau. Stipendiaten kritisieren die Erhöhung des Büchergeldes als sozial ungerecht
    Zum Wintersemester 2012/2013 wird erneut das so genannte Büchergeld für öffentlich geförderte Stipendiaten erhöht. Bereits als es zum Sommersemester 2011 von 80 auf 150 Euro pro Monat erhöht wurde, regte sich Protest. Nun soll es auf 300 Euro steigen und gibt es erneut Kritik. Und zwar ausgerechnet aus den Kreisen der geförderten „Elite“ selbst, die diese Mittelerhöhung als sozial ungerecht klassifiziert. Studis Online sprach mit Thomas Stange, Mitglied im Sprecherrat der Stipendiaten der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS)…“ Interview von Jens Wernicke vom 03.06.2013 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=37774
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