Lobbyist der Woche: Gegner des Bildungsurlaubs

„Überflüssig und teuer“: Der Chef des badem-württembergischen Arbeitgeberverbandes wettert gegen freie Tage für die Bildung. Kolumne von Anna Lehmann in der TAZ vom 15. 08. 2014 externer Link

  • Aus dem Text: „(…) Die Kretschmann-Regierung will nämlich, dass sich Arbeitnehmer künftig fünf Tage pro Jahr freistellen lassen können. Ein Recht auf Bildungsurlaub gilt bereits in zwölf Bundesländern. Im nächsten Jahr vielleicht auch in Baden-Württemberg. „Überflüssig und teuer“, urteilt Dulger. Die Arbeitgeber haben ausgerechnet, dass es die heimische Industrie 1,3 Milliarden Euro jährlich kosten könnte, wenn alle Arbeitnehmer den Bildungsurlaub nutzen würden. Und nicht, um sich beruflich fortzubilden, sondern im schlimmsten Fall für einen Kurs in Mitbestimmungsrecht beim gewerkschaftlichen Bildungswerk. Um die Regierung davon wegzulocken, haben Dulger und Co vergangenen Freitag ein Gegenangebot gemacht: einen Pakt für dauerhafte Vollbeschäftigung. Konkret wollen die Arbeitgeber die Plätze für benachteiligte Jugendliche in Betrieben verdoppeln, ebenso die Plätze einer Teilzeitausbildung – etwa für Alleinerziehende –, außerdem mehr Behinderte einstellen. Aber nur, wenn das Gesetz wieder in den Schubladen verschwindet…“
  • Wir erinnern in diesem Zusammenhang an die Kampagne „Fünf Tage für mich!“ im LabourNet-Archiv. Auf dieser Seite dokumentieren wir die (leider erfolglose) Geschichte des Kampfes gegen den Angriff auf den Bildungsurlaubsanspruch in NRW im Jahr 2000. Dies war möglich, weil auch der DGB NRW argumentierte, der Bildungsurlaub würde eh nicht in Anspruch genommen…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=63843
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