[Protestaktion] „Schutzranzen“: überwachte Grundschulkinder sponsored by VW & Co.

Dossier

[Protestaktion von Digitalcourage] „Schutzranzen“: überwachte Grundschulkinder sponsored by VW & Co.VW, Scout, der Automobilclub von Deutschland und weitere Unternehmen wollen Schulwege sicherer machen. Aber nicht für alle Kinder, sondern nur für die, die sich mit einem Tracking-System namens „Schutzranzen“ digital überwachen lassen. Das soll an Grundschulen in Ludwigsburg und Wolfsburg getestet werden. Wir wollen das Projekt „Schutzranzen“ aufhalten und fordern in einem Offenen Brief an die beteiligten Unternehmen: Stoppen sie das Kinder-Tracking!“ Aufruf vom 17. Januar 2018 von und bei digitalcourage mit Erläuterungen von Kerstin Demuth und Friedemann Ebelt externer Link. Digitalcourage ruft auf zum Mitmachen:

  • „Schutzranzen“: Wir warnen vor der neuen Version! New
    „… Seit April 2018 gibt es eine neue Version von „Schutzranzen“ für Android und iOS – das Kernproblem aber bleibt. Wir warnen weiterhin vor dem „Schutzranzen“-Projekt und fordern, dass nach Wolfsburg auch die Stadt Ludwigsburg die Kinder-Tracking-Tests abbricht. Hier die aktuellen Entwicklungen und Argumente gegen das Tracking von Kindern mit „Schutzranzen“. Als Reaktion auf unsere Kritik hat Coodriver, das Kleinunternehmen hinter „Schutzranzen“, die Apps überarbeitet und versucht uns anwaltlich Teile unserer Kritik zu untersagen. In Pressemitteilungen und Statements versucht Coodriver derzeit mit steilen Thesen, den Ruf seines Tracking-Konzepts zu retten. Auf der Presseunterseite von „Schutzranzen“ heißt es beispielsweise an vielen Stellen, die Apps seien „anonym und werbefrei“ und sammelten keinerlei personenbezogene Daten…“ Stellungnahme von Friedemann Ebelt & Kerstin Demuth vom 22. Mai 2018 für und bei digitalcourage externer Link
  • Digitalcourage: „Schutzranzen“ will uns abmahnen – Helft uns beim Verteidigen! 
    Am 12. April 2018 erreichte uns ein Fax der Anwälte des Kinder-Tracking-Projekts „Schutzranzen“. Eine der Forderungen lautet: Wir sollen große Teile unserer Texte zu „Schutzranzen“ vom Netz nehmen. Als ob! Jetzt müssen wir uns juristisch wehren und können dafür jede Unterstützung gut gebrauchen! Bis zum 18. April sollten wir eine Unterlassungserklärung unterschreiben. Die Forderung kommt von der Coodriver GmbH, dem Unternehmen hinter „Schutzranzen“. Unser Anwalt musste eine Nachtschicht einlegen, um vor Ende der sehr knappen Frist die Entgegnung an Coodrivers Anwältin zu schicken. Kurz und unjuristisch zusammengefasst: Die Vorwürfe sind unserer Meinung nach haltlos, wir unterschreiben gar nichts! Trotzdem müssen wir die entstandenen Kosten decken und es ist gut möglich, dass der Fall vor Gericht kommt. Darauf müssen wir uns vorbereiten. Stärken Sie uns den Rücken mit einer Spende!…“ Aufruf von und bei Digitalcourage vom 3.5.2018 mit Hintergründen externer Link, dem wir uns anschliessen!
  • Stadt Ludwigsburg hält weiter an Kinder-Tracking fest – Autoindustrie auf Überwachungskurs
    „… Digitalcourage kritisiert, dass die Stadt Ludwigsburg trotz Kritik von Datenschutzbeauftagten, Pädagogik- und Kinderhilfe-Verbänden sowie von der Kultusministerin Baden-Württembergs Dr. Susanne Eisenmann weiter am Kinder-Tracking-Projekt „Schutzranzen“ festhält. Aktuell untersucht die Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachsen Barbara Thiel das Projekt im Hinblick auf Datensicherheit und Datenschutz. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor. Mit einem Offenen Brief hat Digitalcourage an die Stadt Ludwigsburg appelliert, das Tracking von Grundschulkindern abzubrechen. Ludwigsburg und die Coodriver GmbH wollen die Ergebnisse des Kinder-Tracking-Versuchs für die Weiterentwicklung von autonom fahrender Autos nutzen. Digitalcourage hält das für eine offensichtliche Sackgasse der Technikentwicklung. Kinder sind bei diesem Projekt Versuchsobjekte. (…) Das technische Konzept von Schutzranzen verlangt, dass Kinder als Verkehrsteilnehmer.innen mit GPS-Trackern oder Apps auf Smartphones ausgestattet werden. Nur Kinder, die Trackingsensorik bei sich tragen, werden von Fahrzeugen „gesehen“. Überwachung ist bei „Schutzranzen“ die Voraussetzung für Sicherheit. Das ist der falsche Weg…“ Pressemitteilung von Digitalcourage vom 16. März 2018 externer Link
  • Teilerfolg gegen Schutzranzen: Wie Scout hat sich auch VW bereits von dem Projekt verabschiedet, Stadt Wolfsburg hat vorübergehend die Notbremse gezogen, VW will weiter forschen 
    Der Verein Digitalcourage fordert mit einem offenen Brief die sofortige Einstellung des Projekts „Schutzranzen“. Im Rahmen des Projekts tracken Unternehmen die Bewegung von Grundschulkindern. Beteiligt sind die Volkswagen AG (Wolfsburg), Uvex (Fürth), der Automobilclub von Deutschland (Frankfurt/Main ), Coodriver (Wolfsburg/ Grünwald) sowie die Städte Ludwigsburg und Wolfsburg. Entgegen den Angaben auf der „Schutzranzen“-Website ist Scout seit August 2017 nicht mehr Sponsor des Projekts. Die Volkswagen AG äußert sich bisher nicht zu ihrer strategischen Partnerschaft mit dem Projekt „Schutzranzen“. In dieser Pressemitteilung informieren wir über die Reaktionen auf den offenen Brief...“ Pressemitteilung von Digitalcourage vom 25. Januar 2018 externer Link
  • VW muss Kinder-Tracking stoppen!
    „Die Volkswagen AG will mit „Schutzranzen“ Grundschulkinder überwachen. Das Projekt ist eine Kooperation mit Coodriver, Scout, dem Automobilclub von Deutschland, Uvex, der Stadt Ludwigsburg und der Stadt Wolfsburg. Die „Schutzranzen“ von Coodriver sind GPS-Tracker für Kinder und Apps für Eltern und Autofahrer. Die Bewegungsdaten von Schulkindern und Autos gehen in eine unsichere „Cloud“. Weitere Daten gehen unter anderem an Facebook, Microsoft, Amazon, Google, Akamai & Co. In der Theorie sollen die Überwachungsranzen getrackte Kinder sicherer machen. Sicherheit im Straßenverkehr ist ohne Zweifel wichtig – aber Überwachung ist definitiv der falsche Weg! Wir wollen keine Welt, in der Kinder zu Objekten im „Internet der Dinge“ degradiert werden. Eltern sollen nicht entscheiden müssen zwischen „mein Kind wird von Unternehmen überwacht“ und „es hat einen gefährlicheren Schulweg“. Sichere Schulwege sind für alle Kinder möglich – ohne Überwachung. Unterstützen Sie jetzt unseren Offenen Brief an den Vorstand der Volkswagen AG und alle anderen Beteiligten des „Schutzranzen“-Projekts!…“ Petition von und bei Digitalcourage vom Januar 2018 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=127010
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