Das gekaufte Lächeln. Gefühle zeigen gehört in der neuen Arbeitswelt zur Jobbeschreibung. Warum das unsere Arbeit nicht leichter macht, sondern nur eine neue Form der Ausbeutung ist

smileysAls ich als Lehrkraft an der Universität arbeitete, legte ich meine sechs Unterrichtsgruppen alle auf einen Montag. Ich dachte, dass mir das Zeit und Energie sparen würde. Doch nach sechs Unterrichtsstunden zum gleichen Thema war ich emotional vollkommen entleert und konnte mich nur noch dazu aufrappeln, Fast Food in mich reinzustopfen und ein paar YouTube-Videos zu gucken, bevor ich einschlief. Meistens konnte ich mich gegen Ende der Woche nicht einmal mehr daran erinnern, was ich am Dienstag gemacht hatte, da sich der Tag im Arbeitsrausch des Vortags in Luft aufgelöst hatte. Warum war ich so fertig? Ich hatte weder acht Stunden lang in der Fabrik geschuftet, noch am Schreibtisch Überstunden geschoben. Zudem hatte ich doch das getan, was mir Spaß und Freude bereitet: Arbeitssoziologie und kritische Management-Inhalte jungen Menschen näher bringen (ja, das verstehe ich tatsächlich unter Spaß). Doch es sind genau der Spaß, die Freude und die Identifikation mit unserer Arbeit, auf die der Kapitalismus zur Zeit setzt und die unsere Chefs auszunutzen wissen…“ Beitrag von Mark Bergfeld vom Juli 2018 bei Ada externer Link

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