2 Tagungen zur Kritik digitaler Arbeit und Technikpolitik von unten

isw-report 106: Digitale Arbeit und Industrie 4.0„... Alle reden von Digitalisierung – und in den meisten fällen möchte man sich die Ohren zuhalten, weil das, was da zu hören ist, irgendwo zwischen politisch getriebenem Hype und Suche nach neuen Profitpotenzialen liegt. Nicht selten tritt beides gemeinsam auf. Der fortschreitende Einsatz von immer leistungsfähigerer Technik im Prozess der Arbeit, der Produktion und des Alltags, wird dabei wie eine Art Naturwunder betrachtet, die hiervon ausgehenden Logiken der politischen Steuerung bleiben im Korsett jener gesellschaftlichen Verhältnisse, die auch die Anwendung dieser Technik prägen – und wiederum selbst von den Folgen dieser Anwendung geprägt werden. Zwei Tagungen in der nächsten Zeit bringen eine kritische Perspektive auf diesen Prozess zur Geltung. Am 8. und 9. Oktober geht es in Berlin um »Kritik digitaler Arbeit – Produktionssysteme und Informationskapitalismus« externer Link. Die von der Nachwuchsforschungsgruppe Ganzheitliche Produktionssysteme externer Link organisierte Tagung will gegenüber den »pauschalen utopischen oder dystopischen Erwartungen«, die im medial-politischen Betrieb vorherrschen (auch weil sie aufmerksamkeitsökonomische Kritierien eher erfüllen als differenzierte und kritische Analyse), »konkreter werden und mit unserer Tagung einen genaueren Blick auf die digitale Arbeit werfen«. (…) Die Frage »nach einer emanzipatorischen Gestaltung der Digitalisierung« steht auch im Zentrum der zweiten Konferenz, auf die hier hingewiesen werden soll – und die bereits am Wochenende in München im DGB-Haus zusammenkommt. »Technikpolitik von unten. Digitalisierung, Gewerkschaft, Emanzipation« externer Link ist dabei nicht nur eine weitere Konferenz, sondern zugleich die Gründungstagung des Zentrums emanzipatorische Technikforschung – kurz: ZET externer Link (…) In München wird es vor allem um »neue, sich von der gegenwärtigen Entwicklung abgrenzende Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten in der Technikpolitik und -gestaltung« gehen: um Hackerinnen, Maker, Revolutionäre, die als Subjekt einer »Technikpolitik von unten« angesehen werden, um Digitalisierung der Arbeit zwischen Herrschaft und Emanzipation, die gewerkschaftliche Strategien, die in Zeiten von sich beschleunigender Digitalisierung und Automatisierung verfolgt werden oder eben gerade nicht…“ Beitrag der OXI-Redaktion vom 7. September 2018 externer Link

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