IG Metall fordert neue Kultur der Wertschätzung von Arbeit

Die IG Metall hat eine neue Kultur der Wertschätzung von Arbeit gefordert. Die Beschäftigten müssten mehr einbezogen werden, um den steigenden Anforderungen an Arbeitskraft und Flexibilität gerecht zu werden. „Der Deregulierungswahn der letzten Jahrzehnte hat zu einer massiven Entwertung von Arbeit geführt“, sagte Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall, anlässlich der Betriebspolitischen Konferenz am Dienstag in Frankfurt. Deshalb müsse „Gute Arbeit“ wieder zum Leitmotiv und Beteiligung ein selbstverständlicher Bestandteil der Arbeitswelt werden. Die Arbeitsmarktanforderungen der Zukunft könnten nur bewältigt werden, wenn das Wissen und die Erfahrung älterer Beschäftigter ebenso wie das Potential der jungen Generation genutzt würde…“ Pressemitteilung vom 20.05.2014 externer Link. Aus dem Text: … Notwendig sei ein neues Normalarbeitsverhältnis, das Flexibilität in der Arbeitszeit auch für die Beschäftigten bei Betreuung der Kinder, Pflege von Angehörigen oder Fortbildung ermögliche. Flexibilität dürfe keine Einbahnstraße sein, kritisierte der Gewerkschafter. „Nicht die Auflösung des Normalarbeitsverhältnisses sondern ein neues Normalarbeitsverhältnis, das die Bedürfnislagen unterschiedlicher Lebensphasen aufnimmt, ist gefordert“, sagte Hofmann. Dazu müsse die Politik Rahmenbedingungen schaffen, um tarifliche Lösungen zu unterstützen. „Beispielsweise sollten Entgeltausgleiche zumindest steuer- und teilweise abgabenfrei gestellt werden“, sagte Hofmann…“  Siehe dazu:

  • Arbeiten, leben, lieben und lachen
    Den Wert der Arbeit schätzen, heißt unterschiedliche Lebensentwürfe und -umstände der Beschäftigten anzuerkennen. Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, fordert ein neues Normalarbeitsverhältnis, das die Bedürfnisse unterschiedlicher Lebensphasen berücksichtigt…“ Interview vom 21.05.2014 mit dem Zweiten Vorsitzenden der IG Metall, Jörg Hofmann externer Link , von und bei der IG Metall
  • Vision: Fehlanzeige
    30 Jahre nach dem Streik für die 35-Stunden-Woche sucht die IG Metall eine neue Arbeitszeitstrategie. Von kollektiver Verkürzung ist nicht die Rede. Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 21.05.2014 externer Link. Aus dem Text: „… Und heute? Sucht die IG Metall nach einer neuen Strategie in Sachen Arbeitszeit? Deren kollektive Verkürzung ist für Europas größte Industriegewerkschaft derzeit allerdings kein Thema. »Arbeitszeitpolitik ist eine Schlüsselfrage«, betonte IG-Metall-Vize Jörg Hofmann in seinem Referat. »30 Jahre nach der Debatte um Arbeitszeitverkürzung, nach 30 Jahren fortschreitender Flexibilisierung, brauchen wir eine arbeitszeitpolitische kurz-, mittel- und langfristige Strategie.« Noch ist unklar, wie diese aussehen wird. Klar ist wohl schon jetzt, daß die Reduzierung der tariflichen Arbeitszeiten nicht zu den zentralen Forderungen gehören wird. (…) Lediglich die Tatsache, daß geleistete Arbeitsstunden millionenfach nicht registriert und bezahlt werden, will die Gewerkschaft angehen. (…) Eine Folge ist, daß die 35-Stunden-Woche im betrieblichen Alltag vielfach kaum eine Rolle spielt, wie Hofmann zugab. Selbstkritik übte er aber nicht wegen der Zustimmung zu Öffnungsklauseln und betrieblicher Differenzierung. Vielmehr monierte er, die IG Metall habe den Wunsch vieler Beschäftigter nach individueller Arbeitszeitgestaltung lange Jahre ignoriert. Ein Zurückdrehen der Flexibilisierung steht also offenbar nicht auf der Agenda der IG Metall, sondern deren künftige Ausgestaltung. (…) Fast zehn Millionen Menschen müßten mit befristeten Arbeitsverträgen, als Leiharbeiter, in Minijobs oder mit Werkvertrag arbeiten. »Wir brauchen einen Gegenentwurf zu dieser Ökonomisierung des Lebens«, sagte Wetzel. Die bisher diskutierten Positionen bleiben hinter diesem Anspruch allerdings zurück.“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=58831
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