Globaler Rechtsindex des IGB: Die zehn schlimmsten Länder der Welt für erwerbstätige Menschen

EU-Analyse: Wie Arbeitskräfte in Europa ausgebeutet werden„Die Golfstaaten gehören zu den schlimmsten Ländern der Welt, wenn es um die Achtung der Arbeitnehmerrechte geht, und am meisten verschlechtert haben sich die Standards für die Beschäftigten in Europa, die von drastischen Sparmaßnahmen betroffen waren. Das hat der Globale Rechtsindex 2015 ergeben. (…) Einige Schlüsselergebnisse des Berichtes: Von insgesamt 141 Ländern hat sich die Zahl derjenigen, in denen die Beschäftigten willkürlichen Verhaftungen und Inhaftierungen ausgesetzt waren, von 35 auf 44 erhöht, u.a. in Spanien und Brasilien. In nahezu 60 Prozent der Länder können bestimmte Gruppen von Beschäftigten ihre grundlegenden Arbeitnehmerrechte nicht wahrnehmen. In 11 Ländern, gegenüber 10 im Vorjahr, wurden GewerkschafterInnen ermordet, wobei es allein in Kolumbien 22 Mordopfer gab. In 70 Prozent der Länder gibt es Beschäftigte, die kein Streikrecht haben. In zwei Dritteln der Länder wird den Beschäftigten das Recht auf Tarifverhandlungen verweigert. In mehr als der Hälfte der in dem Bericht erfassten Länder wird den Beschäftigten der Zugang zu rechtsstaatlichen Verfahren verweigert…“ Pressemitteilung des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) vom 10. Juni 2015 externer Link. Siehe nun die Aktualisierung:

  • Internationaler Gewerkschaftsbund: Weltweite Umfrage 2017New
    „… Die Weltweite Umfrage des IGB 2017 bezieht sich auf 16 Länder aus fünf verschiedenen Kontinenten. Die Ergebnisse wurden global analysiert und stellen den Durchschnitt der 16 Länder dar. (…) Die Globalisierung steckt in Schwierigkeiten, weil die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weltweit in Schwierigkeiten stecken und die Menschen Regierungen, die ihnen nichts Neues zu bieten haben, einfach nicht vertrauen. Auf allen Kontinenten haben die Menschen Angst vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze, und wenn 83 Prozent der Menschen in 13 Ländern der G20 der Ansicht sind, dass der Mindestlohn nicht ausreicht, um davon zu leben, dann können Ungleichheit und Instabilität nur noch zunehmen. Die Erwerbsbevölkerung ist extrem besorgt, und 45 Prozent der Befragten in G20-Ländern haben kaum Hoffnung, dass ihre Kinder einen guten Arbeitsplatz finden werden. Das reichste Prozent wird generell als Urheber der weltweiten Profitgier hingestellt, aber auch als an den Hebeln der Macht sitzend, während die Regierungen an Macht verloren haben. Diese Untersuchungen werden durch das bestätigt, was uns die Beschäftigten entlang der Lieferketten großer Konzerne auf allen Kontinenten berichtet haben. Die Menschen lassen sich dabei von Regierungen, die sich auf keine gemeinsamen Positionen verständigen können, nicht täuschen, sondern wissen, dass die Staaten, wenn sie gemeinsam handeln würden, für menschenwürdige Arbeit sorgen könnten und die Welt sicherer wäre. Die Botschaften an die G20, an alle Staaten und die internationalen Institutionen ist eindeutig. Die Menschen wollen globale Regeln für globale Lieferketten und dass multinationale Unternehmen zur Verantwortung gezogen werden. Sie wollen einen Mindestlohn, von dem sie in Würde leben können. Sie wollen Investitionen in Arbeitsplätze für sich und ihre Kinder, und sie wollen Sozialschutz für alle. Und sie wollen, dass die Regierungen etwas für den Klimaschutz tun…“ Aus dem Vorwort der deutschen Zusammenfassung des Berichts der weltweiten IGB-Umfrage 2017 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=121874
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