Aktuelle Beiträge

KapitalismuskritikWas im Herbst 2008 an der Wall Street geschah, hatten die allermeisten Menschen bis dahin für unmöglich gehalten, schließlich hatte man ihnen jahrelang weisgemacht, dass etwas Derartiges schlichtweg nicht passieren könnte. Es war, als ob man dabei zuguckt, wie die Sonne, kurz nachdem sie am Horizont aufgeht, komplett aus ihrer Bahn trudelt und abstürzt. Die Menschheit sah fassungslos zu. (…) Europas herrschende Elite hat diese Krise zu einer Reihe von lachhaften Fehlern getrieben und es so geschafft, die moralischen und politischen Grundlagen der Europäischen Union zu zerstören. Auf der anderen Seite des Atlantiks ermöglichte sie Donald Trumps Präsidentschaft. Je mehr unsere Regierenden behaupten, die Krise im Griff zu haben, umso tiefer wird sie. Die Einzigen, die von all diesen andauernden Mutationen der Krise profitieren, sind die reichsten 0,1 Prozent, vor allem die Leute im Finanzsektor, und die nationalistische Internationale, die in Europa, Amerika und darüber hinaus eine neue faschistische, grässlich ausländerfeindliche Ära prägt. (…) Wir sind an einem Punkt angelangt, der für unsere Generation den 1930er Jahren entspricht – kurz nach dem Crash, im Angesicht eines faschistischen Momentums. Die für diese Generation drängende Frage ist hart. Aber auch wenn kein junger Mensch es verdient hat, mit solch einer harten Frage konfrontiert zu werden, so haben wir alle doch kein Recht, uns ihrer Beantwortung zu entziehen: Wann und wie werden wir gegen die nationalistische Internationale aufstehen, die im gesamten Westen durch den hirnverbrannten Umgang der Technostruktur mit ihrer unvermeidlichen Krise entstanden ist?“ Beitrag von Yanis Varoufakis vom 5. September 2018 bei der Freitag Ausgabe 35/2018 weiterlesen »
Kapitalismuskritik"Was im Herbst 2008 an der Wall Street geschah, hatten die allermeisten Menschen bis dahin für unmöglich gehalten, schließlich hatte man ihnen jahrelang weisgemacht, dass etwas Derartiges schlichtweg nicht passieren könnte. Es war, als ob man dabei zuguckt, wie die Sonne, kurz nachdem weiterlesen »

„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“Erleben Beschäftigte ihre Arbeit als sinnstiftend, so wirkt sich das positiv auf ihre Gesundheit aus: Sie fehlen seltener am Arbeitsplatz, haben deutlich weniger arbeitsbedingte gesundheitliche Beschwerden und halten sich im Krankheitsfall häufiger an die ärztlich verordnete Krankschreibung. Zu diesem Ergebnis kommt das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) in einer Repräsentativbefragung von über 2.000 Erwerbstätigen, die exklusiv im Fehlzeiten-Report 2018 mit dem Schwerpunkt „Sinn erleben – Arbeit und Gesundheit“ erschienen ist. Dafür hat das WIdO auch erfragt, was den Menschen am Arbeitsplatz besonders wichtig ist. „Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sowie das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, sind Beschäftigten deutlich wichtiger als ein hohes Einkommen“, sagt Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO und Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports…“ AOK-Pressemeldung vom 4. September 2018, zu Details siehe den Fehlzeitreport 2018 vom 4. September 2018 weiterlesen »
„Diagnose: Kapitalismus – Therapie: Pause.“"Erleben Beschäftigte ihre Arbeit als sinnstiftend, so wirkt sich das positiv auf ihre Gesundheit aus: Sie fehlen seltener am Arbeitsplatz, haben deutlich weniger arbeitsbedingte gesundheitliche Beschwerden und halten sich im Krankheitsfall häufiger an die ärztlich verordnete Krankschreibung. Zu diesem weiterlesen »

Brexit: No to EU Austerity… Keine politische Strategie ist in Zeiten der Rezession so kontraproduktiv wie das Streben nach einem Haushaltsüberschuss, um die Staatsverschuldung einzudämmen – auch als Austerität bekannt, also strenge Sparpolitik eines Staates. Angesichts des nahenden zehnten Jahrestags des Zusammenbruchs von Lehman Brothers ist daher die Frage angebracht: Warum erfreute sich Austerität derartiger Beliebtheit bei der politischen Elite des Westens, nachdem der Finanzsektors im Jahr 2008 implodiert war? (…) Die Verbreitung des Spardiktats ist daher Ausdruck einer umfassenden Dynamik, die unter dem Deckmantel des marktwirtschaftlichen Kapitalismus ein kartellbasiertes, hierarchisches und finanzialisiertes Weltwirtschaftssystem schafft. Austerität dominiert das ökonomische Denken im Westen, weil drei mächtige politische Fraktionen es verfechten. Die Feinde des starken Staates verbinden sich mit europäischen Sozialdemokraten und den steuersenkungsverrückten US-Republikanern, die entschlossen sind, Amerikas New Deal ein für allemal ein Ende zu setzen. Das hat nicht nur unnötige Härten für große Teile der Menschheit zur Folge, sondern auch einen Teufelskreis aus sich verschlimmernder Ungleichheit und chronischer Instabilität.“ Beitrag von Yanis Varoufakis vom 5. September 2018 bei der DGB-Gegenblende (aus dem Englischen von Helga Klinger-Groier) weiterlesen »
Brexit: No to EU Austerity"... Keine politische Strategie ist in Zeiten der Rezession so kontraproduktiv wie das Streben nach einem Haushaltsüberschuss, um die Staatsverschuldung einzudämmen – auch als Austerität bekannt, also strenge Sparpolitik eines Staates. Angesichts des nahenden zehnten Jahrestags des Zusammenbruchs von weiterlesen »

Wer nicht spurt, kriegt kein GeldWieder kassiert ein SPD-geführtes Ministerium einen sozialpolitischen Vorstoß der eigenen Partei. Diesmal sind die jungen Hartz-IV-Empfänger die Leidtragenden. Erst die Rentengarantie bis 2040, nun Erleichterungen für jüngere Hartz-IV-Empfänger: Die Grünen kritisieren, dass das SPD-geführte Bundesarbeitsministerium erneut einen sozialpolitischen Vorstoß der sozialdemokratischen Führung kassiert. „Die Bundesregierung plant derzeit kein Gesetzesvorhaben zur Angleichung der Sanktionenregelungen“ für Hartz-IV-Empfänger unter 25 Jahren, teilt das Ministerium in einer Antwort auf eine Grünen-Anfrage mit, die der FR vorab vorliegt…“ Beitrag von Steven Geyer vom 4. September 2018 bei der Frankfurter Rundschau online weiterlesen »
Wer nicht spurt, kriegt kein Geld"Wieder kassiert ein SPD-geführtes Ministerium einen sozialpolitischen Vorstoß der eigenen Partei. Diesmal sind die jungen Hartz-IV-Empfänger die Leidtragenden. Erst die Rentengarantie bis 2040, nun Erleichterungen für jüngere Hartz-IV-Empfänger: Die Grünen kritisieren, dass das SPD-geführte Bundesarbeitsministerium erneut einen sozialpolitischen weiterlesen »

Eine Geschichte der europäischen politischen Ökonomie: Wie es in den 1970ern und 1980ern zunächst zum Finanzkapitalismus kam – und dann zur Finanzkrise 2008 ff.
Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 6.9.2018 weiterlesen »

Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 6.9.2018

Politik und Ökonomie in diesen so globalistisch sich umwälzenden polit-ökonomischen Konstellationen in den 1970-er / 1980-er Jahren kommt jetzt gerade einmal mit Franziska Augstein und Stephan Schulmeister noch einmal aktuell auf den Tisch. weiterlesen »

Rund um den Antikriegstag am 1. September 2018:  „Rheinmetall entwaffnen – Krieg beginnt hier“Unter dem Motto „Krieg beginnt hier – Rheinmetall entwaffnen“ wird es rund um den diesjährigen Antikriegstag am 1. September Aktionen am Rheinmetall-Standort in Unterlüß geben. Darauf verständigten sich am letzten Aprilwochenende auf einem Bündnistreffen im niedersächsischen Celle 40 Personen aus zehn norddeutschen Städten. Beteiligt waren u.a. Gruppen aus der Friedens- und Antimilitarismus-Bewegung sowie Gewerkschaftsvertreter*innen. Teil des Bündnisses sind auch Solidaritätsinitiativen mit Kurdistan sowie Organisationen der Freiheitsbewegung Kurdistans. Ein thematischer Schwerpunkt der Aktionstage wird der Krieg des türkischen Staates unter der Führung von Erdogan und seiner AKP in Afrin/Nordsyrien sein. Das Bündnis plant von Mittwoch, den 29. August, bis Dienstag, den 4. September, ein Friedens-Camp in Unterlüß. Direkt am Antikriegstag soll es eine öffentlichkeitswirksame Aktion geben. Zu einer überregionalen Demonstration will das Bündnis zum Sonntag, dem 2. September, aufrufen…“ Pressemitteilung vom 28.04.2018 auf der Aktionsseite, dort auch der Aufruf und nun Berichte weiterlesen »
Rund um den Antikriegstag am 1. September 2018: „Rheinmetall entwaffnen – Krieg beginnt hier“"Unter dem Motto „Krieg beginnt hier – Rheinmetall entwaffnen“ wird es rund um den diesjährigen Antikriegstag am 1. September Aktionen am Rheinmetall-Standort in Unterlüß geben. Darauf verständigten sich am weiterlesen »

Crombeen GmbH: Schmutzige Praktiken bei Flugzeugreinigung am Airport Düsseldorf
Aktion „Clean Flight“ der GebäudereinigerSie machen jeden Tag Dutzende Flugzeuge sauber – leiden aber selbst unter schmutzigen Arbeitsbedingungen: Rund 100 Beschäftigte der Reinigungsfirma Crombeen GmbH werden am Düsseldorfer Flughafen um Löhne geprellt. Außerdem müssen sie unbezahlte Überstunden leisten und haben weniger Urlaubstage als vorgeschrieben. Das berichtet die Reinigungsgewerkschaft IG BAU. „Die Missstände bei der Flugzeugreinigung reichen bis hin zu einer fehlenden Frauentoilette und ständigem Schichtwechsel“, sagt Mahir Sahin von der IG BAU Rheinland. Statt der vorgeschriebenen 10,30 Euro pro Stunde erhalten die Mitarbeiter nach Gewerkschaftsangaben lediglich zehn Euro in der Stunde…“ Pressemitteilung der IG BAU Rheinland vom 28. August 2018 weiterlesen »
Aktion „Clean Flight“ der Gebäudereiniger"Sie machen jeden Tag Dutzende Flugzeuge sauber – leiden aber selbst unter schmutzigen Arbeitsbedingungen: Rund 100 Beschäftigte der Reinigungsfirma Crombeen GmbH werden am Düsseldorfer Flughafen um Löhne geprellt. Außerdem müssen sie unbezahlte Überstunden leisten und haben weniger Urlaubstage als weiterlesen »

Bundesdeutsche Medien nach den Chemnitzer Menschenjagden: Weitermachen, immer weiter machen im Dienst des Kapitals und der Nation
Buch: Lügen die Medien? Propaganda, Rudeljournalismus und der Kampf um die öffentliche Meinung.Eine Viertelstunde, just ein Drittel der Gesprächszeit, rang die Runde dann um die Sachsen, die man jetzt am besten per Bundeszwang und mit der fortwährenden Vermittlung westlicher Werte in den Griff bekommen sollte. Ich merkte an, dass der Rechtsruck nicht nur in Sachsen bestehe – und dass hier der Besserwessi einen Bundesmoralismus pflege: Keiner in unserer netten Runde kam nämlich aus dem Osten. Danach ging es viel um Moral, um Werte und um rechte Menschenfänger. Detjen hatte das Gespräch auch damit eingeleitet, dass in Chemnitz Neonazis, Rechtsradikale und Deutschnationale auf der Straße waren. Von den normalen Bürgern, die sich dazugesellten, sprach er nicht. Dabei ginge es ja gerade um sie, die Fanatiker kriegt man ja eh nicht mehr auf die Spur, die sind so verfestigt in ihrem Weltbild, da hilft kein Dialog mehr. Erst nach einer geschlagenen halben Stunde kam die Sozialpolitik als eine mögliche Ursache aufs Tapet, die Agendapolitik und die Verunsicherung zur Sprache. Frei ließ die Agendapolitik jedoch nicht gelten, sie sei zu lange her. Die 200 Jahre des währenden Sachsenkomplexes gelten als Motiv – 15 Jahre Austerität nicht…“ – aus dem Beitrag „Die deutsche Ideologie“ von Roberto De Lapuente am 04. September 2018 in neues deutschland über seine Erfahrungen in einer der zahlreichen Debattenrunden in den Medien (hier beim Deutschlandradio)… Siehe zur medialen Aufarbeitung von Chemnitz zwei weitere aktuelle Beiträge – sowie zur Kontinuität dieser Praxis einen Hintergrundbeitrag aus dem Jahr 1992, der aus aktuellem Anlass wieder publiziert wurde weiterlesen »
Buch: Lügen die Medien? Propaganda, Rudeljournalismus und der Kampf um die öffentliche Meinung.Eine Viertelstunde, just ein Drittel der Gesprächszeit, rang die Runde dann um die Sachsen, die man jetzt am besten per Bundeszwang und mit der fortwährenden Vermittlung westlicher Werte in den weiterlesen »

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Auch nach den Zugeständnissen der Regierung gehen die Proteste gegen die Rentenreform in Russland weiter
Rentenprotest Moskau 1.9.2018In ganz Russland sind Tausende Menschen gegen die geplante Anhebung des Rentenalters auf die Straßen gegangen. Die von Präsident Putin vorgeschlagene Entschärfung der Reform geht ihnen nicht weit genug. Die Rentenpläne der russischen Regierung treiben junge wie alte Menschen auf die Straßen: Allein in der Hauptstadt Moskau haben mehrere Tausend Menschen an Demonstrationen teilgenommen, die sich gegen die geplante Anhebung des Pensionsalters richten. An einer von der Kommunistischen Partei organisierten Kundgebung beteiligten sich 6000 Menschen, etwa 1500 weitere nahmen an einer Veranstaltung der Partei „Gerechtes Russland“ teil. Auch aus etwa einem Dutzend Städte in ganz Russland wurden Demonstrationen gemeldet, darunter Wladiwostok im Fernen Osten, Barnaul und Nowosibirsk in Sibirien sowie das von Russland annektierte Simferopol auf der Halbinsel Krim…“ – aus der Meldung „Tausende Russen gegen Rentenreform“ am 02. September 2018 in der tagesschau, worin zwar neben der KP eher westliche Lieblingsparteien genannt werden und nicht die mobilisierenden Gewerkschaften, aber „Tausende“ waren es in Russland bestimmt nicht nur… Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Beiträge, davon eine Solidaritätserklärung mit den russischen Gewerkschaften und den Hinweis auf den bisher letzten unserer Berichte zu den Rentenprotesten weiterlesen »
Rentenprotest Moskau 1.9.2018In ganz Russland sind Tausende Menschen gegen die geplante Anhebung des Rentenalters auf die Straßen gegangen. Die von Präsident Putin vorgeschlagene Entschärfung der Reform geht ihnen nicht weit genug. Die Rentenpläne der russischen Regierung treiben junge wie alte Menschen auf weiterlesen »

Arbeitsgruppe der Hans-Böckler-Stiftung „rechtsextreme Angriffe auf Gewerkschaften“ in Leipzig: Was tun gegen Rechtsextremismus?
Mach meinen Kumpel nicht an!Zu einem Austausch unter dem Titel „rechtsextreme Angriffe auf Gewerkschaften“ trafen sich Mitte August Betriebsräte und Metaller mit der gleichnamigen Arbeitsgruppe der Hans-Böckler-Stiftung. Die Arbeitsgruppe hatten Studierende und Promovierende, die ein Stipendium von der Stiftung haben, Anfang des Jahres ins Leben gerufen; vor den letzten Betriebsratswahlen. Hintergrund war die Mobilisierung des rechtslastigen Vereins „Zentrum e.V.“, der unter anderm in Leipzig mit eigenen Listen zu den Wahlen bei BMW und Porsche aufgerufen hatte. Die AG-Mitglieder wollen sich mit betrieblich Aktiven und Gewerkschaften auseinandersetzen, um zu sehen, wo es potenziell gemeinsame Handlungsfelder gibt. Im Fokus standen die Fragen welche Erfahrungen die Kollegen aus dem Betrieb mit rechten Umtrieben gemacht haben, welche Ursachen sie für das Aufkommen rechtsextremer Mobilisierung in den Betrieben sie sehen und was Strategien dagegen sein können…“ Bericht vom 31.08.2018 bei der IG Metall Leipzig, siehe daraus Berichte der Leipziger Werke von Porsche und BMW weiterlesen »
Mach meinen Kumpel nicht an!"Zu einem Austausch unter dem Titel „rechtsextreme Angriffe auf Gewerkschaften“ trafen sich Mitte August Betriebsräte und Metaller mit der gleichnamigen Arbeitsgruppe der Hans-Böckler-Stiftung. Die Arbeitsgruppe hatten Studierende und Promovierende, die ein Stipendium von der Stiftung haben,  Anfang des Jahres ins weiterlesen »

facebook is a drugFacebook, WhatsApp & Co zu zerschlagen oder zu kopieren, kann nicht die Lösung sein. Stattdessen müssen Nutzer ihre Kontakte zu datensparsamen Diensten mitnehmen können. Texten, lesen, teilen, kommentieren – das ist unsere digitale Lebenswelt heute. Wir nutzen dafür private Dienste wie WhatsApp, Facebook, Instagram und Co., obwohl wir ihnen nicht wirklich vertrauen. Denn wir haben keine Wahl. Wir sind abhängig von den Plattformen, über die wir unseren Freundeskreis erreichen. Für unsere Freunde tun wir fast alles: Wir akzeptieren Kleingedrucktes ungelesen und nehmen Verschlechterungen der Dienste hin. Wir wissen, dass die Anbieter uns durchleuchten und ausziehen, auswerten und vermarkten, bevormunden und manipulieren, zensieren, aussperren und der NSA ausliefern. Wir sind unzufrieden mit den unhaltbaren Zuständen und immer neuen Skandalmeldungen. Aber vor allem ärgern wir uns über unsere Ohnmacht. (…) Die einzelnen Dienste des Konzerns zu separieren oder mehrere gleichartige Facebooks zu schaffen macht die Angebote nicht besser und verhindert nicht automatisch eine umfassende Nutzerüberwachung. Dasselbe gilt für Rufe nach einem „europäischen Facebook“. (…) Unser Privatleben darf ganz allgemein nicht zum „Rohstoff“ der Wirtschaft degradiert werden, wie es viele Politiker unter Schlagwörtern wie „Dateneigentum“ tun. Personendaten sind keine Handelsware, sondern untrennbarer Teil unserer Persönlichkeit. Der erste Schritt zur Überwindung unserer Abhängigkeit von Fast-Monopolisten liegt im Datenschutz. Wir haben das Recht, selbst darüber zu entscheiden, wer was über uns weiß. (…) Wir brauchen deshalb ein europäisches Internet-Datenschutzgesetz, das eine Zwangsidentifizierung bei der Anmeldung und eine Aufzeichnung unserer Aktivitäten glasklar verbietet. (…) Doch kein Gesetz wird Whatsapp, Facebook & Co. so revolutionieren, wie es alternative Anbieter, Technologien und Geschäftsmodelle könnten. Längst gibt es dezentrale Netzwerke (zum Beispiel Mastodon, Friendica oder Diaspora) und Messenger (zum Beispiel Signal, Riot), die unsere Privatsphäre schützen…“ Artikel von Patrick Breyer vom 5.9.2018 im Einspruch-Magazin der FAZ online weiterlesen »
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PRO ASYL: Rassismus verursacht tödliche Verhaltensweisen„Deutschland sei ein geläutertes Land, rechtes Denken habe hier keinen Platz: Das Schlimmste an diesem Selbstbild ist, dass viele Deutsche wirklich daran geglaubt haben. (…) In meinem Buch Desintegriert euch! interessiert mich die Frage, wie man eigentlich immer wieder aufs Neue von der Virulenz rechter Gedanken und rechter Gewalt in der bundesdeutschen Gegenwart überrascht sein kann? Für die Antwort lohnt ein Blick auf jenes blitzeblanke neudeutsche Selbstbild, das Bundespräsident Steinmeier vergangenes Jahr zum Tag der Deutschen Einheit formulierte: „Die Lehren zweier Weltkriege, die Lehren aus dem Holocaust, die Absage an jedes völkische Denken, an Rassismus und Antisemitismus, die Verantwortung für die Sicherheit Israels – all das gehört zum Deutschsein dazu.“ Mit Chemnitz und den steigenden Umfragewerten einer neovölkischen Partei, mit brennenden Flüchtlingsheimen sowie physischen Übergriffen auf Linke, Nichtarier und Journalisten, mit dem NSU-Komplex und der Übernahme von AfD-Themen durch Politikerinnen und Politiker demokratischer Parteien sollte indes deutlich sein, dass Steinmeiers Behauptung vom geschichtsklugen, unvölkischen, antirassistischen und antiantisemitischen Deutschsein nicht der Wahrheit entspricht. Aber der höchste Repräsentant des deutschen Staates hielt auch dann noch an diesem lieb gewonnenen Bild seines Landes fest, als die AfD mit einem Achtel der Stimmen in den Bundestag eingezogen war. Zur Erinnerung: Eine gute Woche vor dem 3. Oktober 2017 hatte die Bundestagswahl stattgefunden. (…) Diese Weigerung, die eigene Wahrnehmung an die gesellschaftliche Realität anzupassen, bleibt nicht ohne Konsequenzen. Denn wer unbedingt auf dem Standpunkt beharren möchte, Deutschland sei ein geläutertes Land, der kann die AfD nicht als Partei wahrnehmen, deren Anhängerinnen und Anhänger für die Vorstellung einer homogenen Volksgemeinschaft empfänglich sind. Der muss die AfD-Wählerinnen und -Wähler stattdessen als entfremdete, enttäuschte und wütende Deutsche darstellen…“ Gastbeitrag von Max Czollek vom 3. September 2018 bei Zeit online. Von Max Czollek erschien August 2018 sein Buch „Desintegriert euch!“ im Hanser Verlag zum Preis von 18 Euro (Printausgabe) weiterlesen »
PRO ASYL: Rassismus verursacht tödliche Verhaltensweisen"Deutschland sei ein geläutertes Land, rechtes Denken habe hier keinen Platz: Das Schlimmste an diesem Selbstbild ist, dass viele Deutsche wirklich daran geglaubt haben. (...) In meinem Buch Desintegriert euch! interessiert mich die Frage, wie man eigentlich weiterlesen »

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Kolumbianische Tarifpolitik: Mit Mord und Totschlag – für soziale Aktivisten gibt es keinen Frieden
dangerIn keinem Land der Erde sind in den letzten Jahrzehnten Gewerkschaften derart von physischer Gewalt getroffen worden wie in Kolumbien. Zwischen 1977 und 2015 wurden über 3000 Mitglieder ermordet. Größer noch ist die Zahl derer, die verschleppt, mit dem Tode bedroht, widerrechtlich verhaftet, vertrieben oder anderen Gewalttaten ausgesetzt wurden. Der Internationale Gewerkschaftsbund zählt Kolumbien zu den „World’s Worst Countries for Workers“. Der Beitrag behandelt die Frage, wie die enorme physische Gewalt, der Gewerkschaftsmitglieder in Kolumbien in den letzten Jahrzehnten ausgesetzt waren, mit dem Bürgerkrieg zusammenhängt. Wieweit lassen sich die Gewalttaten aus der Konfliktdynamik der kollektiven Arbeitsbeziehungen erklären? Oder rührt die Gewalt gegen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus der Dynamik des übergreifenden, gewaltsam ausgetragenen gesellschaftlichen Konflikts?“ – das ist das Abstract für den Aufsatz  Im Labyrinth der Gewalt. Gewerkschaften im kolumbianischen Bürgerkrieg von Rainer Dombois† und Jeannette Quintero Campos in der Zeitschrift „Industrielle Beziehungen“ (Barbara Budrich Verlag) dessen kostenlose Verfügbarkeit (mit Dank an den Verlag) in dem Vorstellungstext „Mord an Gewerkschaftsmitgliedern als Mittel des Arbeitskampfes? Der Fall Kolumbiens“ am 31. August 2018 bei Employment Relations angekündigt wird. Siehe dazu auch einen aktuellen Beitrag über neue Drohungen gegen Bananen-Gewerkschafter und eine kurze und schreckliche Bilanz des Mordens an sozialen Aktivisten in Kolumbien weiterlesen »
dangerIn keinem Land der Erde sind in den letzten Jahrzehnten Gewerkschaften derart von physischer Gewalt getroffen worden wie in Kolumbien. Zwischen 1977 und 2015 wurden über 3000 Mitglieder ermordet. Größer noch ist die Zahl derer, die verschleppt, mit dem Tode bedroht, widerrechtlich verhaftet, weiterlesen »

Grenzübertritt mit Hindernissen: Zu den Bedingungen und Herausforderungen transnationaler Solidarität unter Arbeitenden
Die InternationaleDie Literatur zur «Globalisierung» seit den 1990er Jahren füllt Bibliotheken. Die Themen Arbeit und Gewerkschaften spielten darin jedoch lange keine zentrale Rolle. Während die Verlagerung von Produktionsstandorten und die Herausbildung transnationaler Güterketten intensiv diskutiert wurden, erhielten die Arbeitsprozesse, die Arbeitenden selbst und ihre Organisationen weit weniger Aufmerksamkeit. Dies scheint damit zu korrelieren, dass die «Globalisierung» die Optionen für das Kapital bedeutend erweitert hat, während die Machtmittel von Gewerkschaften stark geschwunden sind. Auch in den globalisierungskritischen Bewegungen seit Ende der 1990er Jahre spielten Gewerkschaften und andere Organisationen von ArbeitnehmerInnen eine untergeordnete Rolle – selbst wenn der Beginn dieser Protestwelle 1999 in Seattle noch als Allianz von «teamsters und turtles» (von Gewerkschafts- und Umweltbewegungen) gefeiert wurde. (…) Wie steht es also um die «Workers of the World»? (…) Erfolgreich scheinen sie dort zu sein, wo diese Ebenen zwischen Belegschaften, Aktivist*innen, gewerkschaftlichen Organisationen, sozialen Bewegungen, NGOs und transnationalen Verbänden vermittelt werden können. Auch das «Mitgehen» mit den Organisationsstrukturen der jeweiligen Güterketten, ihren Abläufen und Schwächen, erscheint als ein wirksames Mittel. Zugleich wird deutlich, dass die bestehende strukturelle Verbundenheit der unterschiedlichen Welten der Arbeit eben nicht automatisch gemeinsame grenzüberschreitende Praktiken unter den Arbeitenden nach sich zieht. Auch wenn es ein probates Ziel ist, für transnationale grenzüberschreitende Solidarität als Konsequenz von Eigeninteressen zu plädieren, ohne politischen Horizont einer über das Konkrete hinausgehenden Veränderung kann sie keine angemessene Wirkmacht entwickeln. Dafür braucht es eine organische Solidarität, die durch Politisierung entsteht. Globale Soziale Rechte – auch wenn deren Forderungen im Vergleich zu früheren Horizonten wie «Revolution», «Befreiung», «Antikolonialismus» und «Neue Weltwirtschaftsordnung» mit bescheidenerem Klang auftreten – bieten dabei einen möglichen Weg, auf dem sich eine solche Politisierung ausschreiten lässt.“ Beitrag von David Mayer vom August 2018 bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Dieser Beitrag ist eine gekürzte und adaptierte Fassung von: Mayer, David (2013): «Grenzen der Grenzenlosigkeit? Zu Vergangenheit und Gegenwart internationaler Solidarität») weiterlesen »
Die Internationale"Die Literatur zur «Globalisierung» seit den 1990er Jahren füllt Bibliotheken. Die Themen Arbeit und Gewerkschaften spielten darin jedoch lange keine zentrale Rolle. Während die Verlagerung von Produktionsstandorten und die Herausbildung transnationaler Güterketten intensiv diskutiert wurden, erhielten die Arbeitsprozesse, die Arbeitenden selbst und weiterlesen »

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Warum die enorme Protestbewegung der RentnerInnen in Spanien an den größeren Gewerkschaften „vorbei geht“
Rentendemo Madrid am 17.3.2018 - des Netzwerkes der Rentenkampagne, die anders als die grossen Gewerkschaften die ganze Rentenpolitik kritisierenIm Frühherbst 2018 erneuert die landesweite Koordination der Rentnerinnen und Rentner Spaniens die Mobilisierungen gegen die jüngsten Rentenreformen der vorherigen konservativen Regierung, die von der neuen sozialdemokratischen Regierung – wie viele andere „Projekte“ der Rechten an der Regierung auch, trotz anderslautender Versprechungen zuvor – zumindest bisher nicht zurückgenommen wurde. Und auch diese ersten neuen Aktionen zeigen – wie schon seit 2017, aber erst recht im Frühjahr 2018, vor allem seit den Aktionen vor dem Parlament im Februar  – eine erstaunliche Breite der Mobilisierung, mit den Zentren Madrid und Bilbao. Wenn Zehntausende auf die Straße gehen, um für eine Rente zu kämpfen, die zum Leben reicht, ist es eigentlich nahe liegend zu vermuten, die Gewerkschaften seien dabei. Sind sie aber nicht – zumindest nicht die beiden größeren Verbände CCOO und UGT. Im Gegenteil: Im Frühjahr 2018 hatten sie, ebenso peinlich wie erfolglos, versucht, mit eigenen Demonstrationen die Bewegung zu spalten, was ihnen selbst bei der eigenen Mitgliedschaft in vollem Umfang misslang. Der Grund: Die Koordination der Rentenproteste sieht das Grundübel der Gegenreform in der Rentenversicherung in der „großen Reform“ von 2011, des sogenannten „Paktes von Toledo“. Die aber von einer sozialdemokratischen Regierung (Zapatero) vollzogen worden war, der Partei also, der heute beide Verbände „nahe stehen“ (um nicht zu sagen „in ihren Untergang folgen“). Zum Wiederbeginn der Rentenproteste und ihren Auswirkungen auf die Gewerkschaftsbewegung in Spanien vier Beiträge und den Hinweis auf unseren letzten Bericht vom Frühjahr 2018 weiterlesen »
Rentendemo Madrid am 17.3.2018 - des Netzwerkes der Rentenkampagne, die anders als die grossen Gewerkschaften die ganze Rentenpolitik kritisierenIm Frühherbst 2018 erneuert die landesweite Koordination der Rentnerinnen und Rentner Spaniens die Mobilisierungen gegen die jüngsten Rentenreformen der vorherigen konservativen Regierung, die von weiterlesen »

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