Newsletter am Montag, 11. August 2014

Kurzer Überblick über die heutigen LabourNet Germany News:

1. Internationales » Südafrika » Gewerkschaften

3 shop stewards der NUMSA erschossen!

Auf dem Rückweg von einer shop steward (am ehesten vergleichbar mit Vertrauensleuten) Konferenz in Durban wurde in Isithebe (Kwazulu Natal) am 06. August 2014 auf die Kollegen das Feuer eröffnet, drei der Gewerkschaftsaktivisten starben vor Ort: Njabulo Ndebele, Sibonelo Ntuli, und Ntobeko Maphumulo, ein vierter, Ntshebentshebe, liegt schwerverletzt auf der Intensivstation. MPHUMZI MAQUNGO aus dem Exekutivkomitee der NUMSA  wird in dem Interview Three Union Leaders Shot Dead in South Africa externer Link am 08. August 2014 von SHARMINI PERIES für das Real News Network dazu befragt – und ruft die Gewerkschafter zu Besonnenheit auf

Siehe dazu auch:

2. Internationales » Swasiland

Gewerkschafter? Aufhängen!

So einfach sieht das eine Unperson wie der Premierminister von Swasiland, Sibusiso Barnabas Dlamini in bezug auf AktivistInnen, die beim Afrika-Gipfel in Washington protestiert hatten. „Der Premierminister sprach diese Drohung aus, als er von Parlamentarier_innen dazu befragt wurde, wie die Regierung den weiteren Erhalt von Subventionen aus dem US-amerikanischen „Gesetz für Wachstum und Möglichkeiten für Afrika“ (AGOA) sicherstellen will. Die US-Regierung hat angekündigt, diese am 1. Januar 2015 einzustellen“ – aus dem Kampagnenaufruf Swasiland: Premier droht Gewerkschaftern mit Erhängen externer Link , seit dem 09. August 2014 bei Labourstart

3. Internationales » Sudan

Eine Woche Lehrerstreik in Süd Darfur

Wegen über Jahre hinweg angestauter Schulden der Behörden sind Anfang August die Lehrer an 12 Orten in Süddarfur in den Streik getreten: Eine echte Basisbewegung, da die offizielle Gewerkschaft nicht zum Streik aufrief. Dagegen hat die Democratic Teachers Alliance in South Darfur den Streik von Beginn an unterstützt – der bis zu einer befriedigenden Lösung andauern soll, wird in dem Beitrag South Darfur teachers’ strike enters fourth day externer Link am 07. August 2014 bei Radio Dabanga berichtet

4. Internationales » Griechenland » Arbeitsbedingungen » Dossier: Erdbeer-Erntehelfer aus Bangladesch beschossen

Freispruch: Auf Erntehelfer darf im demokratischen Griechenland geschossen werden!

Im April 2013 machte der Fall europaweit Schlagzeilen: Die Männer aus Bangladesch, Helfer bei der Erdbeeren – Ernte in Manolada, wollten nichts anderes, als nur ihren Lohn endlich ausbezahlt bekommen, was mit Schüssen beantwortet wurde – vier Verletzte waren die Bilanz des Eigentümer – Terrors, und jetzt: Freigesprochen. Der Artikel Greek court acquits farmers who shot 28 Bangladeshi strawberry pickers externer Link von Helena Smith erschien ursprünglich im britischen Guardian und ist am 03. August 2014 bei Greek Left Review gespiegelt worden

5. Internationales » Ukraine

Straßenblockaden werden Alltag…

Die Serie der Proteste im Westen der Ukraine reisst nicht ab. In dem aktuellen Überblick Nouvelles manifestations contre la guerre en Ukraine externer Link am 09. August 2014 berichtet Solidarité Ouvrière gestützt auf ukrainische und russische Quellen über Blockaden in Melitopol, Hertsa, Broshniv-Osada und Marhanets

6. Internationales » Israel » Politik » Dossier: Gegen den Krieg wird auch in Israel mobilisiert

Erneut Friedensdemonstration in Tel Aviv verboten – und angegriffen…

Am Samstag den 9. August war für Tel Aviv eine große Friedensdemonstration geplant – erneut wurde sie, wie schon eine Woche vorher, verboten und rechte Gruppen kündigten Angriffe an, die sie auch gegen die meheren Hundert TeilnehmerInnen, die trotz Verbots auf die Straße gingen, umsetzten. Der Bericht (inklsuive Fotos) Tel Aviv : Manifestation contre la guerre malgré l’interdiction externer Link am 10. August 2014 bei Solidarité Ouvrière

Siehe dazu auch:

  • Begegnung im Tunnel externer Link von Uri Avnery am 06. August 2014 in der FR-Online, worin der Autor vor allem die israelischen Medien der Kritik unterzieht „Die israelischen Medien sind jetzt total unterwürfig. Es gibt keine unabhängige Berichterstattung. „Militär-Korrespondenten“ ist es nicht erlaubt, den Gazastreifen zu betreten, um eigene Erfahrungen zu machen; sie sind bereit, wie Papageien die Armeeberichte nachzuplappern und stellen sie so dar, als wären es ihre persönlichen Beobachtungen. Eine Menge Ex-Generäle wartet auf, um die Situation zu kommentieren – alle sagen genau dasselbe, ja benützen dieselben Worte. Die Öffentlichkeit schluckt all diese Propaganda und nimmt sie als bare Münze

Siehe dazu:

7. Interventionen » Kriege und Militarisierung » Antimilitarismus » Weckruf für die deutsche Linke. Berlin: Israelis organisierten eine Demonstration gegen die Besetzung palästinensischer Gebiete

Israel-Kritik in Berlin: Demo ohne Denkverbote

Erstmals demonstrieren jüdische, palästinensische und deutsche Vereine zusammen für ein Ende des Gazakrieges. Sie üben harte Kritik an Israels Regierung.
Rund 2.000 Menschen haben am Samstag in Berlin für ein sofortiges Ende der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen sowie für eine Aufhebung der Blockade- und Besatzungspolitik demonstriert. Die Teilnehmer folgten einem Aufruf eines breiten Bündnisses von über 50 Organisationen, zu denen die Palästinensische Gemeinde in Deutschland, die Arbeitsgruppe Nahost der Berliner Grünen sowie der Verein „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ zählten.  Es war die erste Demonstration, bei der sich palästinensische, deutsche und jüdische Gruppierungen zusammengeschlossen haben, um gemeinsam für ein Ende des Gazakrieges zu demonstrieren
…“ Bericht von Gil Shohat in der taz online vom 10.08.2014 externer Link Aus dem Text: „… Iris Hefets vom Verein „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ sagte zur taz, der Verein fordere die sofortige Aufhebung der Gaza-Blockade, die Einstellung deutscher Waffenlieferungen an Israel sowie die Anklage der israelischen Regierung vor einem internationalen Gerichtshof. Den Antisemitismusvorwurf an Pro-Palästina-Demonstranten bezeichnete Hefets als eine von deutschen Medien befeuerte Debatte. Damit sollten Demonstrationen gegen Israel delegitimiert werden…“

Siehe dazu:

  • Berlin für Gaza – Rede auf der Demonstration 9.8.2014
    Wir, hier lebende Juden, schämen uns, dass so ein Verbrechen, wie die jüngste Invasion der israelischen Armee und der Massenmord an Zivilisten und Kindern, die in Gaza zur Welt gekommen sind, im Namen des Judentums begangen worden ist und begangen wird. Wir erklären uns mit allen Opfer des israelischen Militäranschlags auf dem Gazastreifen solidarisch…“ Dokumentation der Rede vom 9. August 2014 von und bei Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost externer Link
  • Jüdische und palästinensische Verbände: Kein Platz für Rassisten in unseren Reihen!
    „In einem offenen Brief haben sich palästinensische Vereine und andere Gruppen, unter ihnen die Jüdische Stimme für gerechten Frieden, gegen rassistische und rechte Menschen und Parolen auf ihren Veranstaltungen ausgesprochen. Wir dokumentieren nachstehend den Wortlaut der Erklärung.
    Unser Einsatz für die palästinensische Sache ist geprägt von der Überzeugung, dass es sich um einen Kampf für Freiheit, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für alle Menschen im historischen Palästina und der gesamten Region handelt. Mögen die individuellen Beweggründe für diesen Einsatz verschieden sein, so sind wir doch geeint in unserem Prinzip, dass wir für ein Palästina kämpfen, dass frei von Gewalt und Diskriminierung ist…“ Offener Brief vom 10. August 2014 bei Red Globe externer Link

8. Branchen » Energiewirtschaft

Energiewende und Gewerkschaften: Arbeiterführer kämpfen gegen sich selbst

„In der Energiebranche ringen zwei Gewerkschaften um die Vormacht: Verdi und IG BCE sind heillos zerstritten. Es geht um Mitglieder, Einfluss und öffentliche Wahrnehmung. Der Krieg der Gewerkschaften fing wie so viele Kriege ganz harmlos an: Rund einhundert Mitarbeiter des Netzbetreibers Tennet sind von einer Gewerkschaft zur anderen gewechselt. Verdi verlor sie, die mächtige Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, kurz IG BCE, gewann sie. Das sah nach Mitgliederabwerbung aus, nach gezieltem Aderlass. „Es handelt sich um ein Organisations-Abgrenzungsverfahren, Leitungsunternehmen wie Tennet sind nach den Regeln des DGB bei Verdi anzusiedeln“, sagt Verdi-Gewerkschafterin Martina Sönnichsen zur WirtschaftsWoche…“ Artikel von Andreas Wildhagen in der Wirtschaftswoche vom 08. August 2014 externer Link
Aus dem Text: „… Jahrelang ging es nur um Macht- und Pöstchenpoker zwischen den beiden Arbeitnehmerorganisationen. Es ging vor allem um Aufsichtsratsposten und Sitze in den mächtigen Kontrollgremien der Versorger, dem Präsidium, dem Investitionsausschuss und dem Personalausschuss, der über das Topmanagement bestimmt. Da wollten beide, Verdi und IG BCE, mitentscheiden.
Nun geht es nicht mehr um diesen Personal-Proporz, es geht ums Ganze. Es geht auch darum, dass sich IG BCE-Spitzenfunktionäre so häufig zur Energiepolitik äußern, im Fernsehen und in den Wirtschaftsmedien. Das stößt Verdi unangenehm auf. So hat Verdi nun sogar demonstrativ die tarifpolitische Zusammenarbeit mit der IG BCE beim Energieversorger RWE gestoppt. Verdi will die IG BCE vor dem Schiedsgericht des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DBG) verklagen. Der Vorwurf: Die IG BCE will in den Mitgliedbestand von Verdi einbrechen und den Kontrahenten, der früher Mitstreiter war, an der Mitgliederbasis schwächen. (…) Trotz der zahlenmäßigen Übermacht von Verdi in vielen Energieunternehmen trauen viele Beschäftigten der IG BCE mehr zu, da diese Gewerkschaft stets auf Konsens und Verhandlung setzt. Dieser Verhandlungsstil wurde früher durch Arbeiterführer wie Hubertus Schmoldt und den konservativen Hermann Rappe verkörpert. Schmoldt war schon äußerlich von den Topmanagern in den Chefetagen schwer zu unterscheiden. Verdi dagegen, stark gestützt auf den Öffentlichen Dienst, ist mehr streikorientiert und streikfreudig. „Die Verdi-Leute haben stets auch die Trillerpfeife im Samsonite-Koffer“, ätzt ein Arbeitnehmervertreter bei E.On. (…) Ein Schiedsgerichtsverfahren des DGB ist keine Veranstaltung, die in zwei, drei Tagen über die Bühne geht. Die Uhren der Dachorganisation laufen langsam. Das heißt, bei den Versorgern werden die Pakete geschnürt ohne Tarifgemeinschaften und gemeinsame Verhandlungsgruppen von Verdi und IG BCE. Das allerdings muss nicht unbedingt die Arbeitnehmer schwächen, schätzt ein Betriebsrat die Lage ein. Denn das Management muss nun mit zwei Gewerkschaften verhandeln, die sich untereinander nicht grün sind. Folglich haben sie auch kein Interesse, sich rasch zu einigen, weil das nur beweisen würde, dass es auch ohne Tarifgemeinschaft geht. Das allerdings würde beide Arbeitnehmerorganisationen schwächen…“

Siehe dazu

9. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Gastronomie- und Hotelgewerbe » Autogrill: Autobahnrastanlagen in Bayern und Thüringen im Streik

Bundesautobahnraststätte zu Wochenbeginn wieder im Streik!

„Die Beschäftigten auf der Autobahnraststätte Donautal-Ost (A3 Richtung Regensburg auf der Höhe Passau) haben am Wochenende zum 26. Mal in der Zeit von Freitag, 22.00 Uhr bis Sonntag, 06.00 Ihre Arbeit niedergelegt. Tankstelle und Rasthaus waren weitgehend ohne Kundenverkehr. Schon heute, am Montag, den 11.08.2014 ab 06.00 wird die Frühschicht abermals in den Streik treten. Es ist damit zu rechnen, dass im Rasthaus die Küche kalt bleibt und die Reisenden die nächste Tankstelle ansteuern müssen…“ Auszug aus der Pressemitteilung der NGG vom 11.08.2014

10. Branchen » Automobilindustrie » Daimler » Allgemein » Bericht über Lohndumping in Daimler-Werken: Hungerlohn am Fließband – Wie Tarife ausgehebelt werden

Dicke Backen beim SWR

Daimler gegen den SWR – das erstaunt. Normalerweise sind sie nett zueinander, aber die Undercover-Reportage „Hungerlöhne am Fließband“ hat den Autokonzern erregt. Das ist verständlich, aber warum zeigt sich die Anstalt plötzlich so kämpferisch? Artikel von Josef-Oto Freudenreich auf Kontext-Wochenzeitung vom 06.08.2014 externer Link Aus dem Text: „(…) Ja, die “Hungerlöhne am Fließband” haben den Finger in die Wunde gelegt, sagt Karl Reif, der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende im Daimler-Werk Untertürkheim. Er persönlich hatte die Klage von Daimler verurteilt und eine Rücknahme der Klage des Unternehmens gegen den SWR gefordert. Er wertete den Film als Beitrag, eine “überfällige gesellschaftlich Diskussion” in Gang zu setzen.
Und der Film hat auch in die Gewerkschaften hineingewirkt. Die Presse-Erklärung der IG Metall Baden-Württemberg ( “Journalismus darf und muss investigativ sein” ) hätte zwar schärfer sein können, moniert Reif, – aber immerhin.
Und die Kollegen berichten auch, dass bei den Betriebsratsfürsten auch ein “Umdenken” stattgefunden habe, deren “Lieblingsthema” Leiharbeit ansonsten nicht ist…“

11. Branchen » Medien und Informationstechnik » Presse, Verlage und Medienkonzerne » Verschiedenes aus den Medien

3.Libertäre Medienmesse (LiMesse)

„Ring frei für die dritte Runde! Es ist wieder soweit. In einem der größten europäischen Ballungsgebiete mit mehr als acht Millionen Menschen, werden vom 29. bis 31. August 2014 libertäre und anarchistische Verlage, Zeitschriften, Radio-, Video- und Internetprojekte ihr Programm vorstellen. Drei Tage Messe, Projektvorstellungen, Lesungen, Kultur, Veranstaltungen, Infos, Leute treffen und Pläne schmieden für eine Welt jenseits von Krise und Ausbeutung. Für all das boten bereits die 1. und 2. Libertäre Medienmesse für den deutschsprachigen Raum (Limesse) in den Jahren 2010 und 2012 einen Rahmen. Dieses Jahr widmen wir unsere Veranstaltungen schwerpunktmäßig dem Themenkomplex Frauen.Arbeit.Migration. Denn das Ruhrgebiet ist seit jeher von diesen drei Themen geprägt. Seit über 200 Jahren kommen Arbeiter*innen aus der ganzen Welt ins Ruhrgebiet. Heute leben und arbeiten hier Menschen aus mehr als 170 Ländern zusammen.“ Siehe dazu die Sonderseite zur 3.Libertären Medienmesse externer Link

12. Politik » Erwerbslosigkeit » Arbeitsamt und Arbeitszwang » Alltägliche Schikanen

Darmstädter Abgründe: Jobcenter Team best!agers (50plus) auf den Spuren von Upton Sinclair – Antreten an der Laderampe

Nicht erst nach den weltbekannten Romanen von Upton Sinclair (u.a. Der Dschungel, 1906) wissen wir, welche Errungenschaften die Gewerkschaften mittlerweile in ihrer weit über hundertjährigen Geschichte erkämpft haben: Eine Humanisierung des Arbeitsmarktes, weg von demutshaften Erniedrigungen auf der Suche nach Arbeit um jeden Preis…“ Bericht vom 10. August 2014 von und bei GALIDA – Gewerkschaftlliche Arbeitsloseninitiative Darmstadt externer Link
Aus dem Text: „… In Darmstadt ist es wieder einmal der Kreativ-Abteilung des Jobcenters – dem Team Jobs für best!agers – um Leiterin Ursel Bechtel vorbehalten, gesellschaftlich überwunden geglaubte Zustände ins neue Jahrtausend zu transferieren. Verpackt wird dies unter dem euphemistischen Begriff “Begleitete Bewerbung“, unter dem unkritische Zeitgenossen eher ein sozialromantisch verklärtes Händchen-Halten eines Bewerbungsprofis für unsichere Erwerbslose verstehen könnten. Die Darmstädter Realität ist eine andere und erfolgt in erster Linie mittels Vorladung..“

13. Politik » Erwerbslosigkeit » Arbeitsamt und Arbeitszwang » Alltägliche Schikanen » Jobcenter Telefonlisten

Der Bürger, des Amtes Feind: Duisburger Jobcenter muß nach Urteil Telefonliste herausgeben, Behörde verbarrikadiert sich weiter

„Mitarbeiter von Jobcentern sind für Erwerbslose unerreichbar. Denn ihre Kommunikation haben die Behörden in »Servicecenter« ausgelagert. Das verhindert, daß Betroffene selbst existenzielle Probleme direkt und schnell klären können. Dieses Vorgehen verstößt gegen das Informationsfreiheitsgesetz, befand jetzt das Verwaltungsgericht (VG) Düsseldorf. Es verpflichtete das Jobcenter Duisburg zur Herausgabe von Durchwahlnummern. Das Urteil fiel Anfang August ohne mündliche Verhandlung, wie Gerichtssprecherin Nicola Haderlein gegenüber jW am Donnerstag mitteilte. Es ist bereits die vierte erstinstanzliche Entscheidung dieser Art. Trotzdem halten viele Ämter weiter an der bisherigen Praxis fest…“ Artikel von Susan Bonath in der jungen Welt vom 08.08.2014 externer Link

14. Politik » Arbeitsalltag und Arbeitsbedingungen » Arbeitsorganisation

Macht Tele- oder Heimarbeit glücklicher?

„Telearbeit kann zahlreiche Vorteile haben, die teils aber auch negative Folgen haben. Telearbeiter können sich besser ihre Zeit einteilen und das gemeinsame Familienleben organisieren, sie sparen sich die Fahrten zum Arbeitsplatz und damit Zeit und Geld, dafür verschwimmen Freizeit und Arbeit, es gibt aufgrund fehlender körperlicher Präsenz nur eine eingeschränkte Kommunikation mit den Kollegen und man arbeitet alleine. Nach einer Studie der britischen Statistikbehörde sind allerdings Tele- oder Heimarbeiter durchschnittlich glücklicher und zufriedener mit ihrem Leben als Menschen, die pendeln müssen. In Deutschland gibt es wenig Telearbeit, die meisten Deutschen wollen sie auch nicht…Artikel von Florian Rötzer auf Telepolis vom 08.08.2014 externer Link

15. Politik » Arbeitsalltag und Arbeitsbedingungen » Gesundheit trotz(t) Arbeit » Arbeit macht krank – arbeitsbedingte Erkrankungen » Stress und psychische Belastungen

Beschäftigte mit Anti-Stress-Verordnung vor psychischen Belastungen schützen

„Der DGB-Index Gute Arbeit zeigt: Fast zwei Drittel aller Beschäftigten müssen immer mehr in der gleichen Zeit leisten. Mehr als die Hälfte arbeitet gehetzt, knapp jeder Vierte muss sogar permanent für den Chef erreichbar sein. „Überstunden und Schichtarbeit sollten gesetzlich auf das wirklich Notwendige beschränkt werden“, fordert dagegen DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Eine Anti-Stress-Verordnung könne den Arbeitssschutz bei psychischen Belastungen stärken…“ Beitrag von Annelie Buntenbach beim DGB vom 06.08.2014 externer Link

Siehe dazu:

  • DGB-Index Gute Arbeit: Der Report 2013
    Wie die Beschäftigten die Arbeitsbedingungen in Deutschland beurteilen. Themenschwerpunkt: Unbezahlte Arbeit. Der Report externer Link
  • Anti-Stress-Verordnung – Eine Initiative der IG Metall
    Ziel dieser Verordnung ist es, die Beschäftigten vor negativen Folgen psychischer Belastung bei der Arbeit zu schützen. Siehe dazu die Broschüre bei der IG Metall externer Link
  • Belastungen in Alltag und Beruf müssen gemeistert werden
    Im unabhängigen 1A Verbraucherportal erhalten Verbraucher/innen u.a. eine ausführliche Erläuterung der zwei Gesichter von Stress, Tipps zur Stressbewältigung sowie Hinweise zur Kostenübernahme bei den gesetzlichen Krankenkassen und in der privaten Krankenversicherung. Siehe dazu die Sonderseite beim Verbraucherportal 1A externer Link
    Allerdings ist das LabourNet Germany unverändert der Meinung, dass Stress bekämpft und nicht bewältigt werden muss!

15. Interventionen » Kampf um Grundrechte » Kommunikationsfreiheit und Datenschutz » Meinungs- und Pressefreiheit

a) Vorhabendokumentation: Diese neuen Gesetze hat die Bundesregierung im letzten Monat entwickelt – oder gestrichen

„Die Bundesregierung hat im Juli 24 neue “bedeutsame Vorhaben” entwickelt, insgesamt steigt die Anzahl wichtiger Projekte auf 117. Das geht aus der aktuellen Vorhabendokumentation hervor, die wir veröffentlichen. Eigentlich wollte die Regierung diese Liste geheim halten, um ihre “ungestörte interne Meinungsbildung” nicht zu gefährden.
Gestern haben wir die “Auswahl bedeutsamer Vorhaben” der Bundesregierung in dieser Legislaturperiode veröffentlicht. Diese “Vorhabendokumentation” zirkuliert bereits seit einiger Zeit im politischen Berlin bei Lobbyisten und Journalisten, nur die Öffentlichkeit sollte davon nichts erfahren – unser Antrag nach Informationsfreiheitsgesetz wurde abgelehnt…
Beitrag von Andre Meister auf Netzpolitik am 08. August 2014 externer Link

Siehe dazu:

  • Grenzen der Transparenz – Bundeskanzleramt verweigert Auskunft zu geplanten Gesetzesvorhaben
    Laut Gesetz hat jeder Anspruch auf »Zugang zu behördlichen Informationen«. Doch das Bundeskanzleramt sperrte sich. Trotzdem sind die Dokumente nun einsehbar, weil ein Whistleblower sie weiterreichte. Artikel von Fabian Lambeck im Neues Deutschland vom 09.08.2014 externer Link

16. Interventionen » Kampf um Grundrechte » Kommunikationsfreiheit und Datenschutz » Überwachung und Datenschutz

EloKa – die Abhörtruppe der Bundeswehr

„Der BND ist nicht die größte Lauschorganisation Deutschlands: Alles über die Elektronischen Kampfführung (EloKa)
Seit Bekanntwerden der Snowden-Dokumente stehen die Machenschaften des amerikanischen Abhördienstes National Security Agency (NSA) und deren fragwürdige Zusammenarbeit mit dem Bundesnachrichtendienst (BND) im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Ein Untersuchungsausschuss des Bundestages tut so, als wolle er die millionenfache Verletzung der Privatsphäre deutscher Staatsbürger aufarbeiten. Dabei ist der BND gar nicht mal die größte Abhörorganisation in der BRD. Die Bundeswehr betreibt vier Bataillone der so genannten Elektronischen Kampfführung (EloKa), die bei Auslandseinsätzen zum Einsatz kommen
…“ Artikel von Gerhard Piper auf Telepolis vom 09.08.2014 externer Link

17. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » antirassistische Initiativen und Kämpfe der MigrantInnen » Dossier: Solidarität mit den (hungerstreikenden) Flüchtlingen aus Würzburg am Oranienplatz

Acht Tage Gefangen – Flüchtlingsprotest in der Ohlauerstraße

„Die Isolation des Wohnblockes dauert 8 Tage in denen es zu kleineren Eskalationen vor der Schule kam. Die Refugees in der Schule harten aus, denn sie hatten nichts mehr zu verlieren, außer ihres Lebens. ohnepunktundkomma war dabei, hat die Proteste gegen die Räumung der Gerhart Hauptmann Schule begleitet und hat mit den Refugees, dem Bezirksamt sowie der Polizei gesprochen. Die Slideshow zeigt die Konfrontation aus den verschiedenen Perspektiven…“ Siehe dazu die Slideshow (Video) von und bei ohnepunktundkomma externer Link

Lieber Gruss, Mag, Ralf und Helmut


NEU BEI LABOURNET.TV


Polizei gegen Fabrikarbeiter_innen in Serbien eingesetzt

Am 2. Juli 2014 kam es zu Zusammenstößen zwischen etwa 300 Arbeiter_innen der kürzlich  privatisierten Hähnchenfabrik “Agroživ” in Žitište, Serbien, mit Spezialeinheiten der Polizei. Die Polizei kam als Begleitung des Konkursverwalters und des neuen Eigentümers, die in der Fabrik Inventur machen wollten. Die Arbeiter_innen streiken seit dem 19. Mai 2014, weil ihre Löhne seit Beginn des Jahres 2014 nicht gezahlt werden. Seit dem 2. Juli haben sie auch ihre Krankenversicherung verloren. Trotz dieser Einschüchterung haben die Arbeiter_innen von Agroživ beschlossen, weiter vor der Fabrik zu streiken. Video (serbokroatisch mit dt. UT | 4 min | 2014) externer Link


http://labournet.tv externer Link


LabourNet Germany: https://www.labournet.de/ Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=63282
nach oben