Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Montag, 13. Oktober 2003:
I. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik /
"Agenda
2010": Kommentare
Hieraus das Zitat der Woche:
" .... Für die Betroffenen kommt es weder auf die politische
Einfärbung der Verantwortlichen, noch auf deren Motive und schon gar nicht
auf eine sogenannte Kanzlermehrheit an. Was zählt, ist einzig das Ergebnis
und das wird fürchterlich. Deshalb muss der Widerstand bis zur letzten
Minute gestützt und gestärkt werden. Und falls dann das gefürchtete
Ereignis eintritt, und ein paar Tage nach dem 17. Oktober, eine Angela Merkel
als Kanzlerin auftreten sollte, oder künftig Edmund Stoiber oder Roland
Koch oder vielleicht sogar Guido Westerwelle die Richtlinien der Politik bestimmen
sollte, dann muß der neue Kanzler ganz genau wissen, worüber der
alte gestolpert ist. Vielleicht hilft's ja dann."
- Immer das kleinere Übel. Über die »Blut- und Tränenrede«
des Bundeskanzlers und den Protest in SPDund DGB. Referat von Gert Julius,
Bezirksverordneter der BVV Berlin Tempelhof/ Schöneberg und Bundesgeschäftsführer
der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V.,
auf der Konferenz »Arbeiterbewegung, neue soziale Bewegungen und gesellschaftspolitische
Alternativen« am 27./28.September 2003 in Berlin. Link
zur Dokumentation der Rede in junge Welt vom 11.10.2003
Geht doch arbeiten! Artikel
von Guido Grüner in quer, Zeitschrift für Erwerbslose, Oktober
2003 zu den Auswirkungen der Hartz-3 und -4-Gesetze
- Link
zu den die bundesweiten Bus-Angeboten
- Link
zum Demoplakat Original in A3 Über-Format (farbig)
- Aufrufe:
- Neue Links zum offiziellen Demoaufruf:
- Kein Verzicht für den Standort! Kein Frieden mit dem Lohnsystem!
Aufruf für
einen sozialrevolutionären Block auf der bundesweiten Demonstration
gegen die Agenda 2010 am 1. November in Berlin der freundinnen & freunde
der klassenlosen gesellschaft (berlin). Aus dem Text: "... vorbei die
Zeiten, in denen Arbeitgeberpräsidenten wie Hanns-Martin Schleyer
argwöhnen mußten, die sozialdemokratische Regierung arbeite
still und leise an der Einführung des Sozialismus, wenn sie die Mitbestimmung
im Betrieb vorsichtig ausweitete, und die Linken exakt das gleiche dachten
und frohen Mutes den langen Marsch durch die Institutionen antraten. Die
Traumhochzeit von Kapital und Arbeit vor dem Traualtar des Sozialstaates
endet gegenwärtig im großen Schlamassel. Um mehr als einen
Trostpreis für die lohnabhängige Klasse ging es selbstredend
nie: lebenslange Unterwerfung unter den Fluch der Arbeit dafür
zwischendurch etwas Urlaub, gelegentlich eine Lohnerhöhung und dann
und wann etwas Arbeitszeitverkürzung. Wo kein erfülltes Leben
zu haben war, schien wenigstens das Überleben gesichert. Gegenwärtig
wird die schäbige Abfindung zusammengestrichen...." Beachte darin
auch die Kritik am offiziellen Aufruf....
- "Zukunft erkämpfen - Ausbildung, Bildung und Arbeit für
Alle! Aufruf zu
einem "Jugendblock am 1.11. für Ausbildung, Bildung und Arbeit
(pdf)
- Regionale Gruppen
- Frankfurt: Alle auf die Strasse gegen die Sozialdemontage in Frankfurt,
Wiesbaden und Berlin! Wir haben genug! Wir protestieren alle zusammen
am Montag 20.10. um 18 Uhr an der Hauptwache. Es sprechen: Horst Schmitthenner,
bis 31. August zuständig für Sozialpolitik im IG Metall-Vorstand.
Aktion des Frankfurter Aktionsbündnis gegen Sozialdemontage
- Berlin: "Gegen Entlassungen und Sozialabbau - Weg mit der Agenda 2010".
Die Stadtteilgruppe Spandau der Berliner IG Metall ruft gemeinsam mit
dem Anti-Hartz-Bündnis und anderen Initiativen zu einer Protestkundgebung
in Spandau am Aktionstag am 20.10. auf: 14.00 Uhr, vor dem Siemens-Verwaltungsgebäude,
Nonnendammallee 101 (U-Bhf. Rohrdamm). Siehe Aufruf
als pdf-Datei
Der Arbeitsausschuss der Gewerkschaftslinken hat am 10.10. beschlossen, die
für Ende November geplante Konferenz auf Ende Januar zu verschieben, Sie
wird nach wie vor in Berlin stattfinden. Details folgen. Am ursprünglichen
Termin, dem 22. November 2003 soll eine - möglichst gut besuchte - Sitzung
der AG Sozialpolitik in Frankfurt/M. stattfinden. Auch hier werden wir Details
nachliefern, bitten aber den Termin vorzumerken!
Streiks gegen Schließung von Ford in Genk
- Neuer Streik bei Ford in Genk: 'Staatsschutz wusste von Schließung'
"Die Beschäftigten im belgischen Fordwerk Genk sind am Freitagmorgen
erneut in einen 24-Stunden-Streik getreten. Sie reagierten damit auf Zeitungsberichte,
wonach der belgische Staatsschutz bereits im Juni von Plänen zur vollständigen
Schließung der Fabrik mit ihren 9000 Beschäftigten erfahren habe.
Auch in Köln will Ford insgesamt 1700 Stellen streichen. Der Staatsschutz
hat nach Angaben der Zeitung "Het Belang van Limburg" politische Motive für
die Schließung einiger Fabriken in Europa ausgemacht. Für die Sanierung
des angeschlagenen Konzerns sollten demnach bevorzugt Standorte geschlossen
werden in "Ländern, die wenig kooperativ sind mit der militärischen
und politischen Sicht der Vereinigten Staaten". Die Schließungen sollten
demnach nicht Spanien treffen, wohl aber Deutschland und Belgien. Drei verschiedene
Quellen hätten diese Darstellung bestätigt, berichtete die Zeitung...."
Link
zur dpa-afx-Meldung vom 10. Oktober 2003
- Ford Genk in Belgien entlasst 3000 von 9000 Leuten. Bericht
eines belgischen Kollegen mit Aufruf um Solidarität. Auszüge
aus dem Text: (leicht korrigiert) ".. Ford hat 01/10/03 angekündigt im
Januar 2004 3000 von 9000 Leuten zu feuern hier in Genk. Und wir denken dass
die Schliessung vom ganzen Werk hier bevorsteht (es ist der grösste Betrieb
in Belgien!). Die Leuten streiken seit Montag und haben die ganze Woche jeden
Tag Protestdemonstrationen gemacht, Autobahnen blockiert, usw... Wir haben
hier gehört, dass Montag schon in Saarlouis die Produktion stoppen wird,
weil das Betrieb keine Teilen aus Genk mehr bekommt. (...) Die ganze
Provinz steht hier massenhaft hinter den Arbeitern von Ford. Die Leute haben
das Gefühl, ein gleiches Szenario zu erleben wie bei der Schliessung
von Renault Vilvoorde. Fast sicher werden in den nächsten Tagen
noch härtere Aktionen kommen. (...) Der Kampf um Ford hier in Genk hat
aber eine Bedeutung, die weit über unsere unmittelbare Interessen
hier in Belgien hinaus geht. Die Entlassungen sind nur ein Teil eines
grossen Plans, um 50.000 Leute weltweit zu entlassen. Gegen 2006 soll
Ford wieder 6 Milliard Euro Profit machen. (...) WIR BRAUCHEN DRINGEND
IHRE HILFE ! Die Leute hier wollen Ford stoppen, aber dafür brauchen
sie die Solidarität aus mindestens den anderen Fordwerken in Europa (und
besser wäre natürlich noch den anderen Automobilbetrieben). (..)
Samstag 18.10. um 11 Uhr organisieren die Gewerkschaften eine grosse Demonstration
in Genk. Mann erwartet 30.000 Leute. Nachmittags organisieren sie ein Free
Concert auf dem Betriebsgelände von Ford. Es wird gratis Autobusse geben
vom Zentrum von Genk nach Ford...." Siehe auch:
- Link
zum (französischen) Dossier über Ford in Genk bei solitaire
und
- Envoyez une carte de solidarité aux ouvriers de Ford! Solidarité
avec les ouvriers de Ford et leurs familles. Link
zur (französischen) Postkartenaktion
Kollegeninfo - Kollegen von Daimler informieren - Links zur Ausgabe 458: Als
html-Datei und als
pdf-Datei
"Wunder gibt es nicht"
"So ist der Bericht von Alfredo Ves Losada in der argentinischen Tageszeitung
"Pagina 12" vom 27.September 2003 überschrieben. Berichtet wird von der
Aufführung des gleichnamigen Dokumentarvideos von Gaby Weber - im Abgeordnetenhaus
von Buenos Aires, unweit des Ortes, wo ab Dezember der gewählte Abgeordnete
Carlos Ruckauf Platz nehmen wird. Eben jener Ruckauf, der einst - als Arbeitsminister
- an der Verfolgung jener "subversiven Elemente" bei Daimler Argentinien beteiligt
war, deren Schicksal Weber seit Jahren recherchiert, speziell der 14 "Verschwundenen".
(...) Der Vertreter von Daimler hat auf die Frage eines Richters, ob die damaligen
Unterdrückungsmassnahmen in Zusammenhang stünden mit der Verbesserung
der Produktivität in der Folgezeit geantwortet: "Wunder gibt es nicht"...."
Artikel von Alfredo Ves Losada
in pagina 12 vom 27. September 2003 in der deutschen Zusammenfassung von
Helmut Weiss
VIII. Branchen: Auto / Opel
Bochum
Info der GoG Nr.
29 vom Oktober 2003 (pdf) und im Nachtrag Info
der GoG Nr. 27 vom Juli 2003 (pdf)
IX. Über uns
Wir freuen uns, ein neues
Fördermitglied begrüssen zu dürfen!
und ein Hinweis: Mittwoch, dem 15.10.03, wird unsere Internet-Leitung zwischen
12 und 14 Uhr zu Test- und Prüfungszwecken für ca. eine halbe Stunde
abgeschaltet werden müssen.
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und Betriebslinken
The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace