Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Freitag, 28. Februar 2003:
I. Diskussion: (Lohn)Arbeit und Erwerbslosigkeit / Arbeit, Arbeit, Arbeit
- "realpolitische" Modelle der Sozial- und "Beschäftigungs"politik / PSA
und andere Sklavenhändler
In dem neuen Special "(Dumping)Tarifverträge
zu PSA":
a) Tarifvertrag zwischen CGB und INZ
Am 24.2.03 hat die Interessengemeinschaft Nordbayerischer Zeitarbeitunternehmen
e.V "INZ" mit der Tarifgemeinschaft Zeitarbeit und PSA der Christlichen
Gewerkschaft Deutschland Berlin "CGB" den ersten Flächentarifvertrag
für Zeitarbeit abgeschlossen. Das Tarifentgelt wird in den unteren Entgeltgruppen
gesplittet in Grundlohn und Produktivlohn. In den alten Bundesländern beträgt
der Grund-/Produktivlohn für Helfer EUR 6,30 bzw. 6,70, in den neuen Bundesländern
EUR 5,70 bzw. 6,20. Die Mitgliedsfirmen der INZ können folglich ab 01.
März 2003 das neue AÜG-Recht anwenden.
- Erster bundesweit gültiger Zeitarbeits-Tarifvertrag wirkt ab 01.03.2003.
Link zur
Meldung der Interessengemeinschaft Nordbayerischer Zeitarbeitsunternehmen
e.V.
- Die Christlichen Gewerkschaften - Rettungsanker der Zeitarbeit ?! Branchen-Tarif
ab 01. März 2003 mit der INZ. Link
zum Kommentar der Unternehmensberatungsgesellschaft für Zeitarbeit mbH
vom 25.2.03
- IG Metall kritisiert CGB-Tarifvertrag für Zeitarbeit als Billignummer.
"Die IG Metall hat den Tarifabschluss von 150 Zeitarbeitsunternehmen mit dem
Christlichen Gewerkschaftsbund (CGB) scharf kritisiert. Dieser Abschluss sei
eine "schmuddelige Billignummer", sagte der 2. Vorsitzende der IG
Metall, Jürgen Peters, am Mittwoch in Frankfurt. Die Zeitarbeit müsse
endlich aus der Schmuddelecke heraus kommen, zum Nutzen der Arbeitnehmer und
der Unternehmen. Hinterzimmerabschlüsse mit fragwürdigen Vereinen,
nur um aus dem Equal-Pay-Gebot heraus zu kommen, schadeten dem Ansehen der
Zeitarbeitsfirmen und schaden den Arbeitnehmern...." Link
zur IGM-Pr4essemeldung Nr. 18/2003 vom 26. Februar 2003
- Zeitarbeit - Margret Mönig Raane: "Für die Zeitarbeitsbranche
ein Bärendienst". Link
zur ver.di-Pressemeldung vom 26.02.2003
- Zeitarbeits-Streit verschärft sich. Christliche Gewerkschaften schließen
ersten Tarifvertrag ab. "Die Industriegewerkschaft (IG) Metall droht damit,
den Einsatz von kostengünstigen Zeitarbeitern mit ihren Betriebsräten
in den Entleihbetrieben zu blockieren. Damit macht sie Front gegen den ersten
Branchen-Tarifvertrag, den der Christliche Gewerkschaftsbund (CGB) abgeschlossen
hat. Der Vertrag sei "eine schmuddelige Billignummer", sagte IG-
Metall-Vize Jürgen Peters. "Wir werden mit allen Mitteln dagegen
vorgehen", erklärte der Tarifexperte der IG Metall, Armin Schild.
Ähnlich äußerte sich auch Reinhard Dombre vom Deutschen Gewerkschafts-Bund
(DGB), der mit IG Metall und Verdi vor wenigen Tagen nur Eckpunkte einer Tarifvereinbarung
mit dem größten Arbeitgeberverband der Branche, dem Bundesverband
Zeitarbeit (BZA) präsentiert hatte..." Link
zum Artikel in Süddeutsche Zeitung vom 27.2.03
b) Tarifvertrag zwischen DGB und BZA
c) und allgemein zu PSA:
- Pro und Contra Tarifvertrag Ein Gespräch mit Rechtsanwalt Oliver
Bertram. "Vor dem Hintergrund der geplanten EU-Richtlinie, aber auch aufgrund
der durch die sog. Hartz-Kommission ins Spiel gebrachten PersonalServiceAgenturen
gewinnt das Thema Tarifierung zunehmend an Bedeutung. Haustarif, Branchentarif,
Allgemeinverbindlichkeit ... Was verbirgt sich hinter diesen Begriffen?" Link
zum Interview vom AIP (Aktueller Informationsdienst für Personaldienstleister
vom Oktober 2002 bei der IG Zeitarbeit (Word-Datei)
- die Alternative zur PSA (?) - ICH-AG als privater Arbeitsvermittler? Die
BCS GmbH <http://www.bcs-gmbh.de/> wirbt in örtlichen Anzeigenblättern
unter "Stellenan. sonst. Berufe (450)": "Arbeitslos? Priv. Arbeitsvermittler
werden mit staatl. garant. Traumeinkommen. Tel...."
Das "Traumeinkommen" dürfte wohl die Provision über den Vermittlungsgutschein
sein, dass der Arbeitslose erhält, wenn er einen anderen Arbeitslosen
erfolgreich irgendwohin vermittelt hat ...
II. Diskussion: Lohn)Arbeit und Erwerbslosigkeit / Arbeit, Arbeit, Arbeit
- "realpolitische" Modelle der Sozial- und "Beschäftigungs"politik / allgemein
/ PSA reicht nicht - weitere
Angriffe auf den Kündigungsschutz
- Weniger Kündigungsschutz bedeuten mehr Arbeitslose. "... Wir Autoren
eines Kommentars zum Kündigungsschutzgesetz halten an der Erkenntnis
fest: Gerade in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit brauchen Arbeitnehmer mehr und
nicht weniger Kündigungsschutz!" Kommentar
von Thomas Backmeister, Wolfgang Trittin und Prof. Dr. Udo Mayer vom 6. Februar
2003 (pdf-Datei)
- "Die Sozialauswahl muss abgeschafft werden". Nach Ansicht des
Kölner Arbeitsrechtsexperten geht der Abfindungspoker trotz der geplanten
Reform des Kündigungsrechts weiter. "Seit Wochen wird heftig über
den Vorstoß von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement zur Änderung
des Kündigungsschutzes gestritten. Nun gibt es einen ersten, vertraulichen
Entwurf für eine Gesetzesänderung (SZ vom 24. Februar). Ulrich Preis,
Experte für Kündigungsrecht an der Universität Köln, kritisiert
ihn und präsentiert Alternativen. Link
zum Interview von Marc Beise mit Ulrich Preis in Süddeutsche Zeitung
vom 28.2.03
Auf ein Neues - nach der Wahl...
- Zitat zum Thema: "Einladung zum Kamingespräch
Die Bundesregierung und die deutschen Unternehmerverbände laden hiermit
sehr herzlich den deutschen Gewerkschaftsbund zu einem abschließenden
Kamingespräch ein. Da die Brennstoffsituation aufgrund der angespannten
Lage der deutschen Wirtschaft nach wie vor kritisch ist, möge der Vertreter
der Gewerkschaften zum gemeinsamen Verfeuern bitte folgende Gesetzeswerke
mitbringen: Arbeitsrecht Teil eins und zwei, Sozialgesetzbuch (gesammelte
Werke), Kündigungsschutzgesetz, Tarifverträge ab 1949, Mitbestimmungsrecht,
Betriebsverfassungs- und Personalvertretungsrecht, Arbeitsschutzgesetz, Urlaubsverordnungen,
Jugendarbeitsschutzgesetz... - und zum gemütlichen Ausklang die Grundrechtsartikel
des Grundgesetzes."
Aus: Deutsche Einheit(z) --Textdienst von Werner Lutz, Ausgabe 3/03
- und noch ein Zitat, das die Verantwortung klärt:
"Halten wir doch erst mal fest: Das Bündnis für Arbeit war eine
Erfindung der Gewerkschaften. Um genau zu sein: der IG Metall. Ohne uns hätte
es das Bündnis nie gegeben."
Klaus Zwickel, Erster Vorsitzender der IG Metall, in metall - Das Monatsmagazin
der IG Metall - März 2003
- Gewerkschaft macht mobil gegen Reformen. "Der stellvertretende IG-Metall-Vorsitzende
Jürgen Peters will sich gegen eine Lockerung des Kündigungsschutzes
und weitere so genannte betriebliche Bündnisse für Arbeit stemmen.
Die IG Metall fühlt sich in der aufgeheizten Debatte um Reformen auf
dem Arbeitsmarkt in die Defensive gedrängt...." Link
zum Artikel von Maike Rademaker in FTD vom 24.2.2003
- und wie die Chancen dafür gesehen werden: "Gewerkschaften: Das
Ende der Nostalgie". "Vor dem Treffen beim Kanzler sind die Gewerkschaften
in die Defensive geraten. Einen Abbau des Kündigungsschutzes können
sie vielleicht noch verhindern. Aber nicht die Reform der Sozialsysteme..."
Link
zum Artikel von Anton Notz und Timo Pache in FTD vom 27.2.2003
IV. Diskussion: (Lohn)Arbeit und Erwerbslosigkeit / Arbeit, Arbeit, Arbeit
- "realpolitische" Modelle der Sozial- und "Beschäftigungs"politik / Modelle
der Sozialpolitik / Hartz-Kommission / Proteste: regionale
Bündnisse gegen Hartz werden aktiv!
a) Die Ruhrgebiets-AG "Soziale Grundrechte stoppt die Hartz-Pläne!"
führte am 27.2.03 in Bochum eine Pressekonferenz durch
b) He will not be moved... Bericht
von Max Müller von einer Veranstaltung der IG Metall Berlin zur Reform
des Arbeitsmarktes (Hartz) am Montag, den 24. Februar 2003 zur "aktuelle[n]
Gesetzeslage [...] und unser[em] weitere[n] politische[n] Vorgehen"
Kein Krieg gegen den Irak. Resolution
der Vertrauensleute am Fraunhofer Institut Birlinghoven, die auch als Brief
an den verdi-Vorsitzenden verschickt wurde. Aus dem Text: "...Wir bitten euch
deshalb, "aktiv für den Frieden" einzutreten und die Zivilbeschäftigten
bei den britischen und US-Streitkräften in Deutschland dazu aufzurufen,
jede Arbeit zu verweigern, die die Vorbereitung eines Angriffs auf den Irak
unterstützt. Sollte der Angriff tatsächlich erfolgen, so wäre
von ver.di zu sofortiger Arbeitsniederlegung aufzurufen..."
- TUC Statement on Iraq war. Nach verschiedenen Einzelgewerkschaften hat
nun auch der britische Gewerkschaftsbund TUC gegen Tony Blairs Kriegspolitik
Stellung genommen. Es wird zwar nur gesagt, nicht ohne die UNO, aber Blair
und Co wird es trotzdem ärgern. Link
zum TUC Statement vom 26 Feb 2003
- Resolution des UAW Lokals 2151.
Eine weitere Resolution (englisch) einer US-Basisgewerkschaftsgruppe gegen
den Bushkrieg, in der es unter anderem heisst: "...Therefore be it resolved,
that UAW Local 2151 take the position that if we are to fight a war, let it
be a war against Poverty, Ignorance, and Disease..."
Anti-Kriegs-Special bei KanalB
Hier werden veröffentlicht: Clips mit Bildern von Aktionen (von Demos
bis zu Blockaden), Interviews mit Aktiven aus verschiedenen Organisationen und
Ländern, Gespräche mit Kriegsgegnern, Gewerkschafterinnen und politischen
Aktivisten sowie alles was sonst noch zum Bild dieser umfangreichen und vielfältigen
Bewegung dazugehört. Link
zum Special
Ein arbeitsfreies Wochenende wünscht
Mag
P.S. Wer Probleme mit den langen Links hat, kann unter
http://www.labournet.de/news/
den Newsletter im html-Format öffnen und darüber problemlos surfen!
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LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und Betriebslinken
The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace
Der Kaffee für den täglichen Aufstand: Zapatistischer Bio-Kaffe
aus Chiapas!
Filterkaffee, zwei Sorten Espresso, alles gemahlen oder auch als ganze
Bohnen:
www.cafe-libertad.de
- Tel./Fax: 040-880 11 61 bzw. nachmittags: 040 - 2090 6893
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