Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Dienstag, 15. Juli 2003:
- Wahlen. "Der Tagesordnungspunkt "Wahlen" des Gewerkschaftstages soll vorgezogen
werden. Am 30. und 31. August 2003 könnte ein neuer Vorstand gewählt
werden. Die geschäftsführenden Vorstandsmitglieder der IG Metall
haben am 14. Juli 2003 einstimmig empfohlen, diesen Teil des Gewerkschaftstags
vorzuziehen und bereits Ende August 2003 einen neuen Vorstand zu wählen.
Die Empfehlung richtet sich an den 41köpfigen Vorstand, der nach der
Satzung darüber entscheiden muss. Er wird am 23. Juli 2003 über
diese Empfehlung beraten.... " Link
zur IG Metall-Meldung vom 14.07.2003
- Klaus Franz
ist nicht die Opel-Belegschaft
- Protestbrief
der Jugend - und Auszubildendenvertretung Adam Opel AG Bochum an den
IGM Vorstand Klaus Zwickel vom 01.07.03
- "Jetzt erst recht! Wir brauchen starke Gewerkschaften!" Offener
Brief des Opel-Bochum-BR-Vorsitzenden Dietmar Hahn und seines Stellvertreters
Rainer Einenkel an die IG Metall-Mitglieder bei Opel vom Juli 2003
(pdf-Datei)
Notwendige Kritikpunkte und Fragen werden darin aufgelistet und doch: Insider
wissen, dass aus der Bochumer Opel-Belegschaft zahlreiche Kritiken veröffentlicht
wurden, eine Resolution auf der letzten Belegschaftsversammlung am 5.7.
aber gerade durch R. Einenkel geschickt verhindert wurde. So ist auch
dieser Offene Brief wohl eine taktische Leistung: kein Wort zur Rolle
von dem GBR-Vorsitzenden Klaus Franz oder zum Bochumer IGM-Chef Hinse.
Aber neben Einenkel die Unterschrift vom BR-Vorsitzenden Hahn, der zusammen
mit Klaus Franz gerade die Absetzung des kritischen VK-Leiters Bresser
betreibt...
- Brief
vom IGM-Arbeitskreis Erwerbslose Bremen-Nord an die Unterzeichner der
"Hamburger Erklärung" vom 7.7.03 (pdf-Datei)
- Schröder's Beeinflussungsversuche - der Kommentar
von Wolfgang Ziller, 2. Bevollmächtigter IG Metall Schweinfurt, -
in geänderter und erweiterter Fassung vom 12. Juli 2003
- Der abgewürgte Streik. "Es riecht nach Intrige. Der Vorsitzende der
IG Metall, Klaus Zwickel, erklärte nach einem »Spitzengespräch«
den Streik für gescheitert, bevor sich der Gewerkschaftsvorstand und
die Tarifkommission mit dem Sachstand befassen konnten...." Link
zum Artikel von Hans-Jochen Vogel aus Ossietzky 14/03 bei Linksnet
- Link
zum Leserbrief von Egon W. Kreutzer an Spiegel-online zum Artikel "Für
eine schwache IG-Metall", Gastkommentar von Christoph Keese, Financial
Times Deutschland, vom 14.07.2003 (Unser gestriges Zitat des Tages). Aus dem
Text: "... Starke Gewerkschaften hätten 'Hartz' nicht mitgespielt, starke
Gewerkschaften hätten die Agenda 2010 nicht geschluckt. Starke Gewerkschaften
hätten - wie die Österreicher(!) und Franzosen - mit Generalstreik
gedroht, um den schon fast geglückten Anlauf noch zu stoppen, die sozialen
Errungenschaften der gesamten Nachkriegszeit in weniger als einer halben Legislaturperiode
in Grund und Boden zu stampfen. (...)Wenn stattdessen staatlich geförderte
Personal-Service-Agenturen mit Dumping-Löhnen an den Markt gehen, um
letztlich nichts anderes zu erreichen, als geschönte Statistiken, und
die Gewerkschaften das abnicken, dann ist es kein Wunder, wenn die Mitglieder
resignieren. Es ist nicht die übertriebene Lohnforderung (die es seit
langen Jahren - Sonderfall 'Piloten' ausgeschlossen -nicht mehr gegeben hat),
es ist nicht der von den Gewerkschaften ruinierte Betrieb (den es nirgends
wirklich gibt): Es ist der mangelnde Mut, gegen die Phalanx der veröffentlichten
Meinung anzutreten und standhaft die berechtigten Forderungen zu vertreten,
was die Gewerkschaftsmitglieder an ihrer Führung verzweifeln läßt
und mürbe macht!..."
II. Diskussion: (Lohn)Arbeit und Erwerbslosigkeit / Arbeit, Arbeit, Arbeit
- "realpolitische" Modelle der Sozial- und "Beschäftigungs"politik / Arbeitsamt
und Arbeitszwang
a) Reform der Bundesanstalt für Arbeit - Grundzüge der Reform
erweitertes Konzept (112/2003 NEU endgültige Fassung). Beratungsunterlage
des Vorstandes der BA vom 09. Juli 2003 (pdf-Datei)
b) Virtueller Arbeitsmarkt. BA-Chef Florian Gerster will seinen Laden kräftig
aufmöbeln. Jobsuche auf eigene Faust. Link
zum Bericht in junge Welt vom 11.07.2003
c) Neue Meldepflicht bei drohender Erwerbslosigkeit - Arbeitssuchmeldung ab
1. Juli Pflicht! Link
zu Informationen zur Arbeitssuchmeldung auf 5 DIN A4 Seiten (Pdf) bei der FAU
III. Diskussion: (Lohn)Arbeit und Erwerbslosigkeit / Aktionen
und Proteste
Nach dem sich die Veranstaltung "Allein machen sie dich ein" des Berliner Sozialforums
am 1. Juli für eine zentrale Demonstration gegen die Agenda 2010 im Herbst
ausgesprochen hat, wurde eine Initiative für eine zentrale Demo in Berlin
beim letzten Treffen des Rhein-Main-Bündnisses befürwortet. Es liegt
nun ein Entwurf
eines Aufrufs vor. Dieser Entwurf soll auf dem Koordinierungstreffen der
Anti-Hartz & Co-Bündnisse am 19. Juli in Frankfurt vorgestellt und
diskutiert werden.
Kölner Sozialforum aktiv gegen Kahlschlag
Der Rat der Stadt Köln will wegen angeblichen Geldmangels sparen bei Schulen,
Kinder- und Jugendeinrichtungen, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Bürgerzentren,
Schwimmbäder, Stadtbüchereien, Bezirksrathäuser, Krankenhäuser
u.v.m. Der Haushalt soll am 29. Juli im Stadtrat verabschiedet werden. Das Kölner
Sozialforum wehrt sich . Seit einigen Monaten treffen sich regelmäßig
Beschäftigte von Kinder- und Jugendeinrichtungen, Frauen- und Familienberatungsstellen,
Arbeitslosen-Gruppen, Studenten und Mitglieder politischer Gruppen.
V. Branchen: Auto / VW Mexiko
VW-Arbeiter in Mexiko protestieren gegen 4-Tage-Woche
Laut einer dpa-Meldung vom 14.7.2003 haben am Samstag in Puebla mehrere tausend
Beschäftigte des mexikanischen Volkswagenwerks gegen Sparpläne bei
VW demonstriert. "An der Demonstration nahmen auch zahlreiche Gewerkschafter
aus anderen Branchen teil. Wegen eines drastischen Absatzeinbruchs auf dem US-Markt
will VW in Mexiko die Tagesproduktion von August an um 23 Prozent verringern.
Unternehmensleitung und Gewerkschaft verhandeln über ein Arbeitszeitmodell,
mit dem die drohende Entlassung von 2.000 Mitarbeitern verhindern werden soll.
Danach würden die Beschäftigten nur noch an vier Tagen pro Woche arbeiten
und 20 Prozent weniger Lohn beziehen..." Siehe dazu
- Link zu dieser dpa-Meldung
- VW geht für Mexiko von einer Einigung mit der Belegschaft aus. "Im
Konflikt um die drohende Entlassung von 2.000 Mitarbeitern im mexikanischen
VW-Werk Puebla geht die Volkswagen AG, Wolfsburg, von einer Einigung mit Arbeitern
und Gewerkschaften aus. "Wir sind zuversichtlich, dass wir zu einer Lösung
kommen werden", sagte ein Sprecher am Montag vwd. Gegenwärtig würden
die Verhandlungen zur Höhe des Lohnverzichtes fortgesetzt, der erforderlich
ist, um Entlassungen zu vermeiden..." Link
zur Meldung vom 14. Juli 2003
- Neue Auseinandersetzungen bei VW in Mexiko: Lieber Arbeitszeitverkürzung
als Entlassungen? José Luis Rodríguez Salazar ist Generalsekretär
der VW-Betriebsgewerkschaft im mexikanischen Puebla. Link
zum Interview von Gerold Schmidt (npl) in junge Welt vom 15.07.2003
VI. Branchen: Medien und Informationstechnik / Sintel
Arbeitskampf bei Sintel in Spanien: Gewerkschaft und Staat auf einer Linie?
jW sprach mit Jokin Aranberri, Sprecher der Arbeiter des spanischen Telefonkonzerns
Sintel. Link zum Interview
von Ralf Streck in junge Welt vom 12.07.2003
VII. Internationales: Frankreich
Sozialer Aufruhr auch am 14. Juli. Artikel
von Bernard Schmid vom 15.7.2003
VIII. Internationales: USA
Armut und Reichtum
- Auf Jobsuche im Graubereich. Die Wirtschaftskrise in den USA drängt
immer mehr Arbeitssuchende in den informellen Sektor. "Sie werden täglich
mehr die »working poor«. Immer mehr US-Amerikaner müssen sich
seit dem Beginn der Wirtschaftskrise im Frühjahr 2001 mit mehreren Niedriglohnjobs
durchschlagen, um ihre Existenz zu sichern...." Link
zum Artikel von Max Böhnel in ND vom 11.07.03
- Mit 1,01 Dollar aus der Statistik. In "absoluter Armut" lebt laut UN jeder,
der von weniger als einem Dollar täglich leben muss. Wer nur etwas mehr
hat, ist aber immer noch hungrig. Link
zum Bericht von Katharina Koufen in der taz vom 9. Juli 2003
- Beispiel USA: Die Reichen werden reicher ... und zahlen dafür weniger
Steuern. "Die Kluft zwischen den Armen und Reichen geht immer weiter auf.
Das ist auf der ganzen Welt so, das stimmt für Deutschland, aber auch
für die USA, für viele das Vorbild einer kapitalistischen Gesellschaft,
wie sie sein sollte. Widerstand gegen die Plutokratie der Reichen, die immer
reicher werden, dafür aber auch immer weniger Steuern zahlen, gibt es
kaum. Die Angst ist groß, dass die Reichen mit ihren Steuergeldern in
der globalen Konkurrenz der Standorte einfach in ein anderes Land abwandern,
das sie gerne unter besseren Bedingungen aufnimmt. Eine Möglichkeit,
die der Mehrzahl der Menschen nicht ohne weiteres offen steht...." Link
zum Artikel von Florian Rötzer in telepolis vom 27.06.2003
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und Betriebslinken
The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace