Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Dienstag, 15. Oktober 2002:
16. Oktober 2002: Tag der weltweiten direkten Aktion bei McDonalds
- der aktuelle Stand der Planung sieht wie folgt aus: Sicher ist, dass Mc
Donald's Workers Resistance und CNTF (die beiden Initiatoren), sowie
SAC Schweden, SiMeCA-Gewerkschaft Argentinien, FAU Deutschland mitunterzeichnen
und Aktionen planen. IWW Wobblys Australien und USA sowie CGT Spanien ist
noch in Aussicht, aber noch nicht bestätigt. In Frankreich ist für
den Mittwoch 16.Oktober zumindest in allen Schnell-Restaurants von 2 Franchises
ein Streik angekündigt. (von CNT). Auch wenn der Generaldirektor (PDG)
von Mac Donald's Frankreich angekündigt hat, er kommt zum vereinbarten
Termin am 16. Oktober (Meeting der Schnellrestaurations Gewerkschaft CNT),
um mit den Streikenden zu verhandeln, bleibt die Streikbereitschaft aufrechterhalten.
- Aufrufe (pdf-Dateien):
Fiat vor dem Aus?
- Fiat Workers in Italy Protest Cuts / Italienische Fiatarbeiter protestieren
gegen Entlassungen. Die Zahlen, die in den Medien gehandelt werden sind (noch)
unterschiedlich. Tatsache ist: Fiat Italien überlegt bis zu 20.000 Jobs
zu streichen - alle Gewerkschaften sind an den Protesten beteiligt, die vor
allem in Form von Strassenblockaden das ganze Land beschäftigen. Link
zur Meldung von Yahoo-News vom 11.10.02
- Fiat erhält Hilfsangebot der Regierung - Staat könnte Anteile
kaufen. "Die italienische Regierung unter Ministerpräsident Silvio
Berlusconi will dem verschuldeten Fiat-Konzern bis Ende Oktober einen Hilfsplan
vorschlagen. (... ) Hunderte Fiat-Angestellte demonstrierten unterdessen auch
am Montag wieder gegen die Stellenabbau-Pläne der Konzern-Führung.
In Arese bei Mailand, wo etwa 1.000 Menschen um ihre Arbeitsplätze bangen,
traten zahlreiche Arbeiter in einen vierstündigen Ausstand und nahmen
an Protestzügen teil. Dabei kam es auch erstmals zu Zusammenstößen
mit der Polizei. Die Arbeiter des sizilianischen Fiat- Werks in Termini Imerese,
das ganz geschlossen werden soll, kündigten für die kommenden Tage
weitere Streiks an..." Link
zur dpa-AFX-Meldung vom 14. Oktober 2002, 18:18 Uhr
- Italienische Regierung gegen Kahlschlag bei Fiat. Opel-Betriebsratschef
warnt vor vorzeitigem Verkauf an GM. "Die italienische Regierung hat
nach einem Treffen mit der Führung des Fiat-Konzerns einen Hilfsplan
zur Rettung des Unternehmens angekündigt. Brüssel will staatliche
Beihilfen unter die Lupe nehmen...." Link
zur dpa-Meldung in der Stuttgarter Zeitung vom 15.10.02. Darin wird der
Opel-Gesamt- und EU-Betriebsratsvorsitzende Klaus Franz mit folgenden Worten
zitiert: "Wir können uns aber keinen zweiten Sanierungsfall leisten"
Betonung aus "Wir"...
Durchblick - die Zeitung der ver.di-Vertrauensleute im Knappschaftskrankenhaus
Sulzbach Ausgabe
50. Vom 28.10.02 (pdf-Datei)
a) IT-Entlassungswelle bringt Gewerkschaften Zulauf
"...Jetzt wo es brennt, kommen die Leute in Scharen zu uns," berichtet IG-Metall
Gewerkschafter Michael Leppek aus Bayern...." Laut Bekundungen von ver.di
und IG Metall gibt es gegenwärtig einen Run auf Gewerkschaftsmitgliedschaft
auch von Beschäftigten jener Bereiche, die nicht unmittelbar von Entlassungen
bedroht sind. Link
zur Handelsblatt-Meldung vom 11.10.02
b) Waste in the Wireless World: The Challenge of Cell Phones / Abfall in der
kabellosen Welt - die Herausforderung der handys
Die Umweltforschungsorganisation INFORM hat im Mai dieses Jahres eine ausführliche
(englische) Studie von Bette K. Fishbein über die Entwicklung des Abfalls
aus handys in den USA vorgelegt. (Vergleichbares für Deutschland gibt es
bisher nicht, wohl aber Aufträge an das Fraunhofer-Institut, Modelle der
Verarbeitung von Elektronikschrott zu entwickeln). In den USA werden für
2005 ca 65.000 Tonnen Abfallhandys erwartet. Link
zum Download der einzelnen Kapitel der Studie
V. Internationales: El Salvador
/ Gesundheitsbeschäftigte im Streik gegen Privatisierung, Zerschlagung
von Gewerkschaften und CAFTA (Zentralamerikanische Freihandelszone)
Verschärfung in El Salvador im Kampf gegen Privatisierung im Gesundheitsbereich
Ein Update der Solidaritätsaktion
des oekumenischen Bueros fuer Frieden und Gerechtigkeit e.V. mit den Streikenden
im Gesundheitswesen El Salvadors vom 8.10.02. Dort ist die Regierung jetzt dazu
übergegangen, einen "Gesundheitsnotstand" auszurufen, um Voraussetzungen
für Streikbruch zu haben.
Erneute Verschärfung der Auseinandersetzungen in Venezuela
Die Situation in Venezuela erscheint bekannt: die sozialdemokratische Gewerkschaft
von Kernbelegschaften bereitet einen Streik vor, der Unternehmerverband ist
dafür, immer mehr Demonstrationen von verschiedenen Seiten. Die Chavez
Gegner riefen am 11.Oktober zu einer grossen Demonstration auf - aber die Anhänger
organisierten eine noch grössere am Tag danach.
SGB lanciert Kampagne für Arbeitsrechte: Arbeit in Recht und Würde.
Link
zum Artikel von Paul Rechsteiner in WoZ-Online vom 10.10.2002
IG Metall und Arbeitgeber haben sich am 13. September 2002 in der dritten Verhandlungsrunde
in Darmstadt auf einen Tarifabschluss geeinigt. Siehe Verhandlungsergebnis
als pdf-Datei
- Tarifabschlüsse in der Privatwirtschaft bilden Ziellinie für
öffentlichen Dienst. "Die Abschlüsse bei der Privatwirtschaft
sind die Ziellinie, die wir erreichen müssen." Das sagte der ver.di-Vorsitzende
Frank Bsirske am 12. Oktober 2002 in Berlin während eines Gesprächs
mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Bezug auf den anzustrebenden Tarifabschluss
im öffentlichen Dienst. Der letzte Abschluss im öffentlichen Dienst
hatte eine Laufzeit von 31 Monaten und sah einen stufenweisen Anstieg der
Einkommen um 2,0 und 2,4 Prozent vor. Diesmal soll es, so Frank Bsirske, eine
Laufzeit von nur zwölf Monaten geben. Die Tarifabschlüsse in den
großen Branchen der Privatwirtschaft lagen 2002 zwischen drei und vier
Prozent." Link
zur verdi-Meldung vom 14.10.02
- ver.di Betriebsgruppe erwartet eine sehr harte Tarifrunde im öffentlichen
Dienst. "Die ver.di Betriebsgruppe im Knappschaftskrankenhaus tritt deutlich
für höhere Löhne und Gehälter ein. Wir hatten eine
Forderung von über 12 Prozent in die Diskussion gebracht. Diese Forderung
war nicht mehrheitsfähig. Schon jetzt scheint klar zu sein, dass selbst
schon eine Tariferhöhung wie in den anderen Bereichen nur sehr schwer
zu realisieren sein wird. Wir haben im Gesundheitswesen es in den letzten
Jahren immer mehr mit zunehmenden Arbeitsstress zu tun, weniger Personal betreuen
immer mehr Patienten. Die Arbeitgeber wollen auf unsere Kosten sparen. Gleichzeitig
wurde der Euro zum Teuro. Deswegen ist jetzt Einigkeit und Geschlossenheit
gefragt. nur so können wir etwas erreichen. Auf unserer Konferenz am
9. Oktober stellten wir fest: "Wir müssen um jeden Cent kämpfen.""
Die Betriebsgruppe hat
nun auf ihrer Homepage eine neue Umfrage zu den möglichen Kampfmitteln
gestartet
WSI-Tarifarchiv: Deutsche Tarife sind Schlusslicht
"Deutschland und Italien waren 2001 die einzigen europäischen Länder,
in denen die Beschäftigten Reallohnverluste hinnehmen mussten. Zu diesem
Ergebnis kommt der Europäische Tarifbericht 2001/2002 des WSI-Tarifarchivs:
Link
zu "Tarifpolitik in Europa 2001/2002. 2. Europäischer Tarifbericht
des WSI" von Thorsten Schulten (pdf-Datei)
Nachtrag zum aktuellen Zitat der Woche:
Vorstoß der IG Metall. Neue Wege
"Fast jeder dritte Arbeitsplatz der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie
ist in Baden-Württemberg angesiedelt. Daraus bezieht die IG Metall im Lande
ein gesteigertes Selbstbewusstsein. Ungeachtet der Pilotabschlüsse, die
sie in der Vergangenheit mit den Metallarbeitgebern getätigt hat, zeigt
sich immer deutlicher, dass sie in der Tarifpolitik einen Sonderweg gehen will
- einen Weg, der auf die Stärken und Schwächen der Autobauer im Lande
mehr Rücksicht nimmt als der gültige Flächentarifvertrag...."
Link
zum Artikel aus der Stuttgarter Zeitung vom 11.10.2002
Lieber Gruss, Mag
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Der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und Betriebslinken
The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace