Volker Lösch: Stuttgart 21 und die „Methode Merkel“

Zusammenstellung von Volker Bahl vom 16.6.2013„Stuttgart 21 ist überall – wehrt Euch, vernetzt Euch“

Ein Interview mit dem Staatstheater-Intendanten von Suttgart aus Anlass der Groß-Kundgebung am 15. Juni (www.nachdenkseiten.de/?p=17547 externer Link). Volker Lösch ist auf einer noch größeren Bühne in Stuttgart gelandet, er wurde zu einem der mitreissendsten Redner der Anti-Stuttgart-21 Aktionen.- Und warum das so ist, erklärt er so: „Das ist ja auch Theater großes Merkel-Theater. Wenn ich einen Darsteller-Preis vergeben müsste, würde ich ihn Merkel geben. Merkel ist die größte Laienschauspielerin, die wir in Deutschland haben. Ich kenne niemanden, der so unverfroren eine Rolle spielt, die so wenig mit dem zu tun hat, was sie vorgibt zu verkörpern. Es ist eine brutale Lüge, mit Mechanismen des Theaters in Szene gesetzt. (leider mit bisher (zu) wenig Erfolg hat dies ausführlich auch Stephan Hebel in seiner „Mutter Blamage“ getan (vgl. einen Auszug aus diesem Buch: http://www.fr-online.de/politik/bundeskanzlerin-merkel-die-zwei-gesichter-der-angela-m-,1472596,21927736.html externer Link sowie die Besprechung von Wolfgang Lieb: www.nachdenkseiten.de/?p=16450 externer Link): Sie spielt die verantwortliche Landesmutti, verkleidet das Ganze rhetorisch geschickt in für alle akzeptable Floskeln – und macht in Wahrheit eine knallhart neoliberale Politik, die nur den Interessen des Kapitals, der Wirtschaft, der großen Immobilenkonzerne verpflichtet ist.

Die verheerenden Auswirkungen dieser Politik, die spüren die Leute im Alltag, machen sie aber nicht an Merkel fest. (http://www.kontextwochenzeitung.de/pulsschlag/115/methode-merkel-1243.html externer Link)

Und er fährt noch fort: Der Bahnhof hier ist nur der lokale Anlass. Es geht aber um Grundsätzliches, Es geht um das „Prinzip Stuttgart 21“. Letztlich dreht sich alles im die Zukunftsgestaltung, um die Frage wie wir leben wollen. Und so entzündet sich der Streit überall an lokalen Ereignissen…

Das Ganze erinnert an eine eitrige Wunde, die wächst und größer wird und an immer mehr Stellen nässt und aufplatzt. So wird das Prinzip offenbar. Insoweit bezeichne ich Stuttgart 21 als die „Methode Merkel“.

Das geht vom Großen ins Kleine und vom Kleinen wieder ins Große.
Was Grube (Bahnchef) und Merkel latent unterschätzen, ist der konstante Widerstand in der Bevölkerung – und dass die Praxis ihrer Politik zunehmend mit den lokalen Ereignissen verknüpft wird.
Wie nervös die Gegenseite inzwischen ist, sieht man an der Überreaktion auf Blockupy in Frankfurt, am Versuch zu kriminalsieren.
Ich behaupte, dass der Widerstand auf der Strasse erst anfängt..

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=38555
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