Massiver Ungehorsam ist nötiger denn je

Transparent: "You dont hate Mondays, you hate Capitalism" „Seit dem G20-Gipfel in Hamburg diskutieren die beteiligten Spektren der Linken über die Ereignisse. Wie militant ist okay? Wer profitiert vom Protest? Wo waren die Inhalte? ak hat über einige Fragen, die in der Debatte nach G20 aufgekommen sind, mit Emily Laquer und Christoph Kleine von der Interventionistischen Linken gesprochen…“ Interview von Jan Ole Arps bei ak – analyse & kritik – zeitung für linke Debatte und Praxis vom 19. September 2017 externer Link

  • Dazu Christoph Kleine: „Wir haben wenige Tage nach den Ereignissen eine vorläufige Stellungnahme »Die rebellische Hoffnung von Hamburg« veröffentlicht. Trotz der Kürze der Zeit war dieser Text das Ergebnis einer bemerkenswert breiten Diskussion. Seine Grundaussagen sind immer noch gültig: Der G20-Gipfel war für Scholz und Merkel ein Desaster. Sie haben kein inhaltliches Ergebnis und offensichtlich trotz massivem Polizeieinsatz die Kontrolle verloren. Die Proteste zeichneten sich durch einen wachsenden Mut der Aktivistinnen aus, dem Ausnahmezustand mit seinen Versammlungs- und Campverboten zu widerstehen. Es war ein großartiges Ereignis, das Mut macht. Wir werden uns nicht von Leuten distanzieren, denen der Kragen geplatzt ist und die sich gewehrt haben. Darüber hinaus werfen die Riots jedoch die Frage auf, wie Rebellion mit Hoffnung und Solidarität verbunden werden kann, anstatt dass falsche Konfrontationen etwa mit Anwohnern entstehen. Hierzu haben wir eine grundsätzlichere Auseinandersetzung mit dem Insurrektionalismus und eine Erneuerung unseres Konzepts massenhaften Ungehorsams angekündigt. Das steht noch aus…“
  • Und Emily Laquer: „Kann schon sein, dass wir den Rechtstrend unterschätzt haben und deswegen viele von der Heftigkeit der Hetze überrascht wurden. Aber wer den G20-Protesten die Verschärfung des autoritären Sicherheitsstaates vorwirft, kann auch die Gezi-Proteste für die Diktatur in der Türkei verantwortlich machen. Hat sich G20 gelohnt? Würden wir es wieder tun? Zweifellos. Hamburg zeigt, dass Widerstand selbst im Ausnahmezustand möglich ist…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=121847
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