Eine neue linke Erzählung – Klassenpolitik hier, Antirassismus und Feminismus dort: Wir sollten verstehen, dass sie alle zusammengehören

Klassenkampf kennt keine Grenzen„… Die strategische Debatte um Klassenpolitik auf der einen und Antirassismus und Feminismus auf der anderen Seite hat tiefe Risse in der politischen Linken zur Folge – hierzulande vor allem in SPD und Linkspartei. Dabei könnte die Zusammenführung dieser beiden Positionen die Grundlage für ein linkes Grundverständnis und für eine neue linke Erzählung sein. (…) Die Chance einer inklusiven Klassenpolitik liegt darin, Menschen ganz unterschiedlicher Identitäten zu vereinen, ohne das zu ignorieren, was sie voneinander unterscheidet. Die überwältigende Mehrheit der Menschen muss ihre Arbeitskraft verkaufen, um zu überleben. Das gilt nicht nur für rußverschmierte weiße Männer in Fabriken, sondern auch für Krankenpfleger und Paketzustellerinnen. Freilich: Innerhalb der Klasse dürfen sich die Geschichte und zum Beispiel rassistische Erfahrung nicht auflösen. Eine „neue“ Klassenpolitik muss die Fehler der traditionellen Klassenpolitik reflektieren. Die klassische – antiquierte – Arbeiterbewegung, die „alte Linke“ fokussierte auf das weiße, männliche Industrieproletariat. Da sie in diesem die Speerspitze des Klassenkampfes sah, tauchten die Bedürfnisse und Kämpfe etwa migrantischer Frauen kaum auf dem Radar auf. Im Gegensatz dazu liegt der Schlüssel für eine zeitgemäße linke Erzählung darin, unterschiedliche Positionen und Widersprüche innerhalb der Lohnabhängigen nicht zu verwischen, sondern sie zum Ausgangspunkt einer neuen Klassenpolitik zu machen.“ Beitrag von Sebastian Friedrich aus der Freitag 51/2017 externer Link

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