Die Solidarität (besser) organisieren! Einige Anmerkungen zu Stand und Entwicklungsmöglichkeiten der Griechenlandsolidarität in der BRD nach der Kapitulation von Syriza

Die Parole „Solidarität mit der Syriza Regierung“ dürfte wohl in Zukunft eher selten auf Plakaten und Transparenten von AktivistInnen der Griechenland Solidaritätsgruppen zu finden sein. Aber sonst ändert sich eigentlich gar nicht so viel bei der Griechenland Solidarität. Ändern sollte sich allerdings eines: Wir sollten besser werden! Nach wie vor existieren in Griechenland die dramatischen sozialen Missstände, die uns aktiv werden ließen. Die humanitäre Notlage vieler Menschen wird sich nach dem sogenannten „Dritten Rettungspaket“ vermutlich noch weiter verschärfen…“ Beitrag von Paul Michel veröffentlicht am 1. September 2015 bei Griechenlandsoli externer Link

  • Darin: „… Es ist nicht primär unsere Aufgabe, hier in der BRD zu versuchen, die Probleme der Leute in Griechenland zu lösen. Und wir sollten uns nicht anzumaßen, den GenossInnen in Griechenland „kluge Ratschläge“ erteilen zu wollen. Das wäre schlicht peinlich angesichts des Umstands wie wenig wir hier in der BRD auf die Reihe bekommen. Für uns gilt die alte Parole von Karl Liebknecht: Der Hauptfeind steht im eigenen Land! Wir, die wir sozusagen „im Herzen der imperialistischen Bestie“ leben, haben wahrlich genug zu tun, gegen „unsere“ Herrschenden vorzugehen, die mit dem neuen Memorandum in neokolonial anmutender Art faktisch die Kontrolle über Griechenland übernommen haben. (…) Es wird in Zukunft also hauptsächlich von unserer Vorarbeit, unserer Findigkeit und unserem phantasievollen Aktivismus abhängen, ob die zum Himmel schreiende humanitäre Katastrophe in Griechenland in der BRD ein Thema sein wird. Die Soligruppen verfügen mittlerweile über fundiertes Wissen und gute Kontakte nach Griechenland, um eine Gegenöffentlichkeit herzustellen. (…) So aktiv die meisten Griechenland Soligruppen vor Ort sind, so groß sind die Defizite bei der überregionalen Vernetzung. Um gemeinsam eine Kampagne für die Schuldenstreichung (die mir jetzt dringend geboten scheint) durchführen zu können, ist eine effektive bundesweite Vernetzung dringend erforderlich. (…) Ziel könnte/ sollte sein, dass wir das für das am 21./22.11. geplante bundesweiten Treffen der Griechenland Soligruppen in Kassel so mobilisieren und es so gut vorbereiten, dass dort Leute aus möglichst allen in der Griechenland Solidarität tätigen Menschen gemeinsam zu gemeinsamen konkreten Vereinbarungen über künftige Kampagnen und Projekten kommen.“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=86062
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