[10. – 12. November 2017] Transnationale soziale Streik-Plattform trifft sich in Berlin

Plakat TSSP Treffenj Berlin 10.-12.11.17Vom 10. bis zum 12. November 2017 trifft sich die Transnational Social Strike Platform drei Tage lang in Berlin. In dem Beitrag „BERLIN TSS Meeting: Programme, Workshops & Registration Formexterner Link werden das Programm der Workshops der drei Tage ausführlich dargestellt und die organisatorischen Regularien der Teilnahme mitgeteilt. (Und es wird auf den ursprünglichen Aufruf zur Teilnahme verwiesen). Die Workshops, die von jeweils verschiedenen aktiven Gruppierungen organisiert werden, sollen einerseits sowohl bisherige Debatten auf den vorherigen Treffen zusammen fassen, als auch entsprechende Aktivitäten diskutieren und auf kommende vorbereiten. Siehe nun erste Berichte:

  • Zarte Ansätze: Beschäftigte von Amazon und Foodora entwickeln transnationale Vernetzung New
    »Foodora, we have had enough«, skandierten etwa 30 Menschen vor einigen Tagen vor der Zentrale des Lieferdienstes in Berlin. Mit der Kundgebung unterstützten sie Beschäftigte der Firma, die sich in der »Deliverunion« zusammengeschlossen haben, um für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Die Verhandlungen über einen Tarifvertrag mit Foodora haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. In dem Zusammenschluss, der vor einigen Monaten von der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiterunion (FAU) gegründet wurde, sind Fahrradkuriere aus verschiedenen europäischen Ländern vertreten, darunter Italien und Großbritannien. Der Erfahrungsaustausch läuft größtenteils über Internet. Doch nun trafen sich ca. 80 Basisgewerkschafter aus sieben europäischen Ländern in Berlin. Es war die mittlerweile fünfte Konferenz der Transnational Social Strike Platform. Nach dem ersten Treffen in Poznan gab es weitere in Paris, London und Ljubljana. Seit Längerem läuft über die Plattform eine kontroverse Debatte über einen europäischen Mindestlohn und ein europaweites Grundeinkommen. (…) Außerbetriebliche linke Gruppen wollen in der kommenden Woche mit mehreren Aktionen die Forderung der Amazon-Beschäftigten nach besseren Arbeitsbedingungen unterstützen. Höhepunkt soll der »Black Friday« sein, wenn Amazon mit besonders günstigen Schnäppchen das Weihnachtsgeschäft einläuten wird. Linke Aktivisten wollen an diesem Tag ein Verteilzentrum in der Berliner Innenstadt blockieren. Auch in anderen Ländern sind Aktionen geplant.Beitrag von Peter Nowak bei neues Deutschland vom 17. November 2017 externer Link
  • »Arbeitszeitregelungen werden unterwandert«. Prekarisierte verschiedener Länder haben sich zum Austausch über »digitalen Kapitalismus« in Berlin getroffen. 
    „… Es gab Workshops zu verschiedenen Themen. Am Samstag abend debattierten etwa 80 Leute darüber: Ist die teilweise brutale Form der Flexibilisierung, die mit dem digitalen Kapitalismus einhergeht, neu – oder ist sie ein Rollback in vergangene Zeiten? Viele waren der Meinung, dass es diese »Working poor« schon vor langer Zeit gab (…) Durch die App ist die Firma zu jeder Zeit informiert, wie schnell die einzelne Essenslieferantin unterwegs ist. Die App ist auch ein Überwachungsinstrument. Ständig piepst es, zum Zeichen, dass der Lieferant sich beeilen soll – selbst wenn er beim Restaurant warten muss, weil das Essen noch nicht fertig ist. Es war interessant zu hören, wie Beschäftigte von Amazon aus Polen, Frankreich und Deutschland untereinander Solidarität üben (…) Aktivisten aus Frankreich, Großbritannien, Polen und Italien haben teilgenommen, und es gab eine interessierte Öffentlichkeit, die uns bei unserer Aktionswoche vom 20. bis 26. November unterstützen will…“ Interview von Gitta Düperthal in der jungen Welt vom 14.11.2017 mit Georgia Palmer externer Link, Gewerkschafterin der anarchosyndikalistischen Gewerkschaftsföderation FAU, Mitinitiatorin der Deliver Union und selber für Foodora tätig
  • Die Workshops finden allesamt, in verschiedenen Staffeln, am Samstag, 11. November statt, am Freitag ist Eröffnung, am Sonntag Auswertung und am Samstag eine öffentliche Veranstaltung zu „Make Amazon pay“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=123517
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