Widerstand gegen die „kalte Beseitigung“ des Autonomen Zentrums durch die Stadt Köln

az_koelnDem Zentrum an der Luxemburger Straße in Höhe des Eifelwalls droht der Abriss, der Auszug der Nutzer ist für Ende 2018 anvisiert. In den Planungen für die Verlängerung des Inneren Grüngürtels, der „Parkstadt Süd“ und dem Neubau des Historischen Archivs spielt das Zentrum derzeit keine Rolle“ – so schließt der Bericht „Hohenstaufenring zeitweise gesperrt – Demo gegen Polizeigesetz und Schließung des AZ“ von Dirk Riße am 22. Juni 2018 im Kölner Stadtanzeiger externer Link nachdem zuvor über die Vereinigung der Demonstration gegen die Schließung des Zentrums mit der Demonstration gegen das neue Polizeigesetz in NRW Thema der Berichterstattung war – wie auch die vorübergehende Festnahme von 13 DemonstrantInnen. Insgesamt waren rund 800 Menschen auf der Straße. Siehe dazu die Presseerklärung des Autonomen Zentrums Köln zur Demonstration sowie den Kampagnen-Aufruf zur Verteidigung des AZ:

  • „Blockade am Zülpicher Platz/Ringe von 800 AZ-Nutzer*innen“ am 23. Juni 2018 beim Autonomen Zentrum Köln externer Link ist die Pressemitteilung zur Demonstration am Vorabend, in der es unter anderem heißt: „Nimmt die Stadt sich unser AZ, nehmen wir uns die Straßen“ – unter diesem Slogan versammeln sich Freitag Abend knapp 800 Unterstützer*innen des Autonomen Zentrums Köln am Zülpicher Platz und blockierten die Kreuzung Zülpicherstraße/Hohenzollernring. Gegen 21:30 Ihr zog der Protest durch die Zülpicher Straße zum AZ weiter. Mit Pyrotechnik und Rauchtöpfen wurde der Protest untermalt. (…)„Zusicherungen zum Erhalt des Autonomen Zentrums sind unsere Minimalforderung. Die Aktion unter dem Motto „Reclaim the streets“ hat deutlich gemacht, was passiert wenn die Stadt ihre Zusagen ins Leere laufen lässt und indirekt an der Eskalationsschraube dreht. Es ist bloß erkennbar, dass die Stadt Köln den Großangriff auf linke Orte lange geplant hat und nun durchzieht. Die Polizei reagiert mit brutalen Übergriffen auf zivilen Ungehorsam sozialer Proteste.“ Durch den geplanten Abriss würden die Projekte, Veranstaltungen, Initiativen und Hilfeleistungen nicht mehr realisierbar sein, die das Autonome Zentrum bietet. Ein sozialer Raum wie das AZ, der sich in allen Strukturen selbstverwaltet, emanzipatorisch, hierarchiefrei und ohne kommerzielle Profitorientierung organisiert, ist für den Stadtraum Köln von hoher Bedeutung. Hier haben Menschen die Gelegenheit, die Utopie einer freieren und gleichberechtigteren Gesellschaft im Kleinen aufzubauen und zu (er)leben“.
  • „Auf die Plätze fertig los! Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!“ seit Dezember 2017 ist der Aufruf zur Kampagne für den Fortbestand des AZ externer Link, in dem es – neben der chronologischen Information und Berichterstattung zu den Aktionen – heißt: „Der Jahreswechsel steht vor der Tür und im Dezember 2018 läuft der Nutzungsvertrag für unser Gebäude in der Luxemburgestrasse aus. Trotz zahloser Verhandlungs- und Gesprächsbemühungen durch uns gibt es von Seiten der Stadt bisher kein Angebot, was eine unbefristete Bestandsgarantie für das AZ bedeutet. Daher wird für uns, die Freund*innen und Nutzer*innen des AZ, 2018 ein Jahr der Entscheidungen und des Kampfes werden! Dabei steht eins für uns fest: Es wird in Köln kein Tag mehr ohne Autonomes Zentrum geben! Niemals! Wenn ihr uns unsere Räume nehmt, dann werden wir uns die Räume und Plätze nehmen die wir brauchen!
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=133872
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