Sie steigen. Und steigen: Die Mieten. Was tun?

Bundesweite Kampagne "Mietenwahnsinn stoppen"Aber man muss nicht in die Zukunft schauen, um die Kehrseiten der wirtschaftlichen Entwicklung hierzulande zu sehen. Ein Blick unter die Brücken der Metropolen reicht. Denn in Städten wie Berlin, München, Frankfurt am Main und Hamburg sind die Mieten in den letzten Jahren so stark gestiegen, dass immer mehr Menschen keine bezahlbare Wohnung finden, in Randbezirke ziehen müssen oder sogar auf der Straße landenDies ist nicht allein die Folge einer verfehlten Wohnungsbaupolitik von Bund, Ländern und Gemeinden oder der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Es ist vor allem auch ein Ausdruck davon, dass der Reichtum hierzulande extrem ungleich verteilt ist“ – aus dem Beitrag „Wenig gelöst“ von Simon Poelchau am 12. Januar 2018 in neues deutschland externer Link, worin das Problem der explodierenden Mietkosten in die Bestandsaufnahme der aktuellen Entwicklung der wirtschaftlichen Lage eingeordnet wird. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge, sowie einen Radiobericht zu einer Konferenz über Strategien gegen Obdachlosigkeit:

  • „Wohnen macht arm“ von Susan Bonath am 11. Januar 2018 in der jungen welt externer Link, worin unter anderem hervor gehoben wird: „Wo Mangel den Konkurrenzkampf auf die Spitze treibt, lässt sich gut Kasse machen. Zum Beispiel auf dem Wohnungsmarkt. Die Kosten schnellen seit einigen Jahren in die Höhe. Etwa drei von vier Menschen in Deutschland sorgen sich darum, morgen noch ihre Miete zahlen zu können. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Caritas hervor, die der Verband am Mittwoch zum Start ihrer diesjährigen Kampagne unter dem Motto »Jeder Mensch braucht ein Zuhause« vorstellte. »Das Problem hat die Mitte der Gesellschaft erreicht«, konstatierte Caritas-Präsident Peter Neher. Danach halten es 83 Prozent der befragten unter 30jährigen, 80 Prozent der über 50jährigen und etwa zwei Drittel der mittleren Altersgruppen für äußerst oder sehr wichtig, das Menschenrecht auf eine Wohnung durchzusetzen. Besonders Geringverdiener und Erwerbslose brachten ihre Sorge zum Ausdruck, keine angemessen große und bezahlbare Bleibe zu finden“.
  • „Aus dem »Morgen« werden oft Jahre“ von Carina Dobra am 09. Januar 2018 in neues deutschland externer Link, worin über eine dann auch irgendwie nützliche Verwendung des Flughafenmonsters berichtet wird: „Derzeit seien rund 200 wohnungslose Menschen am Airport anzutreffen, berichtet Wessel, die seit gut einem Jahr im Rahmen eines Diakonie-Projekts am Flughafen Frankfurt arbeitet. Viele von ihnen seien tagsüber in der Stadt unterwegs und kämen abends zum Schlafen dorthin. 60 Wohnungslose lebten sogar dauerhaft auf dem Gelände. Am Flughafen fühlen sich die Obdachlosen sicherer als auf der Straße, können in der Menschenmenge untertauchen. Sogar Wessel kann die Wohnungslosen manchmal nicht von den Fluggästen unterscheiden. »Wenn da jemand auf einer Bank liegt und schläft, könnte das auch ein Fluggast sein, dessen Flieger Verspätung hatte.« Der 47-jährige Chris hat über drei Jahre im Flughafen gelebt. Tag und Nacht…“.
  • „Strategiekonferenz zur Obdachlosigkeit in Berlin“ von Radio Corax Halle am 09. Januar 2018 im Freie-Radios.net externer Link wozu einleitend unterstrichen wird: „Rund 4000 bis 6000 Obdachlose leben in Berlin, schätzen die Wohlfahrtsverbände. Weitaus mehr, nämlich 40 000 Menschen, sind wohnungslos, so eine weitere Schätzung. Als wohnungslos gilt, wer zwar nicht auf der Straße lebt, aber keine selbst angemietete Wohnung hat. Diese Menschen leben in Frauenhäusern, in Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete, in Notübernachtungen oder bei Freunden auf dem Sofa. Für die Unterbringung in den Notunterkünften sind die Bezirke zuständig, doch die Ämter haben längst nicht mehr genügend Plätze und schicken Bedürftige fort. In den vergangenen Jahren hat sich die Situation nicht zuletzt wegen gestiegener Mietpreise verschärft. Gerade jetzt im Winter sind viele auf die Hilfe von Not- und Hilfseinrichtungen sowie der Wohnungslosenhilfe und der Wohlfahrtsverbände angewiesen…“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=126477
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