In Berlin tagen die Gewinner der Wohnungskrise. Nicht unbehelligt…

Keine Profite mit der Miete: Bundesweite Aktionswoche gegen steigende Mieten und Verdrängung„Vom 18.-20.2.2019 treffen sich über 400 Profiteure von Verdrängung und Mietenwahnsinn im Hotel Adlon, bei Eintrittspreisen von 3150 Euro. Am Abend des 19.2. wollten sie sich “an einem der begehrtesten Hotspots der Stadt”(1) treffen – der Markthalle Neun in Kreuzberg. Daraus wird jetzt aber nichts. Laut einer E-mail der Markthalle Neun an die Kiezinitiative Bizim Kiez wurde die Veranstaltung von der Markthalle in Absprache mit den Veranstaltern abgesagt. Das verwundert nicht, da beide wohl zurecht mit Protesten rechneten und zudem die Markthalle Neun bei vielen Nachbar*innen sowieso als Teil der Gentrifizierung gilt. Eine Veranstaltung mit hunderten Immobilienspekulanten im Herzen des von horrenden Mieten und Verdrängung geplagten Kreuzberg wäre für die Veranstalter ein unkalkulierbares Risiko gewesen. Erst recht nach so spektakulären Niederlagen des Kapitals wie im Fall des Google Campus, der sich nach zahlreichen Protesten auch nicht nach Kreuzberg traute. Das ist aber nicht das Ende der Proteste. Das Mietenwahnsinn-Bündnis, das im letzten Jahr eine Mieten-Demonstration mit 25.000 Menschen organisierte, ruft für den 6.4.2019 zu einer Groß-Demonstration vom Alexanderplatz zur Arena in Treptow auf. Dort findet am Wochenende vom 6.-7.4. die Berliner Immobilienmesse statt. Bereits für kommenden Montag, den 18.2., ruft das Mietenwahnsinn-Bündnis von 16.30-17.30 Uhr zu einer Kundgebung direkt vor dem Adlon auf. An diesem Tag wollen die “Quo Vadis”-Teilnehmer*innen um 17.15 Uhr vom Hinterausgang des Adlon über Wilhelm- und Dorotheenstrasse zur Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft flanieren. Dort werden sie von Annegret Kramp-Karrenbauer begrüßt und können dann in ungezwungener Atmosphäre aushandeln wie ihre Profite mit der Miete weiter steigen können. Dies wollen sie dann am Dienstag nachmittag mit Robert Habeck von den Grünen und am Mittwoch vormittag mit Katrin Lompscher von der Partei Die Linke fortführen…“ – aus dem Beitrag „Immobilien Kongress “Quo Vadis”, Veranstaltung in Kreuzberg abgesagt, Protest geht weiter“ am 14. Februar 2019 bei de.indymedia externer Link aus dem auch hervor geht, wer da mit wem so alles „plaudert“… Zu dieser Clan-Versammlung und Protesten dagegen ein weiterer aktueller Beitrag:

  • „»Exklusiver Kreis verhandelt hinter verschlossenen Türen«“ am 16. Februar 2019 in der jungen welt externer Link ist ein Interview von Oliver Rast mit Tim Riedl vom Bündnis Zwangsräumung verhindern, in dem dieser unter anderem darauf hinweist: „Nach eigenen Angaben stehen auf der Agenda Themen wie »Internationale Kapitalströme« oder »Wohnungsmärkte außerhalb der Metropolen – was geht?«. Zwischendurch wird regelmäßig »Zeit für Business und Kommunikation« eingerichtet. Und als Bonbon: Exnationaltorwart Oliver Kahn darf darüber sprechen, »wie wir erfolgreich bleiben«. Neben der Vernetzung untereinander wollen die »Entscheider« ihre Profite auch politisch absichern. Dafür gibt es am ersten Kongresstag ein Treffen mit CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, am zweiten mit Grünen-Chef Robert Habeck und am dritten mit Katrin Lompscher, der Berliner Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen von Die Linke. Übrigens: Der Eintritt für den Kongress kostet 3.150 Euro. Wer sich das leisten kann, macht fette Profite mit der Miete und will das auch weiterhin machen. (…) Wir wollen den »Quo vadis«-Kongress in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und klarmachen: Hier verhandelt ein exklusiver Kreis hinter verschlossenen Türen. Dabei geht es nicht um gute und bezahlbare Wohnungen für alle, sondern darum, wie sich wenige auf Kosten der Miete von vielen bereichern können. Von dieser Situation ist der größte Teil der Berliner betroffen. Einige, die bereits in Initiativen organisiert sind, werden bei der Kundgebung von ihren Problemen berichten und aufzeigen, wie sie sich dagegen wehren…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=144557
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