Das Kampfprogramm der Wohnungswirtschaft ist erfüllt: „Unbezahlbar“ sei erst, wenn mehr als ein Drittel des Einkommens für Miete draufgeht…

Keine Profite mit der Miete: Bundesweite Aktionswoche gegen steigende Mieten und VerdrängungEs war einst – einst – das Kampfprogramm all derer, die am Grundbedürfnis nach Wohnung verdienen wollen: Ein Drittel des Einkommens für Miete, das fänden sie OK, posaunten vor mehr als 30 Jahren die Vertreter der privaten Vermieter in die Welt hinaus. (Aber das war auch zu Zeiten, als die Jusos noch forderten, die Verdienst-Obergrenze bei 5.000 DM anzusetzen, wie eigentlich Frau Nahles noch dunkel sich erinnern müsste). Das wird inzwischen als selbstverständlich angenommen. In dem Beitrag „Datenjournalismus: Wie hoch sind die Mieten wirklich?“ von Johann Stephanowitz am 08. August 2017 bei netzpolitik.org externer Link wird ein Beitrag der Berliner Morgenpost kommentiert, der genau von diesem Drittel ausgeht: „Hierzu wurden die Mieten aktueller Wohnungsangebote aus den 1.375 Postleitzahl-Bereichen der 79 deutschen Großstädten miteinander verglichen. Die verwendeten Daten stammen vom Immobilien-Dienstleister CBRE, vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung und vom Deutschen Mieterbund. Das Interessante an der Analyse der Berliner Morgenpost ist, dass sie die Mietpreisdaten mit dem durchschnittlichen Einkommen in den jeweiligen Städten in Verbindung setzt. So gelten alle Gegenden, in denen die durchschnittliche Angebotsmiete mehr als ein Drittel des durchschnittlichen Einkommens beträgt, als nicht bezahlbar“.  Da kann LabourNet Germany nur die Gebetsmühle herausholen und wiederholen (nein, nicht: Karthago muss zerstört werden, sondern): keine Profite mit Miete! Siehe dazu auch die Erhebung der Berliner Morgenpost:

  • „Diese Großstadtviertel können sich Normalverdiener nicht mehr leisten“  am 07. August 2017 bei der BM externer Link ist eben jene kommentierte Studie, in deren Begleittext es unter anderem heißt: „In jedem zehnten aller betrachteten Postleitzahlgebiete können sich Durchschnittsverdiener das Wohnen eigentlich nicht mehr leisten. Sie müssten dort mehr als ein Drittel ihres Einkommens für die Warmmiete aufwenden, wenn sie derzeit einen neuen Mietvertrag abschließen würden. Dabei sind Stromkosten noch nicht enthalten. Die weitaus meisten dieser kaum noch bezahlbaren Viertel liegen in Berlin (53 Postleitzahlbereiche). Auch die Top5 der für Durchschnittsverdiener unerschwinglichen Postleitzahlbereiche liegen ausschließlich in der Hauptstadt“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=119878
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