ver.di-Bildungsstätten-Ausverkauf: Nun die Jugendbildungsstätte Konradshöhe

Dossier

Rettet die ver.di Jugendbildungsstätte Konradshöhe!Nach dem Heinrich-Hansen-Haus in Lage-Hörste, dem ver.di Institut für Bildung, Medien und Kunst, steht jetzt in Berlin eine weitere gewerkschaftliche Bildungseinrichtung zur Disposition. Der Mietvertrag der Jugendbildungsstätte in Konradshöhe wurde durch die ver.di eigene Immobilienverwaltungsgesellschaft zum 31.12.2016 gekündigt. Mit dem Verlust des Hauses gehen nicht nur Arbeitsplätze verloren, sondern die gesellschaftspolitisch so dringend notwendige Jugendbildungsarbeit in Berlin wird ohne Perspektive zerschlagen. Siehe die Aktionsseite „rettet konradshoehe“ externer Link und hier dazu:

  • Ende der gewerkschaftlichen Jugendbildungsarbeit ver.dis in BerlinNew
    Nach 56 Jahren erfolgreicher Jugendbildung wurde gestern (23.03.2017) Nachmittag die Immobilie Stößerstraße. 18, Berlin-Konradshöhe an den Eigentümer, die Immobilienverwaltungsgesellschaft der ver.di GmbH übergeben, die unmittelbar danach begann, die Gebäude unbewohnbar machen zu lassen. Am selben Abend beschloss die Mitgliederversammlung des Trägervereins „ver.di JugendBildungsstätte Berlin-Konradshöhe e. V.“, bestehend aus haupt- und ehrenamtlichen Mitgliedern der ver.di, die Auflösung des Vereins ohne Gegenstimme. (…) Der Vereinsvorstand bedankt sich herzlich bei den zwölf ehemaligen Beschäftigten der Jugendbildungsstätte und bedauert die Notwendigkeit der Kündigungen. (…) Entgegen anderslautenden Meldungen, fanden diese Kolleginnen und Kollegen bei ihrer Gewerkschaft keine Unterstützung bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen und auch nicht bei Fragen des Kündigungsschutzes.“ Presseerklärung ver.di-JugendBildungsstätte Berlin-Konradshöhe e.V. vom 24. März 2017  – ver.di will es nicht lernen…

  • Offener Brief an den Gewerkschaftsrat: “Eure Verantwortung endet noch nicht”
    „Liebe Gewerkschaftsrat-Mitglieder, liebe ver.dianer*innen rettet Konradshöhe??? Das habt ihr doch schon gehört und abgestimmt und diskutiert, dafür ist es viel zu spät, das nervt langsam… Das scheint uns auch so, denn ver.di hat sich mal wieder für kurzfristigen Gewinn statt für nachhaltige Bildungsstrukturen entschieden. Alright, wo ist die Tagesordnung? Worüber ihr nicht abgestimmt habt, ist das Folgende: Wird das Grundstück jetzt für maximalen Gewinn verhökert und entstehen dort Luxusvillen – oder wird es an soziale Träger verkauft, die die Bildungsstätte weiterführen und erhalten wollen? Auf Angebote von mindestens 3 interessierten Investor*innen reagiert die IVG nicht. Soziale Initiativen haben keine Chance sich zu beteiligen. Über ihre Pläne mit dem Grundstück schweigt sich die IVG aus, um sich vor den Mitgliedern nicht rechtfertigen zu müssen. Es wird auf maximalen Profit spekuliert…“ Offener Brief an die Gewerkschaftsratsmitglieder externer Link dokumentiert bei der Initiative „Rettet Konradshöhe“, der als Flyer bei der Protestaktion am 21.2. verteilt wurde
  • Protest heute vor ver.di: 100 Demonstrant*innen fordern, die Schließung der ver.di Bildungsstätte Konradshöhe zu stoppen!
    „… Die ca. 100 Demonstrant*innen, darunter viele Jugendliche, die die Bildungsstätte seit Jahren besuchen, forderten lautstark, mit Sprechchören, Trommeln und Plakaten, die ver.di Bildungsstätte an der Havel zu erhalten und nicht an Bildung und Jugend zu sparen. Zudem kritisierten sie, dass ver.di auf Kaufangebote von sozialen Trägern nicht reagiere und offensichtlich lieber höchstbietend verkaufen wolle. Die Demonstrant*innen stürmten das ver.di Foyer, um eine Petition und hunderte von Solidaritätsbotschaften an den ver.di Bundesvorstand zu überreichen. In Vertretung von Frank Bsirske nahm Büroleiterin Birgit Ladwig die Petition und die Botschaften entgegen. In Redebeiträgen und in einer symbolischen Beerdigung der politischen Bildung wurde der große Verlust veranschaulicht, den die Schließung des Zentrums bedeutet…“ Pressemitteilung der Initiative „Rettet Konradshöhe“ vom 21.2.2017 externer Link – siehe dazu Information von ver.di zur Protestaktion an die Beschäftigten der Bundesverwaltung und Bilder:

    • Siehe Fotos vom Protest vor ver.di am 21.2.2017 externer Link
    • Interessant auch: Information zur Protestaktion vor der ver.di-Bundesverwaltung am 21.02.2017, 12.00 Uhr, die am 21.02.2017 an die Beschäftigten der ver.di-Bundesverwaltung versendet wurde : „Liebe Kolleginnen und Kollegen, über soziale Netzwerke wurden wir darauf aufmerksam, dass heute möglicherweise eine Mahnwache für den Erhalt der Jugendbildungsstätte Konradshöhe stattfinden soll. Die Aktiven gehen davon aus, dass in unserem Haus eine Sitzung des Gewerkschaftsrates stattfindet und wollen eine Petition übergeben. Wir respektieren den Einsatz der Kolleginnen und Kollegen, müssen aber feststellen, dass eine Reihe falscher Informationen und Darstellungen verbreitet werden. Aus diesem Grund nachfolgende Information...“
  • Mahnwache gegen die Schließung von Konradshöhe am 21.2. um 12.00 Uhr in Berlin vor ver.di
    Die Schließung der einzigen ver.di Jugendbildungsstätte in Berlin und Brandenburg ist besiegelt? Das werden wir nicht hinnehmen und protestieren beim Gewerkschaftsrat am 21.2. um 12.00 Uhr vor ver.di: Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin.
    Wir werden eine Petition und hunderte Kommentare zum Erhalt der Bildungstätte an Frank Bsirske überreichen. Zudem wollen wir eine Mahnwache abhalten, denn ver.dis Funktionäre tragen die politische Jugendbildung zu Grabe! Kommt zahlreich und bringt Pfeifen, Plakate und Blumen mit!
    Wir fordern ver.di auf, die Bildungsstätte zu erhalten und sich nicht an Jugend und Bildung gesund zu sparen! Es ist unverantwortlich, in Zeiten wie diesen eine Bildungsstätte zu schließen! ­­­Wenn aber doch verkauft wird – dann an die Investoren, die die Bildungstätte weiterführen und keine Luxusvillen dort bauen wollen! Bildung ist MehrWert!Der Aufruf auf der Soli-Seite „rettet konradshoehe“ externer Link
  • [Petition] Bildung ist MehrWert! Rettet die ver.di Jugendbildungsstätte Konradshöhe!
    Zum 31. Dezember 2016 erhielt die ver.di Jugendbildungsstätte Konradshöhe eine Kündigung des Mietvertrags durch die ver.di-Immobiliengesellschaft IVG. Damit sind die Arbeit der Bildungsstätte – gewerkschaftliche und politische Bildung mit mehr als 1000 Jugendlichen im Jahr – sowie die Arbeitsplätze von 12 Mitarbeiter*innen akut bedroht. Wir sagen: Politische Bildungsarbeit muss ausgebaut, nicht kaputt gespart werden! In der gegenwärtigen politischen Krise erhalten demokratiefeindliche und rassistische Bewegungen immer mehr Zulauf. Deswegen gilt: Wir wollen die Bildungsarbeit in der jetzigen hohen Qualität erhalten und ausbauen!...“ Petition auf Change.org externer Link
  • Rettet Konradshöhe – Offener Brief an Frank Bsirske
    „… wegen der Dringlichkeit unseres Anliegens haben wir uns entschieden einen offenen Brief zu schreiben. Alle Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Briefes verbindet, dass sie in den Jahren des Bestehens der Jugendbildungs-, und Begegnungsstätte in Berlin-Konradshöhe seit 1960 entweder Geschäftsführerin oder Geschäftsführer dieser Bildungsstätte waren oder als haupt-, oder ehrenamtliche FunktionsträgerInnen in dem Trägerverein Verantwortung für die Bildungsstätte trugen. Wir sehen mit großem Unverständnis, dass die Gewerkschaft ver.di in einer Zeit, in der gewerkschaftliche und politische Jugendbildung mehr denn je erforderlich ist, eine eigene Jugendbildungsstätte ohne Not schließt, die in den vergangenen Jahrzehnten eine über die Region Berlin-Brandenburg hinaus, anerkannte politische Bildungsarbeit leistet. (…) Wir schlagen folgende Alternative vor und bitten den ver.di-Bundesvorstand aber auch ehrenamtliche GremienvertreterInnen darum, sich der Thematik anzunehmen.

    1. Die gegenüber dem Trägerverein ausgesprochene Kündigung des Mietvertrages wird zurückgenommen, ebenso die gegenüber den Beschäftigten ausgesprochenen Kündigungen.
    2. Der Mietvertrag wird zu gleichen Konditionen um zwei Jahre bis Ende 2018 verlängert.
    3. Es wird umgehend eine Arbeitsgruppe bestehend aus VertreterInnen des ver.di-Bundesvorstandes, der ver.di-Vermögensverwaltung, des ver.di-Landesbezirks und des Trägervereins gebildet, die ein nachhaltiges Nutzungs- und Sanierungskonzept inklusive Finanzierungsplanung für die Einrichtung sowie eine Trägerkonstruktion, die die Verantwortung von ver.di Bundesvorstand und ver.di-Landesverband gleichermaßen einbezieht, erarbeitet und bis Ende 2017 vorlegt.

    Sollte die Arbeitsgruppe zu dem Ergebnis kommen, dass das Verhältnis von Kosten und Nutzen eine Weiterführung der Bildungsstätte nicht ermöglicht, wird gegenüber dem Trägerverein zum 31.12.2018 die Kündigung ausgesprochen.“ Offener Brief an Frank Bsirske vom 30. November 2016 externer Link auf der Aktionsseite „rettet konradshoehe“

  • Gekündigt: Frau Karbe geht auf die Barrikaden
    Die Verdi-Jugendbildungsstätte in Konradshöhe soll im März 2017 geschlossen werden. Die Gewerkschaft will die Immobilie verkaufen. 55 Jahre politische Jugendarbeit sind damit bald Geschichte – und ein Dutzend Arbeitsplätze gefährdet…“ Artikel von Lara Janssen vom 1.11.2016 bei der taz Berlin externer Link
  • Resolution in der Mediengalerie
    Am 14. April 2016 fand in der  MedienGalerie im Haus der Buchdrucker die Diskussionsveranstaltung “ver.di-Bildungsstätten-Ausverkauf” statt. Die Teilnehmer*innen verabschiedeten folgende Resolution: “Wir fordern die verantwortlichen ver.di Instanzen auf, sich dafür einzusetzen, dass die ver.di Jugendbildungsstätte Berlin Konradshöhe e.V. erhalten bleibt. Damit deren wertvolle Bildungsarbeit weitergeführt werden kann, fordern wir, dass die Kündigung zum 31.12.2016 mindestens ausgesetzt wird. Wir fordern, dass die Frage der Fortführung der gesellschaftspolitischen Bildungsarbeit der Bildungsstätte in Konradshöhe nicht über die Vermögensverwaltung entschieden wird. Wir fordern die Einbindung von Ehrenamtlichen und Mitgliedern. Wir fordern, dass ver.di mit seinen Ressourcen gemeinsam mit dem Trägerverein sich für eine tragfähige Strategie des Erhalts verantwortlich engagiert.” Resolution vom 20.6.2016 externer Link dokumentiert auf der Aktionsseite „rettet konradshoehe“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=110461
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